Hirndiplomatie
Man liest, Dänemark ernennt als erstes Land einen digitalen Botschafter. Trotz aller Begeisterung wird wohl dieser Botschafter eher analog sein wird, also durchaus menschlich. Sein Job ist es, die Beziehungen zu Apple oder Microsoft zu pflegen. Vorerst ist das aber nur ein Posten, Mitarbeiter sind nicht vorgesehen, Das könnte für die Gesprächspartner des neuen Botschafters zum Vorbild werden. Unterhalten sie doch ein eher gespaltenes Verhältnis zu Mitarbeitern an sich. Der Google-Botschafter wird damit begründet, dass Konzerne quasi zu neuen Nationen geworden sind. Will heißen, gute Verbindungen zu Apple sind wichtiger als etwa zu Gambia. In Zeiten, wo Nationalstaaten zu einem Auslaufmodell geworden sind, ein vernünftiger Ansatz. Hier muss künftig mutiger gedacht werden. Zeit wird es auch für einen Ozean-Ambassadeur. Das Meer ist ebenfalls ein wichtigerer Partner als so manche Länder und in seiner Struktur nicht wesentlich unklarer als Facebook. Zudem erinnern die dort herrschenden Gesetze frappant an die Gepflogenheiten der IT-Konzerne. Nächster Schritt wäre ein Klima-Botschafter, der mit dem Ozean-Ambassadeur eng zusammen arbeiten müsste. Etwa, wenn es um die Einhaltung des Meeresspiegels geht. Auch der Weltraum ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftspartner, wir importieren von ihm wertvolle Sonnenenergie. Aber auch schädliche Meteoriten. Die könnte ein Space-Botschafter vielleicht wegverhandeln. Der letzte Schrei aber wäre ein Diplomat, der in ständigem Kontakt mir der Vernunft stünde. Ein rotes Telefon der Intelligenz. Das würde alle diese anderen Botschafter obsolet machen.