treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

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Viel Vergnügen.

"Man muss die Scheiße nicht sehen müssen – um sie riechen zu können",
Joachim Leitner in der TT.

es klingt, als wärs aus dem jahre schnee - das tiroler Vergnügungssteuergesetz. 
Es stammt aber aus dem Jahr 1982 - wurde 2011 „novelliert“:
Index 3703  // Lustbarkeitsabgabe, Vergnügungssteuer, Videoabgabe
Inkrafttretensdatum: 18.02.2011
Außerkrafttretensdatum:

§3  Steuerpflichtige Vergnügungen sind insbesondere:
Tanzbelustigungen, Kostümfeste, Maskenbälle; Volksbelustigungen wie Karusselle, Velodrome und dergleichen, Schaukeln, Rutsch- und ähnliche Bahnen, Hippodrome, Schießbuden, Geschicklichkeitsspiele, Würfelbuden, Veranstaltungen zum Ausspielen von Geld oder Gegenständen, Glücksräder, Schaustellungen jeglicher Art, Figurenkabinette, Panoramen, Panoptiken, Vorführungen abgerichteter Tiere, Menagerien und dergleichen; Zirkus-, Spezialitäten-, Varieté-, Tingel-Tangel-Vorstellungen, Kabarette; mechanische Wiedergabe musikalischer Stücke oder von Deklamationen einschließlich der Wiedergabe durch Musikautomaten (Musikboxen) und Tonbandgeräte; Rundfunk- und Fernsehrundfunkempfang an öffentlichen Orten; sportliche Veranstaltungen; Vorführungen von Licht- und Schattenbildern, Marionettentheater; Vorführungen von Bildstreifen und Großprojektionen durch Fernsehgeräte; Theatervorstellungen, Ballette; Konzerte und sonstige musikalische und gesangliche Aufführungen, Vorträge, Vorlesungen, Deklamationen, Rezitationen, Vorführungen der Tanzkunst; Offenhalten von Gastgewerbebetrieben über die Sperrstunde hinaus.

§4 Die Annahme einer Vergnügung im Sinne dieses Gesetzes wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß die Veranstaltung gleichzeitig auch noch erbauenden, belehrenden oder anderen nicht als Vergnügen anzusehenden Zwecken dient oder daß der Unternehmer nicht die Absicht hat, eine Vergnügung zu veranstalten.

*
so ein spaß. so ein theater.
seit 10 jahren werkt das staatstheater im treibhaus: 
mit theatervorstellungen, balletten und sonstigen musikalischen und gesanglichen aufführungen, 
durch vorträge, vorlesungen, deklamationen, rezitationen, vorführungen der tanzkunst...
die figurenkabinette, panoramen, panoptiken und das ganze tingel-tangel des staatstehaters sind  voller lustbarkeiten, es bereitet vergnügen, manchmal sogar zerstreuung,  selten verstörung.
danke für 10 jahren spannendes, eigen-artiges, niemals artiges dafür aber selbstbewußtes THEATER.
zur zeit mehr als dicht als DIE PRÄSIDENTINNEN von werner schwab zu erleben.
überirdisch unterirdisch. 
als anregung und empfehlung die premierenkritik von joachim leitner in der TT:

Verstörung ohne den Griff ins Klo //  Das Innsbrucker Staatstheater feiert mit Werner Schwabs „Die Präsidentinnen“ im Treibhaus ein Hochamt des Hässlichen. 
Grete (Ute Heidorn) erinnert sich an ein ekelhaftes Verbrechen, das ihr einstiger Mann an ihrer Tochter beging. Mit jedem Satz versinkt sie tiefer im Sessel – und im aufgedunsenen Körperfett, das sie sich angefressen hat. Der Staub, den ihre rudernden Arme dabei aus dem Dekor klopfen, umtänzelt den zusehends formloser werdenden Körperhaufen. Doch aller Furor verklingt schnell in noch viel verstörenderer Versöhnlichkeit: „Man muss halt auch den Kurti verstehen.“ Er habe seine im Krieg geübte Siegeslust das ganze Leben lang nicht ablegen können. Das ist natürlich unerträglicher Stuss. Aber der derangierten Matrone nimmt man die verquere Einsicht ab: „Und wenn die Vorsehung dann einmal fertig ist, dann tut einem das Leben gar nicht mehr so weh.“ Diese gespenstische Szene hallt lange nach. Wenig später zeichnet Erna (Carmen Gratl), der das Leben einen saufenden Sohn, die Mindestsicherung und eine weggeworfene Pelzmütze schenkte, den zögerlichen Beginn einer neuen Beziehung nach. Herr Wottila machte ihr kürzlich die Aufwartung. Seine Antrittsgeschenke waren Blumen und ein Kilo Gulaschfleisch. Daraus könnte man einen schnellen Schenkelklopfer generieren, einen krachenden Gag. Gratl aber tut das nicht, ihre Erna hat sich über das zurechtgemetzgerte Zweitgeschenk wohl tatsächlich gefreut. Rührender mag man sich seelische Verwahrlosung kaum vorstellen. 
Werner Schwabs „Die Präsidentinnen“ stellen die Verkommenheit gesellschaftlicher Scheinheiligkeit aus. Und beweisen dabei, dass auch das vermeintlich Vulgäre zur Kunst taugt. Ein „Fäkaliendrama“ hat der 1994 früh verendete Kraftlackl sein Stück genannt. Und tatsächlich ist viel vom Wühlen im Scheißdreck die Rede. Hier wird nicht mehr nach dem Schönen gesucht, sondern ein Hochamt des Hässlichen gefeiert.
Mona Kraushaars Neuinszenierung des inzwischen beinahe kanonischen Stoffes ist überraschend zurückhaltend: Effektvoller Ekel ist selten – und niemals Selbstzweck. Dafür bringt das tolle Staatstheater-Ensemble Schwabs hochmusikalische Kunstsprache, das „Schwabische“, zum Glänzen: Vor allem Carmen Gratls Artikulation ist glasklar und punktgenau. Sie gibt den Rhythmus vor. Heidorn kontert mit präzise zerkautem Zetern. Und auch Elena Ledochowski, die die Abortausräumerin Mariedl gibt, beweist: Man muss die Scheiße nicht sehen müssen – um sie riechen zu können. Zu sehen gibt es trotzdem viel auf Esther Frommanns Bühne: die Plastikdevotionalien fehlgeleiteter Volksfrömmigkeit zum Beispiel. Die einmal mehr unterstreichen, dass das Monströse auch die kleine Form beherrscht – und der Teufel im Detail lauert.

