Übungstext Literatur
Seit der Einführung der Zentral-Matura kommt die Literatur so gut wie nicht mehr vor.
Manchmal wird neben der Möglichkeit zur Erörterung so etwas wie ein Blog vorgestellt, zu dem man als Abschlussarbeit für acht Jahre Denken einen kurzen Kommentar posten soll.
Mehr ist für eine Karriere, die fließend in einem Bachelor enden wird, nicht vorgesehen. (Früher hat man zum Bachelor B-Matura gesagt.) So tauchen mittlerweile ganze Jahrgänge an den Unis auf, die noch nie ein Stück Literatur gesehen haben, weil es ja für die Prüfungen nicht mehr vorgesehen ist.
Daher eine kurze Belehrung: Literatur ist etwas, wozu man nicht mit „gefällt mir“ postet und wozu auch kein Hass-Kommentar abgegeben wird. In der Literatur werden probehalber Sachen ausgesprochen, die man in der Political Correctness nicht mehr sagen darf. Eine Glosse ist ein Stück Literatur, weshalb es wenig Sinn macht, dazu einen Daumen zu posten. Als Übungsbeispiel hier eine kleine Glosse, zu der man nichts posten kann.
„Der ehemalige Bundespräsident Graugrau unterrichtet nach seiner Amtszeit an einer Zwerguni im Westen des Landes und verblüfft die Studenten immer mit der Eingangsfloskel:
- Während meiner gesamten Amtszeit von immerhin zwölf Jahren habe ich keine einzige Sirene gehört!
An dieser Stelle geht für die Studenten immer eine App auf und erklärt ihnen die sieben klassischen Fälle, wann Sirene eingesetzt werden muss:
Bei starker Erst-Erektion des Tages (1), Fehlen der kleinen Tageszeitung (2), Angelobung von irgendwas (3), Jagdunfall (4), bei wiederholter Erektion (5), bei einsetzendem Wahn (6), bei Ausbruch einer Erkenntnis (7), etwa dass vorne alles Design und hinten hohl ist.“