DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Mister Cartoon-Deix, der ja wahrlich ein eitriger Emotionspickel im glatten Gesicht der Österreicher ist, hat eigentlich nur ein Tabuthema, worüber er nie zeichnet: Die Versehrtensportler. Dabei gibt es nichts Skurrileres, als Amputierte und Ramponierte mit dem Anti-Gestus durchgestylter Sportler durch die Arenen humpeln zu sehen. Ok, jeden kann es jeden Tag erwischen, und er ist unfreiwillig Mitglied der Versehrtentruppe. Aber muss man dann gleich mit dem äffischen Getue der sogenannten Weltsportler herumgestikulieren? Einen gnadenlosen Höhepunkt emotionaler Entgleisungen lieferte wohl jener heimische Rollstuhlsprinter, der seinen Sieg der Mutter und Gott gewidmet hat. Da wird es Gott aber aus dem Rollstuhl geschmissen haben. Hier fällt einem natürlich sofort der oberösterreichische Komponist Anton Bruckner ein, der die vorletzte Symphonie dem Kaiser gewidmet hat, und als es keinen Cash für diese Widmung gab, hat er die letzte Symphonie gleich Gott gewidmet. Eine Gotteswidmung kostet nämlich nichts und tut nicht weh! Irgendwo hält die mentale Verfassung der Versehrtensportler mit den motorischen Leistungen nicht mit, wahrscheinlich eine Frage der Industrialisierung und Kommerzialisierung des ganzen Genres. Ein völliges Rätsel bleibt ja ohnehin die Frage der Disziplinen. Also warum ist Rollstuhlkurbeln sportlich, eine Dialyse hingegen nicht? Pervers fortgedacht müsste es ja einen Wettbewerb über die schnellste Blutwäsche, die flotteste Hüftoperation und den quicksten Viagraeinsatz geben. Heilbehelfe als Sportgeräte, wo ist der Unterschied? Gute Tabus erkennt man daran, dass man darüber nicht diskutiert. Wenn einmal Mister Deix dieses Tabu respektiert, dann ist es wirklich ein gutes.
Eine Bö ist in der Literatur immer etwas Nettes. Meist entkommt die Bö einer Figur aus dem Hintern und fährt dann mehr oder weniger geräuschvoll in die Szenerie. Bei Gedichten ist die Bö immer gefährlich schön, da schlägt es dem lyrischen Ich oft die Stimmung aus der Hand oder das Segel des…
Jeder echte Tiroler ist, was das Kunstverständnis betrifft, ein geklonter Bauer. Das heißt Vorsicht, Ausrichtung nach hinten und gestyltes Gottvertrauen.Und diese raffinierte Kunsthaltung gibt dem gestandenen Tiroler recht. Denn alles, was ein bisschen von der Architektur einer Bauernstube…
Wenn man auf einem Landtagssessel sitzt, sollte man angegurtet sein, denn es herrschen dort gewaltige Fliehkräfte. Deshalb hat ja auch der neue Landesrat für Bauern die größten Chancen, alle anderen zu überleben, weil er von Bauernkindheit an am Traktor gelernt hat, wie man angeschnallt und…
Kennst du das Land, wo Milch und Eiter fließen? Wo die Bauern den Ton angeben und die große Pfeife rauchen? – Ei freilich, das ist Tirol.In den letzten Wochen hat die so genannte Bauernschläue geputscht und ihre politischen Proponenten in den Landtag gepusht und das Management der Tiroler…
Minister sind immer für etwas anderes berühmt, als wofür sie installiert sind. Der aktuelle Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein etwa ist vor allem für seine Rabataktionen beim Kauf seiner Privatschuhe in die Galerie der politischen Zeitgeschichte eingegangen.Für das neue Jahr hat er…
In der Vorweihnachtszeit gehen kluge Menschen mit dem eigenen MP3-Stick durch die Gegend, um sich die generelle Weihnachtsmusik zu ersparen. Wenn alle diese Schas-Lieder zu einem einzigen Song verbunden sind, nennt man es übrigens Medley.Aber auch im Print-Bereich gibt es diese Medleys, dort…
Damit eine Zeitung zum Frühstück schmeckt, sollte mindestens eine kleine Nachricht drin sein, die hemmungslos Schadenfreude auslöst. Eine verdammt gute Nachricht in einer der verdammt guten Tiroler Frühstückszeitungen war in dieser Hinsicht der Bericht von einem zerkratzten und zerdetschten…
Der Mensch lebt nur echt, so lange er sein Leben am Handy managt. Mannigfaltig ist daher die Werbung für Handys, worin wir für alle Stellungen einen eigenen Tarif angeboten bekommen. Der gute Handy-Mensch hat nicht nur für jede Stimmung einen passenden Klingelton sondern auch mindestens fünf…
Die Buchhändler kümmern sich leider immer öfter um Nebensachen und weniger um gute Bücher. Mister Forcher, der gute und ausgeisternde Geist des Haymon Verlages denkt ein bisschen wehmütig an die gute alte Zeit, als es in den Buchhandlungen in der Hauptsache gute Bücher gegeben hat.Denn jetzt…
So um den Nikolo herum werden in Tirol allenthalben die Tuifl-Gewänder ausgepackt. Früher einmal war das bald erledigt, entweder man hatte ein Stinkegewand, das wie Pest und Mittelalter stank und das Jahr über in der Jauchengrube aufbewahrt worden war, oder man zog sich das Fell eines frisch…