treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

LAIBACH

Dunkle Reiter und ihre Hymnen: die legendäre INDUSTRIAL l METALBAND  aus SLOWENIEN ist KULT

Laibach spielen Bach, oder besser: Sie lassen Bach spielen. Die Musik kommt aus dem Computer. „Da das Werk sehr stark auf mathematische Algorithmen aufbaut, haben wir uns entschieden, ein Computerprogramm als Schlüsselinstrument zu verwenden“, sagen die Slowenen zur Entstehung ihrer Bach-Interpretation. Über die Komposition des Thomaskantors legt sich Laibachs elektronischer Sound. Die Erhabenheit des Bach-Werks wird gestützt durch auratische Trance- oder Ambient-Passagen und unterwandert durch dadaistische Elemente, etwa tuschartige Trommelwirbel oder das Wortspiel um den Komponistennamen, der ja zufällig auch im Bandnamen steckt.
Insofern passt „Laibachkunstderfuge“ sehr wohl zum jahrzehntelangen Projekt des slowenischen Kollektivs, die Funktion von Musik als Massenritual auszuloten und erfahrbar zu machen – zwischen Reichsparteitag und Love Parade. „Wir wollen zeigen, dass Johann Sebastian Bach mit seinem Werk als Pionier von Elektro und Techno verstanden werden kann.“ Das klingt plakativ und für empfindsame Geister womöglich ein bisschen plump. Doch wer das Stück hört, erkennt, dass Laibach dem großen Komponisten mit ehrlichem Respekt statt mit billiger Ironie begegnen. „Die Kunst der Fuge ist eines von Bachs geheimnisvollsten und verblüffendsten Werken“, sagen Laibach. „Obwohl es Bach in seiner akademischsten und akribischsten Ausprägung zeigt, ist es keine bloße Pedanterie und birgt großartige Energie und Inspiration.“ Den slowenischen Soundkünstlern ist bewusst, dass eine Bach-Interpretation ein komplexeres Unternehmen ist, als zum Beispiel „One Vision“ von Queen mit einer teutonisch-stampfenden Version als kryptofaschistisch bloßzustellen, wie sie es in den Achtzigerjahren taten.

Laibach gründeten sich 1980 in Slowenien. Der Bandname ist dem eingedeutschten Namen der slowenischen Hauptstadt Ljubljana entnommen und damit an sich schon ein Affront. Damit soll, ebenso wie die Musik, auf Traumata direkt hingewiesen werden, anstatt sie zu verdängen und durch das Vergessen weiter keimen zu lassen.
Laibach verwenden für ihre Musik Samples, Versatzstücke aus politischen Reden, Fabrikgeräusche, monotone, stupide, immer gleiche Soundabläufe, sehr rhythmisch, sehr düster, sehr bedrohlich. Musik von Laibach ist weniger als Unterhaltung denn als Therapie geeignet. Sie propagieren Gewalt, Wut, Unterdrückung, Macht. Nicht als Selbstzweck, sondern als logische Folge der Fortführung von bestehenden Ideologien, sei es Faschismus, Kommunismus, Religion oder Kapitalismus.
Die Songs schreien heraus "Kämpfe doch, na los, töte!" und bieten doch kein Angriffsziel. Symbole, als bekanntestes das Hakenkreuz werden mit widersprüchlichen Symbolen in eine Reihe gestellt, so oft, bis der Wesensgehalt dieser Symbole verblasst. Die Musik wird ganz bewusst und explizit als Mittel eingesetzt, die Gedanken und Empfindungen der Menschen zu manipulieren, um sie so auf die Subjektivität von Erfahrungen hinzuweisen.
Ab und zu kommt deshalb auch der Vorworf, dass Laibach Nazis seien. Benutzen sie doch unübersehbar Hakenkreuze, treten in Uniformen auf, propagieren Gewalt, bauen Reden von Nazi-Größen ins Songs ein und so weiter. Sie geben selbst zu, dass ihre grundlegende Basis – unter anderem – Nazi-Kunst ist. Dabei wird gerne übersehen, dass Laibach mit Widersprüchen jonglieren. "Zieh mannhaft selbst zur Schlacht hinaus – und stirb, wenn du wirklich ein Held bist" befiehlt eine drohend flüsternde Stimme vor dem eintönigen Fabrikenlärm und überdreht damit den Tapferkeitskult der Nazis bis zur Selbstaufgabe. Wer darauf hereinfällt, entlarve sich selbst, meinen Laibach.
Denn wenn Laibach Ideologien ernster nehmen als Anhänger dieser Ideologie selbst, fällt jede Kritik an Laibach auf diese Ideologie zurück. So gesehen war es durchaus erwünscht von Laibach, dass ihr Bandname 1983 im früheren Jugoslawien verboten wurde. Ein Regime erkannte sich selbst.
Allerdings sind diese theoretischen Überlegungen in Musik übersetzt nicht angenehm anzuhören. 80 Minuten finstere Monotonie sind härter und grausamer als die gesammelten Werke von Britney Spears oder dem Musikantenstadl. Und genau das ist Absicht.


