DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Am Theater und in der Politik muss vor allem eines gelten: Die Unschuldsvermutung. Da niemand von den gegenwärtigen Autoren Tirols etwas außer Nettes schreibt, wird dieser Hinweis oft vernachlässigt. Also: hier unten gilt dezidiert die Unschuldsvermutung! Dramatische Figuren müssen vor allem eines: anders drein schauen, als sie sind. So schaut Landeshauptmann Platter deutlich klüger drein, als er ist, während der aktuelle ÖVP-Obmann Pröll klüger ist, als er dreinschaut. Beide hatten jüngst an einem Tiroler Wochenende ein Aha-Erlebnis. Die Tiroler ÖVP-Frauen versuchten durch Debilität zu putschen, indem sie zum Weltfrauentag ein Video wie vor hundert Jahren ins Netz stellten. Darin verarschten sich zwar laut Drehbuch die Frauen selber, aber das Drehbuch erinnerte stark an die Fünfziger Jahre, wo die Frauen die zurückkehrenden Invaliden des Krieges durch physische Stärke fertig machten. Der Tiroler Vorsitzende, sonst in Frauensachen ziemlich erpressbar konnte als Ex-Gendarm einen Kraftakt setzen und das Video entfernen lassen. Den ÖVP-Vorsitzenden Pröll erreichte eine Venenkrise im Zillertal, die ihn stracks ins Innsbrucker Krankenhaus beförderte. Wenn man davon ausgeht, dass Krankheit zur Besinnung führt, so hat es Pröll wieder einmal bewiesen. Noch vom Krankenbett aus veranlasste er den Rücktritt jenes unsäglich undurchschaubaren Innenministers, der bislang in der EU seine korrupte Polizeimanier undercover ins Video stellte. Starke Frauen und korrupte Ex-Minister, an diesem Wochenende konnten die geistig und physisch im Bett liegenden Oberhäupter der ÖVP das Ärgste noch einmal abwenden.
Eine Bö ist in der Literatur immer etwas Nettes. Meist entkommt die Bö einer Figur aus dem Hintern und fährt dann mehr oder weniger geräuschvoll in die Szenerie. Bei Gedichten ist die Bö immer gefährlich schön, da schlägt es dem lyrischen Ich oft die Stimmung aus der Hand oder das Segel des…
Jeder echte Tiroler ist, was das Kunstverständnis betrifft, ein geklonter Bauer. Das heißt Vorsicht, Ausrichtung nach hinten und gestyltes Gottvertrauen.Und diese raffinierte Kunsthaltung gibt dem gestandenen Tiroler recht. Denn alles, was ein bisschen von der Architektur einer Bauernstube…
Wenn man auf einem Landtagssessel sitzt, sollte man angegurtet sein, denn es herrschen dort gewaltige Fliehkräfte. Deshalb hat ja auch der neue Landesrat für Bauern die größten Chancen, alle anderen zu überleben, weil er von Bauernkindheit an am Traktor gelernt hat, wie man angeschnallt und…
Kennst du das Land, wo Milch und Eiter fließen? Wo die Bauern den Ton angeben und die große Pfeife rauchen? – Ei freilich, das ist Tirol.In den letzten Wochen hat die so genannte Bauernschläue geputscht und ihre politischen Proponenten in den Landtag gepusht und das Management der Tiroler…
Minister sind immer für etwas anderes berühmt, als wofür sie installiert sind. Der aktuelle Wirtschafts- und Arbeitsminister Bartenstein etwa ist vor allem für seine Rabataktionen beim Kauf seiner Privatschuhe in die Galerie der politischen Zeitgeschichte eingegangen.Für das neue Jahr hat er…
In der Vorweihnachtszeit gehen kluge Menschen mit dem eigenen MP3-Stick durch die Gegend, um sich die generelle Weihnachtsmusik zu ersparen. Wenn alle diese Schas-Lieder zu einem einzigen Song verbunden sind, nennt man es übrigens Medley.Aber auch im Print-Bereich gibt es diese Medleys, dort…
Damit eine Zeitung zum Frühstück schmeckt, sollte mindestens eine kleine Nachricht drin sein, die hemmungslos Schadenfreude auslöst. Eine verdammt gute Nachricht in einer der verdammt guten Tiroler Frühstückszeitungen war in dieser Hinsicht der Bericht von einem zerkratzten und zerdetschten…
Der Mensch lebt nur echt, so lange er sein Leben am Handy managt. Mannigfaltig ist daher die Werbung für Handys, worin wir für alle Stellungen einen eigenen Tarif angeboten bekommen. Der gute Handy-Mensch hat nicht nur für jede Stimmung einen passenden Klingelton sondern auch mindestens fünf…
Die Buchhändler kümmern sich leider immer öfter um Nebensachen und weniger um gute Bücher. Mister Forcher, der gute und ausgeisternde Geist des Haymon Verlages denkt ein bisschen wehmütig an die gute alte Zeit, als es in den Buchhandlungen in der Hauptsache gute Bücher gegeben hat.Denn jetzt…
So um den Nikolo herum werden in Tirol allenthalben die Tuifl-Gewänder ausgepackt. Früher einmal war das bald erledigt, entweder man hatte ein Stinkegewand, das wie Pest und Mittelalter stank und das Jahr über in der Jauchengrube aufbewahrt worden war, oder man zog sich das Fell eines frisch…