Mann, bin ich Theatermüde!
Oft empfindet man ein Theaterstück dann am dichtesten, wenn man gar nicht hin geht. Gerade wenn etwas mit der Brechstange aufgeführt wird, ist es easyer, sich zu Hause irgendwohin zu legen und die Glieder wegzustrecken.Dieser Tage wird im so genannten Kulturhaus, das aber nichts anderes als das ORF-Landestudio Tirol ist, ein Theaterstück aufgeführt. Eigentlich ist es ein Text, den man sich um 18 Euro zu Gemüte führen soll. „du.phantombild“ heißt das Stück von einer Frau für eine Frau über eine Frau.
Eigentlich ist es ein Hörspiel, das vielleicht einmal gesendet wird, aber für den Theaterabend gibt’s etwas Film dazu, Musik, und natürlich Regie, jede Menge Frauenregie.
Obwohl ich den ganzen Tag arbeite und daher wie eine Sau Geld habe, ist es mir am Abend doch zu heftig, von diesem vielen Geld 18 Euro auszugeben, damit ich dann einem Phantombild zuschaue. Denn zu lachen gibt es dann am Abend nichts.
Was denken sich also Theatermenschen, wenn sie sich um diesen Eintrittspreis an das Publikum wenden? Sollen wir wirklich so einen Geldhaufen abliefern, damit wir dann nichts zu lachen haben?
Denn das Stück reitet zumindest in der Voranzeige auf jenem Aufklärungsbesen, der den Männern schon zwischendurch an den Arsch geht.
Die Wahrheit darf man nicht sagen, das haben diese Aufklärungsstücke so an sich. Die Wahrheit wäre: Ich mag mich nicht nach einem Arbeitstag in ein Theaterstück setzen, das von aggressiven Frauen für mich gar nicht vorbereitet ist. Ich mag mich dann schon lieber selber verarschen. Daher sage ich ganz theaterfreundlich: „Mann, bin ich Theatermüde!“ und gehe nicht hin. Von manchen Stücken erfährt man so am meisten.