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Laibach ist eine slowenische Musikgruppe. Ihr musikalischer Stil wird meist dem Industrial zugerechnet. Sie repräsentieren den musikalischen Teil des Kunstkollektivs Neue Slowenische Kunst, zu dessen Gründungsmitgliedern sie 1984 zählten. Im Laufe der Zeit sind auch mehrere Nebenprojekte entstanden, wie Germania, Strom und Klang, Kraftbach, Peter Paracelsus oder 300.000 verschiedene Krawalle (je nach Veröffentlichung unterschiedlich geschrieben), letztere veröffentlichten mittlerweile 4 Alben, wogegen sich die Tätigkeiten der anderen auf einzelne Songs/Versionen reduzieren.
Mit dem Namen Laibach, dem alten, deutschsprachigen, im sozialistischen Jugoslawien unerwünschten Namen der Hauptstadt Ljubljana, schufen die Musiker bewusst Reibungspunkte mit der Regierung.
Inhaltsverzeichnis  

Der Anfang  
Laibach wurde am 1. Juni 1980 im damals jugoslawischen Trbovlje gegründet. In diesem Jahr bereiteten Laibach in Trbovlje das multimediale Projekt „Rdeči revirji“ (Rote Reviere) vor, das allerdings schon im Voraus von der jugoslawischen Regierung verboten wurde. Auf Werbeplakaten wurde das Bild „Schwarzes Kreuz“ von Kasimir Malewitsch verwendet.
1982 spielte die Gruppe ihre ersten Konzerte in Ljubljana, Zagreb und Belgrad. Laibach gab damals jedem Konzert einen eigenen Namen, so trug beispielsweise das letzte Konzert Tomaž Hostniks den Namen „Dotik Zla (Berührung des Bösen)“. Im Dezember 1982 beging er Suizid.
Am 23. April 1983 kam es bei einem gemeinsamen Konzert mit 23 Skidoo und Last Few Days im Rahmen der Musik-Biennale Zagreb zu einem Eklat. Um fünf Uhr morgens wurde das Konzert gewaltsam von der jugoslawischen Armee und kroatischen Polizei gestoppt, da man den Film „The Future Continues“ und einen Porno übereinander projizierte. Dabei waren unter anderem Staatspräsident Tito und ein Phallus gleichzeitig auf der Leinwand zu sehen. Die Band musste Kroatien verlassen. Kurz darauf unterschrieb die Band einen Plattenvertrag mit der staatlichen jugoslawischen Plattenfirma ZKP RTV für die erste LP „Nebo žari (Der Himmel glüht)“. Der Vertrag wurde jedoch seitens der Firma ohne Angabe von Gründen wieder aufgehoben. Am 23. Juni 1983 trat die Band in der politischen Sendung „TV Tednik“ zum ersten Mal im Fernsehen auf. Der Auftritt führte zu einem Verbot des Namens und jedweder öffentlichen Auftritte der Band in Jugoslawien. Von November 1983 an gingen Laibach zusammen mit der Band Last Few Days auf „Occupied Europe Tour“, auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“.
1984 begründeten Laibach (Musik), IRWIN (Malerei, Grafik), Noordung (damals noch unter dem Namen Sisters of Scipion Nasice) (Theater), sowie einige Untergruppen die Neue Slowenische Kunst (NSK). Im Dezember dieses Jahres gaben Laibach trotz des Verbotes ein anonymes Konzert in Ljubljana.

