Jeder der mich kennt, weiß, ich bin der Rapper, der wie Feuer brennt“, vermeldet der 29-jährige D-Flame vollmundig auf seiner »Heisser«-Single. Die tiefe, voluminöse Stimme ist das Markenzeichen des Frankfurter MCs, der bereits seit Anfang der 90er raptechnisch aktiv ist, einst bei den Asiatic Warriors seine Wortkaskaden sprudeln ließ und nun mit seinem ersten Solo-Shot »Basstard« an den Start geht. Und »Basstard« ist bei ihm gleich Doppel-Programm: Zum einen weil der Bass hier wirklich massiv aus den Boxen brennt, zum anderen weil D-Flame , Sohn eines halb-jamaikanischen US-Soldaten und einer deutschen Mutter, in seiner Jugend von anderen Kids heftig gehänselt wurde. ???Da kamen oft abwertende Sprüche wie ???Guck mal der Bastard“ oder ???Der hat ja keinen Vater“. Du mußt Dich aber nur mal in Deinen Bekanntenkreis umschauen, bei wie vielen der Vater nicht mehr lebt oder weggezogen ist: das sind schon ziemlich viele. Aber das sind ja keine schlechten Menschen...“, erzählt der MC vom Main im Gespräch mit SUBWAY.
Auf seinem Album wirken neben einigen Frankfurter Homies wie Tone, die Battle-Styler Dynamite Deluxe, Ragga-MC Elephant Man aus Jamaika und Gang Starr-Rapper Guru mit. ???Guru und ich wollten uns in New York treffen, aber ich war gerade mit KC Da Rookie, und Rage Against The Machine auf Tour. Deswegen habe ich wenig später seinen Manager angerufen. Zehn Minuten später rief er mich zurück und fragte, wann ich im Studio sein könnte“, erzählt D-Flame über das unkomplizierte Zusammentreffen mit der amerikanischen Rap-Koryphäe. Locker kam auch der Kontakt mit Elephant Man zustande. ???Anfang diesen Jahres war ich auf Jamaika und habe Junior Reid kennengelernt. Die Vibes zwischen uns waren so geil, dass er mich einlud ihn noch einmal zu besuchen. Dort traf ich Elephant Man, der von einer Zusammenarbeit sofort begeistert war.“ D-Flames’ Style und der Titel seines Albums flashten den Ragga-Rapper so sehr, das man sofort einen gemeinsamen Song aufnahm. Eine besondere Connection hat D-Flame auch zu Eimsbush-Glatzkopf Eißfeldt, der ihm nicht nur zahlreiche Beats bastelte, sondern auch dessen Neu-Start massiv anschob. Weiter geht es demnächst im Team mit DJ Stylewarz (frisch getrennt von Ferris MC), mit dem die Flamme in Zukunft die Bretter dieser Welt in Brand setzen will.
Die Mainmetropole gilt als heißes Pflaster, denn dort zählen nicht nur die Skills, ebenso wichtig ist ein roughes Auftreten. "You can't fuck with me", wie man so schön sagt. So wird der junge D-Flame sogar anlässlich eines Berichtes über die Hip Hop Jam '91 zum härtesten Rapper der Stadt gekürt. Er wird damals kräftig von seinem Mentor Rebel X von den Black Angels unterstützt. Kurze Zeit später erntet er mit den Asiatic Warriors erste überegionale Anerkennung. Die Gruppe besteht aus Azazin (Azad), Combad, A-Bomb und eben D-Flame. Diese Vier entern so ziemlich jede Bühne, die ihnen im Weg steht. Leider trennen sich die Asiatic Warriors '94, so dass die EP "Told Ya", sowie diverse Samplerbeiträge die einzigen musikalischen Ergüsse bleiben. Im gleichen Jahr begibt sich D-Flame auf Road Trippin' zu seinen Roots nach Jamaika.
Hier entwickelt sich auch seine Liebe zur Reggae -und Dancehall-Kultur. Nach seiner Rückkehr in die kalten, deutschen Lande versucht er diese Musikrichtung hier zu etablieren. Sein Style hat sich mittlerweile zu der heutigen markanten Mixtur aus deutschsprachigen Raps und tiefen Ragga-Flows entwickelt. D-Flame zieht mit Soundsystems wie Pow Pow oder Soundquake von einem Clash zum nächsten und rippt das Mic bei jeder Veranstaltung. Nebenbei bastelt er mit den ehemaligen Warriors A-Bomb und Combad in einem kleinen Frankfurter Studio an Hip Hop-Beats und Remixen. Doch erst im Jahr '98 erntet D-Flame die ersten Früchte seiner harten Arbeit. Auf der legendären 12inch "Heiß wie Feuer" von DJ Stylewarz ist er mit von der Partie. Dieses Feature bringt den Stein ins Rollen.