Groß-Gsibergien
Die Schweiz ist in der Geschichte kaum als imperialistischer Player in Erscheinung getreten, zumindest in militärischer Hinsicht. War auch unnötig, da es wesentlich effizienter ist ein Land finanzpolitisch zu unterwerfen. Doch nun erklingen jenseits des Artbergs ganz neue Töne. Ein dortiger Parlamentarier forderte jüngst die Eingliederung Vorarlbergs. Und das gut hundert Jahre nachdem die Eidgenossen den willigen Gsibergern ihren Wunsch verwehrten, sie aufzunehmen. Sie galten damals als zu arm, doch die Zeiten haben sich geändert. Wirtschaftliche Prosperitätt kehrte ein ins Ländle und nun kommen die Schweizer über die Grenze um einzukaufen, weils drüben nicht mehr leistbar ist. Eine Ablösung Vorarlbergs von Österreich wäre völkerrechtlich eine Sezession. Diese ist aber nur dann zu rechtfertigen, wenn Menschenrechte systematisch verletzt werden. Und das ist in Vorarlberg wohl kaum der Fall, so man vom Geruch von älterem Bergkäse absieht.
Aber sollten nicht eher wir, aufgrund der nunmehrigen ökonomischen Überlegenheit, eine Annexion der verarmten Ostschweiz andenken? Schweizer Gastarbeiter ins Unterland, mit Billiglöhnen in der Textilindustrie. Schokolade machen kann er ja, der Schwyzer, also: Verlegung des Chocolatier-Know-hows in den Bregenzer Wald. Aber das Ganze mit Schweizer Steuerquoten. Der Bodensee gehört dann größtenteils uns und in der Folge stauen wir den Rhein in Richtung Deutschland. Dann muss er zahlen, der Germane, wenn er Wasser haben will für seine Schifffahrt. Ein neues kleines Großreich würde so entstehen an unserer Westflanke. Also: lasst uns einmal die Schweizer unterwerfen, Doch das kann nur der Anfang sein …