Die ersten Alben  
Im April 1985 veröffentlichte das in Ljubljana beheimatete Label „ŠKUC Ropot“ das erste Album der Gruppe. Aufgrund des Namensverbotes erschien das Album ohne Erwähnung des Bandnamens; stattdessen ziert das unverwechselbare schwarze Kreuz das Cover. Im selben Jahr erschien „Rekapitulacija 1980-1984“ auf dem Hamburger Plattenlabel Walter Ulbricht Schallfolien und „Nova Akropola“ auf dem britischen Label „Cherry Records“.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Walter Ulbricht Schallfolien traten Laibach im Juni 1985 auf dem Festival „Neu-Konservatiw” in den Hallen der Spedition Harry Israel in Hamburg auf.
Im September 1986 lud der Tänzer Michael Clark Laibach zu einem Auftritt in seiner „No Fire Escape in Hell“-Produktion mit elf Shows in verschiedenen Theatern der Welt ein. Die Doppel-LP „Krst Pod Triglavom – Klangniederschrift einer Taufe (Taufe unter dem Triglav)“ zum gleichnamigen Theaterstück der NSK ist eines der bemerkenswertesten Werke der Gruppe. Neben Kraftwerks „Ohm Sweet Ohm“ werden Richard Wagner, Anton Bruckner, Schostakowitsch und Prokofjew gesampelt.
1987 wurde das Album „Opus Dei“ für Mute Records veröffentlicht. Es enthält die Laibach-Versionen des „Bierzelt-Schlagers“ „Live Is Life“ der Gruppe Opus (einmal als deutsche Version unter dem Namen „Leben heißt leben“ und einmal als englische unter dem Namen „Opus Dei“) und „One Vision“ von Queen (unter dem Namen „Geburt einer Nation“). Kurz darauf wurden Laibach vom Deutschen Schauspielhaus in Hamburg eingeladen, einen Soundtrack für das Shakespeare-Stück Macbeth beizusteuern.
1988 coverten Laibach sowohl das komplette „Let It Be“-Album der Beatles (mit Ausnahme des Titelstückes) als auch das Stück „Sympathy for the Devil“ der Rolling Stones in acht verschiedenen Versionen.
Die 1990er Jahre  

