Nazi-Edi
Hahaha, selten so gelacht. Während der Andreas Hofer als Megalandesvater zum 195sten Mal hingerichtet wird, denn was anderes kann diese Ballerei der Schützen zum Mantua-Day ja nicht bedeuten, entlarvt man den anderen Megalandesvater, Edi Wallnöfer, als Nazi.Jetzt sind einmal alle baff, weil man diesen Vorgang nicht so managen kann wie das Naz-Eingraben in Telfs. Dort holt man diesen Naz einfach alle fünf Jahre kurz aus der Erde, tanzt mit ihm durch den Fasching und gräbt ihn wieder ein.
Es stellen sich einfach zu viele Fragen. Gibt es auch gute Nazis? Also wenn Edi ein guter Mensch war, beweist es ja, dass es auch gute Nazis gibt.
Muss man jetzt alle diese Gedenktafeln, die in Schulen und Bildungshäusern hängen, abmontieren? Immerhin gedenken sie ja an einen Nazi.
Muss man diesen unsäglichen Wallnöferplatz vor dem Landhaus wieder umbenennen? Immerhin wurden ja im Zuge der Entnazifizierung die meisten Nazi-Straßennnamen gecleant.
Kann man eine so triviale Erklärung gelten lassen, dass es zu allen Zeiten Partei-geile Menschen gibt? Das würde letztlich bedeuten, dass die heutigen Mitglieder aktueller Parteien aus dem gleichen Grund in ihre Parteien eingetreten sind, wie die Nazis damals in ihre NSDAP.
Kann man nur ein bißchen beitreten, also etwa ein bißchen in der Partei sein und es gar nicht so meinen?
Oder gilt der alte ÖVP-Spruch: Wer in ein Ofenrohr schaut, kriegt ein schwarzes Gesicht!
An eine Erklärung hat man noch gar nicht gedacht. Wer im Braunviehzuchtverband gross geworden ist, muss geradezu zu den Nazis gehen, um das Handwerk zu lernen. So gesehen war Edi immer modern und auf der Höhe seiner Zeit.
Schade, dass dieser Mythos vom Pfeifen rauchenden Landesvater mit dem schiefen Kopf auch moralisch eine Schieflage gekriegt hat. Wer weiss, wo Andreas Hofer überall dabei gewesen ist? Und wen er allen auf dem Gewissen hat, ehe er mantuisiert worden ist?