über die dörfer

ich wiederhole aber, wütend, wiederhole voller Wut auf die serbischen Verbrecher, Kommandanten, Planer: Es handelt sich bei Srebrenica um das schlimmste "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", das in Europa nach dem Krieg begangen wurde. Wahr ist: Ich war im Juni 1996 zum…

streife dora 20 an funk walter

Erwarten Sie nicht von mir, dass ich mich dumm stelle. (Michael Köhlmeier) Rechtzeitig zur Sprechstund mit Bürgermeister Georg Willi erreicht uns seine Zuständigkeit mittels RSa Brief samt Straferkenntnis. Der Stadtmagsitrat : Bau-, Wasser-, Gewerbe- und Straßenrecht…

bin im wald. kann sein dass ich mich verspäte

bin im wald. kann sein dass ich mich verspäte. * randnotiz zu meinem herbst-plakat 2019 samt outing als handke leser. und kleiner verbeugung. anhang: ob jemand peter handke im plakatwald findet? wer ihn nich finden will sollt einfach auch das kleingedruckte nicht lesen. * es ist alles…

ERMUTIGUNG // HERBST 19

es lebe gott & die welt, das neue tiroler frauenhaus & die festspielenden musiker aus minsk // ein solidarisches fest // was für ein bild. was für eine geschichte. und was für ein geschenk: auch kuhns kühnste sängerinnen sind am vergangenen freitag ins…

WAHL DER QUAL

witzig vielleicht aber nicht lustig: außer spesen nix gewesen * hc strache, das vollerwerbs-opfer des systähms  stellt in seinem sprachlich tragikomischen facebook-posting am 25.9.2019 ! allen ernstes die richtigen fragen:  " wieso ist neid und missgunst derart…

er hat die haare schön

1 Zunächst erblickte ich nur eine Silhouette. 'Ist er es wirklich?' dachte ich mir. Ich sah lediglich einen Teil eines Kopfes, doch der kam mir bekannt vor. Diese dunkelbraunen Haare, die streng nach hinten gekämmt waren, und die kleine, spitze Nase, die aus seinem Gesicht…

you bastard mountain I eat your ...

karl kraus  schreibt am 1. Dezember 1914 an Sidonie von Nádherný : Sylvester mit Dir in Venedig  ist ja viel wichtiger als der Weltkrieg  * beim heiligen sebastian: hat jemand die zehennägel der angeblichen frau hörbiger gsehn? das is…

freude. mit sommerfrische

ganz große freude. unser singen wurde gehört... MARKUS WILHELM erhält den renommierten österreichischen journalistenpreis:  den mit 10.000 euro dotierten prof claus gatterer-preis 2019 - der vom österreichischen journalsitenclub ÖJC alljährlich vergeben…

ALLE HABEN ES GEWUSST

innsbruck singt : für markus wilhelm. / aus solidarität & zur ermutigung. UND WAS FÜR EIN FEST: die wahren tiroler festspiele. ohne ungustl und weit genug weg vom gschwerl von erl heiter, ohne wolken warm in mir zu wissen: du bist nicht allein. wir sind…

FÜR WEN AUCH IMMER

wer? der steinscheißer karl. * Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Woher? die sieben W-fragen. grundrezept für eine nachricht lernst beim armin wolf am ersten tag * innsbruck informiert. das amtliche mitteilungsblatt der landeshauptstadt innsbruck. gelernt ist…