Alles wieder ok
Unsere Grundfesten wurden dieser Tage gleich dreifach erschüttert. Zunächst erfuhren wir, dass die Pazifikinsel Nauru die letzten drei Jahre ohne Facebook auskommen musste. Verbotenerweise. Im ersten Reflex könnte man das für eine famose Idee halten im Sinne gedanklicher Müllvermeidung. Wobei „gedanklich“ in diesem Zusammenhang vielleicht etwas pathetisch daher kommt. Dann teilte uns die Wissenschaft mit, dass der Specht durchaus Gehirnerschütterungen davon trägt. Er klopft ca.10.000 Mal pro Tag mit 25 km/h gegen den Baum und wird dabei mit dem 1.200-fachen der Erdbeschleunigung abgebremst. Vor einiger Zeit galt das noch als unbedenklich. So wie eine radikale Verfassungsreform. Der Justizminister will nun alle Gesetze, die vor 2000 erlassen wurden, streichen. Ausgenommen jene, die noch brauchbar sind. Große Aufregung war die Folge. Das Rechtssystem werde so in die Luft gesprengt, war zu hören. Überdies wolle man eine so genannte „Rechtsbereinigung“ machen. Das klingt im ersten Augenblick nach gesetzlos, ist es aber nicht. Gemeint ist, dass übererfüllte EU-Vorgaben wieder auf ein vernünftiges Maß zurück geschraubt werden. Man denke nur an unsere Musterschüler bei der Allergenverordnung, die vielen Gastronomen das Leben unnötig schwer machte. Mittlerweile genügt auch die mündliche Information, Also: alles Paletti. Auch beim Specht ist das mit der Gehirnerschütterung gar nicht bewiesen. Es war nur eine Schlagzeile auf orf.at von einem übereifrigen oder leseschwachen Journalisten. Auch da alles wieder in Ordnung. Übrigens: Nauru ist auch ohne Facebook zum Glück nicht untergegangen.