DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Die Buchhändler kümmern sich leider immer öfter um Nebensachen und weniger um gute Bücher. Mister Forcher, der gute und ausgeisternde Geist des Haymon Verlages denkt ein bisschen wehmütig an die gute alte Zeit, als es in den Buchhandlungen in der Hauptsache gute Bücher gegeben hat. Denn jetzt klingt das ganz anders: „Ein traumhafter Märchenstoff, der gerade rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in die Buchläden kommt!“ – Und was kommt da traumhaft daher? Natürlich ein echter Felix. Der Tiroler Eingottdichter und heimliche ORF-Angestellte Felix Mitterer hat die Präsentation seines jüngsten Streichs und den Streich überhaupt in die Staatsoper verlegt. Dort jagen diverse Schatten aus der Vergangenheit ein hohes C, gondeln durch Venedig und applaudieren einander, bis das Fernsehen alles aufgenommen hat. Das Phantom der Oper ist wieder da, denn Staatsoperndirektor, Felix, das hohe C und die Buchhändler gehen in einem Weihnachtssound von Wohlwollen in einander über. Lesen ist üblicherweise ein Stück Aufklärungsarbeit, um die eigene Seele mit unbekanntem Stoff bekannt zu machen. Bei Felix aber wird das Lesen mit Inszenierung voll gemacht, er selbst ist praktisch die Konsole, auf der die User-Kids dann das hohe C spielen dürfen. Was können wir daraus lernen? Bei Felix handelt es sich nicht um Literatur sondern um ein Stück Botschaft der Kulturinhaber an das lesende Volk. Seht her, so wollen wir es haben, lautet der Zeigefinger, mit dem die Machtinhaber auf den Dichter zeigen. Nett, weihnachtlich, ein Stück Märchen, Oper, eine Tochter, die den Dichtervater drängt, doch ein hohes C-Buch zu schreiben, damit die Familie zu Weihnachten heil ist. Jetzt brauchen wir nur noch einen passenden Adventsong. „Tauet Felix den Gerechten“ oder so ähnlich.
Provinz erkennt man daran, dass darin kein Journalismus möglich ist. So gesehen ist Tirol wirklich das Silikon-Valley der globalen Provinz. In der Provinz wird immer mit dem falschen Geodreieck gemessen, zwischen Hofberichterstattung und Hinrichtung ist kaum ein Unterschied. Was im ersten Absatz…
In einem Auszählreim für Kulturbeflissene gibt es die schöne Zeile: „Preis – Preiser – Scheiß!“Ein Preis ist prinzipiell eine Steuer schonende Methode, jemanden eine Zuwendung zu machen, gefragt sind Preise aber vor allem bei Journalisten, weil sie viel Arbeit ersparen.Zum einen braucht…
Bei jedem Tiroler Schützenkongress werden am Schluss die Säbel aus der Hüftpfanne gerissen und während alte Filzhüte im Fotografenlicht verwittern, wird die heimliche Hymne angestimmt:Jetzt schien die Sonne gar zu sehr,Da ward ihm sein Gewehr zu schwer.Er legte sich ins grüne Gras,Das alles…
Um das alte Tivoli-Stadion in Innsbruck standen jetzt genau fünf Jahrzehnte lang so genannte geile Bäume herum. Wer immer in die Nähe dieser Dinger kam, wurde einfach geil. Die Hunde sowieso, aber auch die Fußballer im Stadion traten wie verrückt auf einander und den Ball ein. Die Zuschauer…
Auf nichts ist mehr Verlass! Da wird heute am 2. April 2005 zu Mittag der lang geplante Film „Stirb langsam!“ mit Bruce Willis plötzlich aus dem ORF-Programm genommen, und der Papst ist immer noch nicht gestorben. Keine Zeitung kannst du mehr lesen, weil überall theologisches Gequatsche aus…
Seit langen Jahren schon gilt die Firma Freudenthaler als witzige Entsorgungsfirma, die ihrem Namen alle Ehre macht: mit Freuden schafft sie alles aus dem Tal, was man nicht mehr gebrauchen kann.Die Tiroler sind doppelt dankbar dafür. Einmal, weil der Mull wirklich weg ist, und zweitens, weil die…
Der traut sich was, der Felix. ER ist nicht nur der erfolgreichste Dichter Tirols, sondern auch der Frechste.Also mit frech ist weniger eine freche Dichtung gemeint. Die Dichtung ist ziemlich handzahm geworden wie es vielleicht die Tiere in Pechlaners Zoo sind. Freilich kann einmal ein…
Hahaha, selten so gelacht. Während der Andreas Hofer als Megalandesvater zum 195sten Mal hingerichtet wird, denn was anderes kann diese Ballerei der Schützen zum Mantua-Day ja nicht bedeuten, entlarvt man den anderen Megalandesvater, Edi Wallnöfer, als Nazi.Jetzt sind einmal alle baff, weil man…
Manchmal überraschen sich die Tiroler selbst, und sind intelligenter, als man es auf den ersten Blick annimmt. So verweigern sie sich bislang erfolgreich dem doofen kleinen Blatt, das als Abriss von der Klorolle vorgibt, die „Neue“ zu sein. Um eine Tageszeitung kann es sich dabei nicht…
Au au, diese Tatsachenentscheidungen! Sie sind das schlimmste, was einem in die Wahrheit verknallten Menschen passieren kann. Bei Tatsachenentscheidungen geht nämlich jemand her und entscheidet das Ding kraft seiner Position und Tagesverfassung. Was das in einem föhngeplagten Land bedeutet, weiss…