Austrian Airline
Metaphern sind etwas Schönes. Sie bebildern Abstraktes, machen Unerklärbares erklärbar oder sind einfach nur heiße, schöne Luft. Die Hoheit über diese hat seit einem Jahr die Regierung inne und versucht nun zum Jubiläum den Dampf der Selbstbeweihräucherung abzulassen. Was wäre dafür probater als die Metapher des Fliegens? Deshalb sieht der Kanzler unser Land auch bereits auf Reiseflughöhe. Wohin die Reise geht, steht noch in den Sternen des türkisen Himmels, aber die Bussinessclass hat es wie immer fein. Ob für die Holzklasse die Luft dünner wird oder ein „glückliches und gelungenes Leben“ wartet, bleibt unklar. Jedenfalls fühlt sich das alles an wie ein Flug, zumindest für die Koalition. Ganz nüchtern betrachtet natürlich, hier sind keine Drogen im Spiel, höchstens Bewusstsein verändernde Substanzen wie Macht. Jetzt ist einmal die Wolkendecke durchbrochen, die uns ja ganz gerne durch rüttelt, und nichts steht mehr im Wege. Denn Luft hat bekanntlich keine Balken oder so. Die „volle Geschwindigkeit“ ist erreicht dank unseres Kapitäns, wie ihn sein Erster Offizier bezeichnet. Nun kann mit dem zunächst noch etwas kargem Bordservice begonnen werden. Da die Sicherheit Thema Nummer eins bleibt und es auch bei diesem Flug jederzeit zu Turbulenzen kommen kann, sollten wir uns auf jeden Fall anschnallen. Dieser Flug ist übrigens, wie überraschend, ein Nichtraucherflug trotz der Nähe zu Straches Sphäre. Für einen Linienflug fehlt dieselbe zwar noch, aber offenbar kann man alles chartern: Flüge, Parteien oder sogar Länder. Und wer sich das Bodenpersonal der Opposition ansieht, ist überzeugt: das wird eine Langstrecke.