Wie ein Arschloch schreiben
So, diesen Sommer haben wir auch wieder hin gekriegt, irgendwie war Wetter, irgendwo war Flaute, aber in Österreich war alles grandios. Die größte Sorge ist immer: wo kriegt man ein Sommerlochthema her? Aber heuer war ein gutes Jahr, wir hatten gleich zwei Sommerlöcher.Zuerst danke an die Deutschen, die uns eine Rechtschreibdiskussion verpasst haben.
Ich fasse endgültig zusammen:
Früher einmal hat man mit der Hand geschrieben. Wer eine Klaue hatte und bei der Schönschreibprüfung durchgefallen ist, mußte die Klasse wiederholen oder wurde gleich in die Landwirtschaft zu den Kühen gesteckt, denn mit einer schlechten Handschrift konnte man nur Senner werden. Seit alle mit dem PC schreiben, kann man diese Klaue nicht mehr überprüfen, daher haben sich die Lehrer eine sogenannte Rechtschreibung einfallen lassen. Die Rechtschreibung dient nur dazu, die Kids zu prüfen, damit man sie durchfallen lassen und im Bedarfsfall in die Landwirtschaft stecken kann.
Aber seit die neue Rechtschreibung in Kraft ist, können die Lehrer nicht mehr streng prüfen, weil eigentlich alles erlaubt ist. Vermutlich deshalb geht auch die Landwirtschaft zurück.
Für mich als Schriftsteller hat die neue Rechtschreibung den großen Vorteil, daß ich endlich wie ein Arschloch schreiben kann, mit der Hand und am PC. Und was immer ich schreibe, ich muss keinesfalls in die Landwirtschaft, weil immer alles richtig ist.
Zusammenfassung der Sommerdiskussion: Es ist alles schweineegal, was sich da rund um die Buchstaben abspielt.
Ja wo bleibt das zweite Sommerlochthema? - Genau, da geht es um den Arschlochkoffer, auch Austrokoffer genannt. Unter diesem Titel werden alle Dichter Österreichs in einen Koffer gesteckt und zum Staatsjubiläum vom Bundeskanzler höchstpersönlich ausgepackt und präsentiert. Einzige Voraussetzung: Die Dichter müssen wahlweise eine gute Handschrift oder Rechtschreibung aufweisen. Gottseidank schreiben die wirklich guten Schriftsteller alle wie die Arschlöcher, so daß sie auch nicht im Koffer Platz nehmen müssen.
Ein guter Sommer ist vorbei, die Themen waren grandios!