Völkerball ist überall
Die Psychologie hat große Verdienste. Einerseits unterstützt sie die Wirtschaft mit ihren Erkenntnissen um unser Kaufverhalten zu manipulieren. Dafür gebührt ihr Dank. Andererseits zeigt sie, dass man in allem ein Problem sehen kann, wenn man nur will. Und man will! So sagt eine neue Studie, dass Völkerball, unser gutes altes fades Völkerball, "unterdrückend" und „entmenschlichend" sei. Und das führt natürlich zu? Mobbing, richtig! Derlei „Überlegungen“ sind nicht neu. Verdammten doch einst esoterische Erziehungsmethoden Fußball als Gewalt fördernd, da der Ball zu sehr an das menschliche Haupt erinnere. Seltsam, noch nie kam jemand auf die Idee American Football anzuprangern. Dabei schupfen erwachsene Männer mit Sportgeräten herum, die frappant an überdimensionale Hoden erinnern. Stumpfer Machismo muss da doch die logische Folge sein. Oder das Dribbeln beim Basketball. Da Kopf gleich Ball ist, werden wir Zeugen ständigen Headbangings Wer also häufig beim Basketball zusieht, läuft Gefahr zu verblöden. Ganz zu schweigen vom Slalom. Die Kippstangen erinnern eindeutig an sehr dünne Menschen, die brutal zur Seite gestoßen werden. Noch dazu von Menschen mit Helmen, eine Kriegsmetapher. Dass die geschundenen Stangen sofort wieder auferstehen ist auch kein Trost. Selbst das angeblich so edle Schach ist gefährlich. Erinnern doch Figuren und die strengen Regeln an autoritäre Regime. Wer Schach spielt, verlernt Demokratie. Aber das wäre doch die Lösung, demokratisches Schach! Ohne Gewalt, über jeden Zug wird abgestimmt, wie spannend. Warum schlägt das niemand vor? Wo ist da die Psychologie, wenn man sie einmal wirklich braucht?