Laibach 1994
1990 wurde der Macbeth-Soundtrack veröffentlicht. Zur Feier der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Single „3. Oktober“ (Kraftwerk-ähnlicher Daniel-Miller-Remix des Stückes „Geburt einer Nation“) veröffentlicht.
1992 erschien das Experimental-Elektro-Album „Kapital“, das zur damaligen Zeit allerdings auf wenig positive Kritik stieß, 1993 wurde ein Querschnitt der ersten Konzerte im Jahre 1982 unter dem Namen „Ljubljana-Zagreb-Beograd“ veröffentlicht.
1994 kommentierten Laibach mit der Veröffentlichung des Technopop-Albums „NATO“ die aktuellen Ereignisse in Osteuropa und Ex-Jugoslawien und die Politik der NATO-Staaten. Das Album enthält ausschließlich Coverversionen, u.a. von Europe, Status Quo, Zager and Evans und DAF.
Die CD/VHS-Box „Occupied Europe NATO tour 1994-95“ bot eine Auswahl aus der Zwei-Jahres-Tour der Band, inklusive der Auftritte in Sarajevo am 20. und am 21. November 1995.
„Jesus Christ Superstars“ von 1996 ist eine Anspielung auf Andrew Lloyd Webbers Musical aus den 1970ern. Auf dem Album befinden sich ausschließlich Titel, die sich mit dem Thema Religion beschäftigen, neben Eigenkompositionen auch Coverversionen von „Superstar“ aus dem Musical, Prince' „The Cross“ und Juno Reactors „God Is God“. Nach dem Ende der Tour, mit der das Album beworben wurde, spielte die Gruppe gemeinsam mit dem slowenischen Philharmonie-Orchester und dem Akademischen Chor „Tone Tomšič“ auf der Eröffnung des europäischen Kulturmonats in Ljubljana. Marko Letonja dirigierte orchestrierte Versionen von frühem Material der Band. Die Songs wurden von Uros Rojko, Aldo Kumar und Mitgliedern von Laibach arrangiert. Da es zu Streit innerhalb des Orchesters kam, wird Laibach jegliche Verwendung des Video- und Tonmaterials verboten.
Die 1997 veröffentlichte CD mit dem Titel „M.B. December 21, 1984“ beinhaltet Aufnahmen verschiedener Konzerte des Jahres 1985.
Die 2000er Jahre  
2002 wurde die CD „The John Peel Sessions“ auf Strange Fruit Records, dem Label des Radio-DJs veröffentlicht. Darauf sind 6 Lieder, die in 2 Sessions 1985 und 1986 aufgenommen wurden.
2003 meldeten sich Laibach mit dem Album „WAT (We Are Time)“ zurück. Ende 2004 erschienen die Best-Of-Doppel-CD „Anthems“ und 2 DVDs mit Videos, dem Konzert der „Occupied Europe NATO Tour 1994-95“ und der Reportage „A Film from Slovenia“.
Am 1. Juni 2006 wurde in Leipzig beim „Konzert für das Kreuzschach und vier Schachspieler“ eine Neubearbeitung der „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Am 1. September 2006 war im Rahmen der Ausstellung „Return of the Repressive“ in Birmingham beim „Concerto for Magnetophone, Gramophone, Radiophone and Megaphone“ eine Industrial-Klangcollage im Stile der frühesten Werke der Band zu hören.
Am 23. Oktober 2006 erschien das Album „Volk“, auf dem Laibach diverse Nationalhymnen interpretieren. Die Band arbeitete im Zuge der Realisierung dieses Albums mit Boris Benko und Primož Hladnik von der Band Silence aus Ljubljana zusammen. Es folgte eine sehr umfangreiche Tournee.
Ende 2007 wurde die Dokumentation „Divided States Of America“, welche im Rahmen der gleichnamigen US-Tour 2004 gedreht wurde, auf DVD veröffentlicht. Ebenfalls enthalten ist der Mitschnitt eines Konzerts der WAT-Tour in Paris 2004.
2008 erscheint das Album „Laibachkunstderfuge“ als Internetveröffentlichung, welches auch bei einigen Konzerten präsentiert wird.

Sänger Milan Fras
Der Musikstil von Laibach umspannt einen weiten Bogen von Genres und ist im Ergebnis eine in dieser Form einzigartige Klangcollage. Vorherrschendes Stilmittel ist die Adaption: Die Gruppe zitiert aus dem Fundus der Klassik, des Rock, des Heavy Metal, der Popmusik bis hin zum Techno und des Elektro-Industrial und verschmilzt diese Stile zu einer neuen Einheit. In dieser eigenwilligen und teils kontroversen Zusammensetzung von Stilistiken spiegelt sich die Bandphilosophie wider. Hier wird das Prinzip der Überidentifikation mit totalitärer Ideologie deutlich: Laibach vereinnahmen alles.
Als gewaltig und bombastisch sind die Drumsounds zu charakterisieren. Oft liegt den Titeln eine erbarmungslose Marschrhythmik zu Grunde, womit die Botschaft des Songs dem Zuhörer regelrecht eingehämmert wird. Von Anfang an setzten Laibach dazu Sampling ein. Bereits in den 1980er Jahren kamen Orchesteraufnahmen zum Einsatz die mit verschiedensten Samples kombiniert wurden. In einem Laibach-Titel stehen Vocoderstimmen, Metalgitarrenriffs und Elektroklänge à la Kraftwerk gleichberechtigt nebeneinander und bilden ein neues, künstlerisch hochinteressantes Ganzes. Bei den zahlreichen Live-Auftritten kommen auch traditionelle akustische Musikinstrumente, wie Schlagzeug, E-Gitarre und Bassgitarre zum Einsatz. Bei der aktuellen Tour zum Album „Volk“ gibt es einen sparsam vor allem mit Synthesizern instrumentierten Konzertteil, mit leisen nachdenklich stimmenden Tönen und weiblichen Gesang, in dem die Nationalhymnen zu Gehör gebracht werden. In einem zweiten Teil wird das Publikum dann gewohnt druckvoll mit Laibachmusik des Albums „WAT“ aufgerüttelt.
Die Stimme des Sängers Milan klingt tief, eindringlich und beschwörend düster. Der Zuhörer fühlt sich dabei an einen Prediger bzw. eine Stimme in einem sakralen oder militärischen slawischen Männerchor erinnert. Getragene Chorarrangements sind gleichfalls ein prägendes Element des Laibach-Sounds. Dieser Gesangsstil sollte später einen gewaltigen Einfluss auf die deutsche Gruppe Rammstein ausüben, deren Sänger Till Lindemann sich gerne des affektiert maskulin-heroisch-germanischen Habitus Milans bediente. Dementsprechend ist es wohl auch zu verstehen, dass Laibach später ironischerweise den Rammstein-Song Ohne dich coverten.
In den Songtexten werden philosophische, religiöse, gesellschafts- und geopolitsche Themen behandelt. Es geht um Weltgeschichte und militärische Auseinandersetzungen, wobei die Gedanken auf teils unkonventionelle Sichtweisen gelenkt werden. Auch und vor allem darin manifestiert sich die Einzigartigkeit und Faszination der Gruppe Laibach.
Kontroverse um faschistische Ästhetik  

