DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Die Beichte - endlich gepreist und gepriesen! Dieser Tage hat das ohnehin schon ziemlich preisgekrönte Hörspiel „Die Beichte“ von Felix Mitterer wieder einmal gewonnen. Auf Sizilien war man vom Beichten so hingerissen, dass wieder gepreist wurde. Die Botschaft dieses Preisens ist durchaus mannigfaltig. Erstens: Während die EU mit der Begründung, die Türkei sei ziemlich religiös-fundamentalistisch durchsetzt, aus den Beitrittsverhandlungen auszusteigen versucht, setzen sich im tirolischen Kerneuropa religiös-fundamantalistische Themen auch in der Literatur durch und werden preiswürdig. Denn die Beichte interessiert eigentlich kein literarisches Schwein, wenn es nicht katholisch ist. Zweitens: Die Gegenwartsliteratur ist eine ziemlich unaufgeklärte Medienliteratur geworden. In den jeweiligen Medien sitzt jeweils ein eigener Hausliterat und deckt alle literarischen Tagesarbeiten ab. So schaut Michael Köhlmeier in Vorarlberg, dass Tag und Nacht Köhlmeier gesendet wird, Felix Mitterer, dass in Tirol niemand auf literarische Abwege kommt, Stermann und Grissemann belabern FM-4 bis zur Kotzschwelle, und der permanente Robert Schindel dirigiert vom Austrokoffer aus die literarische Partitur der Kronenzeitung. Drittens: Preise sind letztlich nichts anderes als steuergünstiger Transfer von Schmiergeld. Wer systemkonform spurt und schreibt, wird auch dementsprechend geschmiert, das alte Lied vom Walther von der Vogelweide. Viertens: Wie alle Waren, unterliegt auch die Preiserei einer permanenten Inflation kombiniert mit Voll-Durchfall. Diese Botschaften hat uns die preisgekrönte Beichte gerade vermittelt. Aufgeklärte Leser sprechen sich hoffentlich selber von den Sünden los und meiden diese literarischen Highways in die After diverser Literaturpreiser.
Provinz erkennt man daran, dass darin kein Journalismus möglich ist. So gesehen ist Tirol wirklich das Silikon-Valley der globalen Provinz. In der Provinz wird immer mit dem falschen Geodreieck gemessen, zwischen Hofberichterstattung und Hinrichtung ist kaum ein Unterschied. Was im ersten Absatz…
In einem Auszählreim für Kulturbeflissene gibt es die schöne Zeile: „Preis – Preiser – Scheiß!“Ein Preis ist prinzipiell eine Steuer schonende Methode, jemanden eine Zuwendung zu machen, gefragt sind Preise aber vor allem bei Journalisten, weil sie viel Arbeit ersparen.Zum einen braucht…
Bei jedem Tiroler Schützenkongress werden am Schluss die Säbel aus der Hüftpfanne gerissen und während alte Filzhüte im Fotografenlicht verwittern, wird die heimliche Hymne angestimmt:Jetzt schien die Sonne gar zu sehr,Da ward ihm sein Gewehr zu schwer.Er legte sich ins grüne Gras,Das alles…
Um das alte Tivoli-Stadion in Innsbruck standen jetzt genau fünf Jahrzehnte lang so genannte geile Bäume herum. Wer immer in die Nähe dieser Dinger kam, wurde einfach geil. Die Hunde sowieso, aber auch die Fußballer im Stadion traten wie verrückt auf einander und den Ball ein. Die Zuschauer…
Auf nichts ist mehr Verlass! Da wird heute am 2. April 2005 zu Mittag der lang geplante Film „Stirb langsam!“ mit Bruce Willis plötzlich aus dem ORF-Programm genommen, und der Papst ist immer noch nicht gestorben. Keine Zeitung kannst du mehr lesen, weil überall theologisches Gequatsche aus…
Seit langen Jahren schon gilt die Firma Freudenthaler als witzige Entsorgungsfirma, die ihrem Namen alle Ehre macht: mit Freuden schafft sie alles aus dem Tal, was man nicht mehr gebrauchen kann.Die Tiroler sind doppelt dankbar dafür. Einmal, weil der Mull wirklich weg ist, und zweitens, weil die…
Der traut sich was, der Felix. ER ist nicht nur der erfolgreichste Dichter Tirols, sondern auch der Frechste.Also mit frech ist weniger eine freche Dichtung gemeint. Die Dichtung ist ziemlich handzahm geworden wie es vielleicht die Tiere in Pechlaners Zoo sind. Freilich kann einmal ein…
Hahaha, selten so gelacht. Während der Andreas Hofer als Megalandesvater zum 195sten Mal hingerichtet wird, denn was anderes kann diese Ballerei der Schützen zum Mantua-Day ja nicht bedeuten, entlarvt man den anderen Megalandesvater, Edi Wallnöfer, als Nazi.Jetzt sind einmal alle baff, weil man…
Manchmal überraschen sich die Tiroler selbst, und sind intelligenter, als man es auf den ersten Blick annimmt. So verweigern sie sich bislang erfolgreich dem doofen kleinen Blatt, das als Abriss von der Klorolle vorgibt, die „Neue“ zu sein. Um eine Tageszeitung kann es sich dabei nicht…
Au au, diese Tatsachenentscheidungen! Sie sind das schlimmste, was einem in die Wahrheit verknallten Menschen passieren kann. Bei Tatsachenentscheidungen geht nämlich jemand her und entscheidet das Ding kraft seiner Position und Tagesverfassung. Was das in einem föhngeplagten Land bedeutet, weiss…