Postjournalistisch
Die Presse ringt ziemlich stark mit der neuen Zeit, die man vielleicht als post-journalistisch einstufen könnte. Ganz wie in der Postmoderne muss sich der User aus dem angebotenen Material selbst etwas zusammensetzen, das er für sich als brauchbar sieht und zur Wahrheit erklärt.
Der post-journalistische Intellektuelle geht daher in einen Echoraum, wenn er Kommunikationskanäle anwählt, und auch in den Printmedien nimmt er nur noch Sachen in die Hand, die nicht wehtun und keine neue Sicht von der Welt bedingen. So gesehen erlebt die Todeltodel, wie das Tiroler Einheitsmedium seit Jahrzehnten liebevoll genannt wird, einen frechen Höhepunkt.
Die tapferen Weltbilder haben es nicht leicht in dieser Zeit. Einerseits ist das Bashing von Präsidenten mit starker Frisur gang und gäbe, andererseits muss man zwischen den Zeilen zugeben, dass es auch durchaus vernünftige Maßnahmen unter der Frisur gibt.
So wird zwar bedauert, dass die neue US-Bildungsministerin selbst zugibt, nichts mit Bildung am Hut zu haben, aber wenn man sieht, wie in Österreich ständig mit alten Hüten die Bildung zu Grabe getragen wird, ist vielleicht gerade die Verweigerung von Bildung der erste gute Bildungsansatz.
Es gibt ja die Theorie, dass sich ein Land ohne Kriegserklärung und Feindeinwirkung selbst zerstören kann, wenn es das Bildungswesen in den Boden stampft.
Österreich leidet noch immer unter den Folgen der unsäglichen Bildungsministerin Gehrer, die das Schulwesen mit der Rechtschreibung verwechselt und beides wie in einem Krieg zertrümmert hat. So kann der Blick auf die neue US-Ministerin nur ein Aha auslösen, bei euch wird jetzt auch alles kaputt.
In die Schadenfreude flüchtet nämlich gerne, wer den Dreck nicht vom eigenen Stecken kriegt.