Laibach wird gelegentlich vorgeworfen, nationalsozialistisches Gedankengut zu vertreten. Tatsächlich arbeiten sie ganz offensichtlich mit Versatzstücken, die sie totalitären Systemen entlehnen. Sie bedienen sich beim Faschismus ebenso wie beim Kommunismus und bei christlicher Ikonographie. "Jede Kunst ist politischer Manipulation unterworfen, außer jener, die die Sprache eben dieser Manipulation spricht", erklären die Musiker.[1] Statt mit Ironie arbeiten Laibach mit dem Stilmittel der Überidentifizierung. Bei ihren Konzerten, die in Form multimedialer Performances daherkommen, tragen sie zum Teil Uniformen. Der Sänger erscheint als Erlöserfigur, Fanfaren erklingen, Videos bannen die Zuschauer. Vergleiche mit Wagners Konzept vom Gesamtkunstwerk sind gerechtfertigt. Milan Fras, Sänger der Gruppe, soll auf die Faschismusvorwürfe geantwortet haben:
„Wir sind Faschisten, genau wie Hitler ein Maler war.“
Laibach verwenden in ihren Veröffentlichungen unter anderem Bilder von John Heartfield und betrachten ihre Konzerte als politische Kundgebungen. Bei Interviews antworten sie mit Manifesten und stellen ein übertriebenes Verlangen nach Autorität zur Schau.
Richard Wolfson schrieb über sie:
„Laibachs Methode ist extrem simpel, effizient und schrecklich anfällig für Fehlinterpretationen. Als erstes absorbieren sie die Angewohnheiten der Gegner, adaptieren all die verführerischen Verlockungen und Symbole der Staatsmacht und dann übersteigern sie alles bis in die Parodie. ... Als nächstes wenden sie ihre Aufmerksamkeit den kontroversen Themen zu — der Angst des Westens vor Einwanderern aus dem Osten, die Machtspiele innerhalb der EU, die Analogien zwischen Demokratie und Totalitarismus.“
Laibach sehen sich selbst nicht als Band, sondern als Kollektiv. Daher tauchen bei sämtlichen Veröffentlichungen die Namen Eber, Saliger, Dachauer und Keller auf. Diese Namen signalisieren nichts anderes als den „inneren Kern“ von Laibach, auch bei Line-Up-Wechseln bleiben diese Namen gleich.

Laibach sind bekannt für ihre Coverversionen, die oftmals die originale Aussage des Text auf subversive Art verändert. So coverten Laibach auf dem Album „Opus Dei“ den Klassiker der Band Opus „Live is Life“ und veränderten den normalerweise fröhlichen Song zu einem düsteren, sinistren Militärmarsch. Laibachs Titel lautet in der deutschen Version „Leben heisst leben“ und in der englischen „Opus Dei“.
Ein weiteres bekanntes Stück ist die auf dem gleichen Album unter dem Titel „Geburt einer Nation“ erschienene Cover-Version von Queens „One Vision“. Wie auch bei „Live is Life“ exponieren die Laibach-Interpretationen die „kryptofaschistischen“ Züge der Popmusik durch Überhöhung.

de.wikipedia.org/wiki/Laibach_(Band)