Ist es ihr geschmeidiger, eindringlicher Gesang? Sind es die Chöre im Hintergrund, die wie die Brandung an- und abströmen? Ist es der pulsierende Rhythmus, der einen unweigerlich mitreißt? Was es auch immer ist, Angélique Kidjos Musik ist pure Magie, die unbändige Lebensfreude und Heiterkeit atmet.
1980 mußte sie aus Afrika (Benin) fliehen - sie ging nach Frankreich, studierte Musik und avancierte alsbald mit ihrem eigenwilligen, eingängigen Stilmix aus afrikanischer Folklore, Pop, R&B, Jazz und Latin zur musikalischen Sensation. 2008 gewann Kidjo einen Grammy für ihr Album "Djinn Djinn", auf dem sich berühmte GastsängerInnen wie Alicia Keys, Peter Gabriel oder Joss Stone finden. Mit ihrem letzten Album "Oyo" erweist sie ihren persönlichen musikalischen Helden wie Curtis Mayfield, Otis Redding, Santana u. a. die Referenz. Alles vermeint man schon zu kennen, Funk und Soul schimmern unweigerlich durch, und doch ist alles auch irgendwie neu, einzigartig, mit afrikanischer Patina versehen. Ein Stück Kidjo.
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Angelique Kidjo, die für ihre Arbeit schon viermal für einen Grammy nominiert wurde, hat die westafrikanischen Traditionen ihrer Kindheit, die sie in Benin verbrachte, mit Elementen des amerikanischen Rhythm & Blues, Funk und Jazz sowie Einflüssen aus Europa und Lateinamerika verwoben. In den 1990er Jahren hatte sie weltweit Chartserfolge mit den Alben Logozo und Aye sowie den Singles Batonga und Agolo. Seitdem gehört sie zu den international bekanntesten und meistgeachteten afrikanischen Künstlerinnen.
Seit Aye erschienen vier weitere Alben, darunter von 1998-2004 eine Trilogie von Konzeptalben, in der afrikanische Wurzeln in der Musik aus den Vereinigten Staaten (Oremi), Brasilien (Black Ivory Soul) und der Karibik (Oyaya!) erforscht werden.
2007 erschien Djin Djin, ein wunderbares Popalbum, das an frühere Charterfolge anknüpfen kann. Die vom legendären Tony Visconti produzierte Platte kann mit einer Reihe namhafter Gaststars aufwarten, u.a. Alicia Keys, Peter Gabriel, Carlos Santana, Joss Stone, Ziggy Marley, Amadou & Mariam, Branford Marsalis und Josh Groban. Für Deutschland interessant ist das Duett mit Joy Denalane; dieser Song erschein als Single, ebenso wie Gimme Shelter, das Kidjo mit Joss Stone singt..
Große kollegiale Wertschätzung genießt Angelique Kidjo schon lange. Bereits seit den Anfängen ihrer Karriere arbeitet sie mit international angesehenen Künstlern wie Branford Masalis, Santana und Gilberto Gil zusammen. Ihr Duett mit Dave Matthews in dem Lied "Iwoya", das auf ihrer Platte Black Ivory Soul (2002) erschien, war ein weiterer wichtiger Erfolg zur Erweiterung ihrer Fangemeinde weltweit. Auf der Berlinale 2004 nahm Angélique Kidjo an der Präsentation des von Martin Scorsese produzierten Films Lightning in a bottle teil, einer Hommage an den Blues - an dem sie mit zwei ihrer Songs maßgeblich beteiligt war.
Angelique Kidjo hat bei Hunderten von Auftritten weltweit ihre außergewöhnlichen Live-Qualitäten unter Beweis gestellt. In den letzten Jahren ist sie jedes Jahr gleichermaßen in den USA wie in Europa getourt, jedoch nur selten im deutschsprachigen Raum. Im Sommer und Herbst 2007 endlich spielte sie 11 Konzerte, die das Publikum begeisterten. Begleitet von einer erstklassigen Band überzeugte Kidjo mit hoher Energie und einer kraftvollen Stimme.
Nach einzelnen ausgewählten Festivalauftritten in den letzten Jahren, ist Angélique im Sommer 2010 wieder auf den Bühnen Europas anzutreffen. Im Gepäck das brandneue und lang ersehnte Album Oyo, welches im Januar 2010 auf Naive Records veröffentlicht wurde.