Hosen runter
Zwischen den ehemaligen Großparteien hängt der Haussegen schief. Dies wurde nun wieder offenkundig und zwar auf höchster Ebene. Der Retzer ÖVP-Bürgermeister soll bei einem Termin auf die Frage, wie er denn seinen Kaffee möchte, geantwortet haben: „Selbstverständlich schwarz, ich bin schwarz bis ins Innerste und habe sogar schwarzes Blut und schwarze Unterhosen an.“ Interessant, dass von türkis keine Rede war. Vermutlich, weil es keinen Kaffee in dieser Farbe gibt oder der Farbwechsel der Bewegung im hohen Weinviertel noch nicht angekommen ist. Aber damit nicht genug, der Politiker öffnete in der Folge angeblich noch seine, sicher schwarze, Hose um den anwesenden Damen seine Unterhose zu präsentieren. Um dann zur eigenen Überraschung fest´zu stellen, dass sie an diesem Tag gestreift war. Wahrscheinlich türkis-schwarz. Dieser Vorfall empört nun zu Recht eine SPÖ-Stadträtin. Weniger wegen der Unterhosenfarbe sondern weil ein Bürgermeister bei offiziellen Terminen seine Hose einfach nicht lüften dürfe. Dieser bestreitet allerdings, dies getan zu haben, findet seinen Spruch aber weiterhin originell. Letzteres ist natürlich ein Irrtum und die Wogen gingen hoch. Die SPÖ beschwor sofort die Gleichberechtigung. In dem Fall irreführend, da sie lediglich den SPÖ-Frauen im Ort ebenfalls das Recht einräumen würde, ihre Unterhosen zu zeigen. Auch der Anstand sei verletzt vom sexistischen Politiker mit der schwarzen Seele. In jedem Fall wurde in dieser kleinen Welt, wo die große ihre Probe hält endlich einmal sprichwörtlich das getan, was sonst eher symbolisch stattfindet. Nämlich in puncto Niveau ständig die Hosen runter zu lassen.