DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Seit das Netz vom amerikanischen Geheimdienst lückenlos überwacht wird, ist auch die Zahl der heiklen Schlüsselwörter rasant angestiegen, welche einen Überwachungseinsatz rechtfertigen. Waren es früher nur Wörter wie „Taligagga“ oder „Bussilagan“ (die Originalwörter dürfen hier wegen der Überwachung nicht verwendet werden), so landet man jetzt schon am Screen eines Geheim-Inzpizienten, wenn man Amok oder Bibliothek verwendet. Jetzt kommt man aber ohne diese beiden Wörter als Tagebuch-Schreiber kaum noch aus, weil in regelmäßigen Abständen aus Amerika von Amokläufen berichtet wird. Diese enden oft in einer Bibliothek, wie gerade jetzt in Santa Monica, wo der Attentäter „vor Ort“ in der Bibliothek polizeilich erschossen worden ist. In der ersten Reaktion sagt der gelernte Österreicher, das geschieht in Amerika nur, weil so viele Waffen herum sind. Auf den zweiten Blick fügt der gebildete Österreicher hinzu, das kann nur in Amerika geschehen, weil die Amerikaner neben den Waffen auch Bibliotheken betreiben, wohin sich Opfer und Täter in Panik zurückziehen können. Tatsächlich ist eine Bibliothek nicht so sehr als Ort der Bildung als vielmehr aus forensischen Überlegungen heraus ein passabler Ort für einen Amok. Einerseits bietet das Labyrinth aus Regalen einen gewissen Sichtschutz zwischen den Akteuren, andererseits hilft die alphabetische Anordnung der Regale bei der Dokumentation des Vorfalls. Man gibt dann einfach den Fundort mit den Koordinaten Donna Leon oder Felix Mitterer an, etwas anderes steht auch in amerikanischen Bibliotheken eher selten. Wir Österreicher atmen nach solchen Schreckensmeldungen aus Santa Monica wieder einmal auf. Das kann alles bei uns nicht passieren, weil wir zu wenig Waffen haben und die Büchereien bei uns so klein sind, dass sich nicht einmal ein Amok-Zwerg darin verstecken kann.
Eine Bö ist in der Literatur immer etwas Nettes. Meist entkommt die Bö einer Figur aus dem Hintern und fährt dann mehr oder weniger geräuschvoll in die Szenerie. Bei Gedichten ist die Bö immer gefährlich schön, da schlägt es dem lyrischen Ich oft die Stimmung aus der Hand oder das Segel des…
Jeder echte Tiroler ist, was das Kunstverständnis betrifft, ein geklonter Bauer. Das heißt Vorsicht, Ausrichtung nach hinten und gestyltes Gottvertrauen.Und diese raffinierte Kunsthaltung gibt dem gestandenen Tiroler recht. Denn alles, was ein bisschen von der Architektur einer Bauernstube…
Wenn man auf einem Landtagssessel sitzt, sollte man angegurtet sein, denn es herrschen dort gewaltige Fliehkräfte. Deshalb hat ja auch der neue Landesrat für Bauern die größten Chancen, alle anderen zu überleben, weil er von Bauernkindheit an am Traktor gelernt hat, wie man angeschnallt und…
Kennst du das Land, wo Milch und Eiter fließen? Wo die Bauern den Ton angeben und die große Pfeife rauchen? – Ei freilich, das ist Tirol.In den letzten Wochen hat die so genannte Bauernschläue geputscht und ihre politischen Proponenten in den Landtag gepusht und das Management der Tiroler…
Minister sind immer für etwas anderes berühmt, als wofür sie installiert sind. Der aktuelle Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein etwa ist vor allem für seine Rabataktionen beim Kauf seiner Privatschuhe in die Galerie der politischen Zeitgeschichte eingegangen.Für das neue Jahr hat er…
In der Vorweihnachtszeit gehen kluge Menschen mit dem eigenen MP3-Stick durch die Gegend, um sich die generelle Weihnachtsmusik zu ersparen. Wenn alle diese Schas-Lieder zu einem einzigen Song verbunden sind, nennt man es übrigens Medley.Aber auch im Print-Bereich gibt es diese Medleys, dort…
Damit eine Zeitung zum Frühstück schmeckt, sollte mindestens eine kleine Nachricht drin sein, die hemmungslos Schadenfreude auslöst. Eine verdammt gute Nachricht in einer der verdammt guten Tiroler Frühstückszeitungen war in dieser Hinsicht der Bericht von einem zerkratzten und zerdetschten…
Der Mensch lebt nur echt, so lange er sein Leben am Handy managt. Mannigfaltig ist daher die Werbung für Handys, worin wir für alle Stellungen einen eigenen Tarif angeboten bekommen. Der gute Handy-Mensch hat nicht nur für jede Stimmung einen passenden Klingelton sondern auch mindestens fünf…
Die Buchhändler kümmern sich leider immer öfter um Nebensachen und weniger um gute Bücher. Mister Forcher, der gute und ausgeisternde Geist des Haymon Verlages denkt ein bisschen wehmütig an die gute alte Zeit, als es in den Buchhandlungen in der Hauptsache gute Bücher gegeben hat.Denn jetzt…
So um den Nikolo herum werden in Tirol allenthalben die Tuifl-Gewänder ausgepackt. Früher einmal war das bald erledigt, entweder man hatte ein Stinkegewand, das wie Pest und Mittelalter stank und das Jahr über in der Jauchengrube aufbewahrt worden war, oder man zog sich das Fell eines frisch…