DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Minister sind immer für etwas anderes berühmt, als wofür sie installiert sind. Der aktuelle Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein etwa ist vor allem für seine Rabataktionen beim Kauf seiner Privatschuhe in die Galerie der politischen Zeitgeschichte eingegangen. Für das neue Jahr hat er wieder eine witzige Aktion geplant, damit er im Schaukabinett für verrückte Erfindungen aufgehängt bleibt. Im Anzug ist der so genannte Bartenscheck. Da kann sich jemand für Zehneurozwanzig einen Scheck im Nutzwert von zehn Euro kaufen, um in grammatikalisch richtiger Reihenfolge den Gärtner, die Heimfriseuse oder das Babysitter damit zu bezahlen. Husch - weg vom Pfusch! heißt diese Pfuscheraktion. Der Staat lässt dich also nicht einmal beim Ausgeben deines Geldes in Ruhe, du musst quasi wie früher bei Lebensmittelkarten zusätzlich noch eine Berechtigung kaufen, damit du das Geld dann ausgeben darfst. Der Kapitalismus verträgt vor allem eines nicht, dass man ihn in seiner Währung stört. Geld ist Geld und darf nicht mit zusätzlichem Ballast wie Soziales, Moral oder Gesinnung verbunden werden. Kapitalismus heißt, dass ich dort einkaufe, wo es kapitalistisch gesehen am günstigsten ist. Mit dem Bartenscheck allerdings soll ich zuerst eine Kafka-Gebühr von zwanzig Cent hinlegen, und dann auch noch den Nachweis für meine Geldtransaktionen liefern. Ehrlich gesagt, da mag niemand mehr mitspielen, der das Geld auch nur halbwegs mag. Denn das ist ja das Schöne am Geld, dass es farb-, geruchs- und gewissenlos ist, selbst wenn das dickste Blut daran klebt. Wenn schon Gutscheine, dann reine Zeitgutscheine! Damit könnte man beispielsweise jemandem eine Stunde schenken, die man dann vielleicht nach öliger Christenlehre im Jenseits gut geschrieben bekommt. Aber Geld mit dem Faktor Zeitgutschrift und Bürokratie zu verbinden, das ist unmoralisch und im Sinne des Kapitalismus sogar gottlos!
Wer mit einer schmutzigen Linse den Raum betritt, hat eine schmutzige Sicht. – Bereits in der ersten Stunde des Journalismus lernt man, dass man die Linse putzen soll, ehe man filmt, zoomt oder sonst etwas Informatives macht.In den jüngsten Tagen wird in Österreichs Medien ständig die…
Österreich ist auch ohne Schnee total gut aufgestellt, wie das in der wirtschaftlichen Wohlfühlsprache heißt. Jetzt kommen im Stundentakt die aktuellen europäischen Statistiken über das vergangene Jahr zum Vorschein, und Österreich ist überall spitze. Beim Alkoholkonsum, bei der…
Wenn man sich mit Google-Earth in die Karawanken zoomt, taucht jäh der Wörther See auf und man sieht an seinem Ufer vom Weltraum aus Leute jammern. Wo das Jammergeschrei besonders groß ist, liegt auf dem Gelände von Minimundus die Universität.Einst als Freizeitarena für badende Forscher…
Das Jahr 2006 wird als das Jahr der Apathie eingehen, wenn nicht im letzten Quartal noch halbwegs was passiert.Politisch ist das Land sowieso im Koma. Die einzigen, die so tun, als ob Wahlen wären, sind die paar hysterischen Abgeordneten, die um ihre Sessel fürchten. Denn bei so einem blöden…
Präpotenz ist nicht nur was Schönes, sondern auch was Nützliches. Der Präpotentzanwender kann nämlich dabei so richtig die Sau heraus lassen und der Präpotenzbeobachter kann sich glücklich fühlen, dass er kein so ein präpotentes Schwein sein muss wir jenes, das er gerade beobachtet.Ein…
Seit es die neue Penis gibt, können endlich die Tiroler jene Wörter ungeniert und in voller Zipfellänge aussprechen, die sie früher hinunterschlucken mussten. Offiziell heißt die Zeitung ja „Die Neue“, aber jeder spricht mittlerweile von der neuen Penis, denn in der Neuen ist jeden Tag ein…
Ah, waren das Zeiten, als die Kinder noch Spione werden wollten. Mit Zitronensaft wurden Nachrichten geschrieben und über einem Kerzenflämmchen dechiffriert. Gleich hinter der Sandkiste schaute man auf kleine Hundstrümmerl, ob sie eine Botschaft darstellten, und die Treffpunkte mit anderen…
Provinz erkennt man verlässlich daran, dass das falsche Besteck gewählt wird. Also wenn beispielsweise jemand „foin“ mit einem Silberlöffelchen einen Knödel zerlegt, hat man es mit einem Fachmann der Provinz zu tun. Prinzipiell gilt die Regel, dass in der Provinz jedes Instrument, das…
Seit der ORF ein öffentlich rechtlicher Parteifunk geworden ist, tut man sich bei der Auswahl des Abendprogramms wieder leicht. Nicht nur alphabetisch sondern auch inhaltlich in Top-Position bietet sich ATV an. Dieser Sender macht mittlerweile das, wozu eigentlich der ORF da wäre - er informiert…
Der witzigste Feiertag im Kirchenjahr ist sicher der Fronleichnamstag. Allein schon der Name ist ein Spektakel, klingt nach „Frohe Leiche“, wo man wie in New Orleans vor der Überschwemmung mit Blasorchester tanzend, klatschend hüpfend ein Begräbnis abfeiert.In der offiziellen Innsbrucker…