treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

KRISTIN ASBJORNSEN

eine Schneeflocke - norwegens antwort auf björk:  hypnotized by the most beautiful voice in Norway

Kristin Asbjørnsen ist mit einer Stimme gesegnet, die ganz so klingt, als wäre die Sängerin nicht in Oslo, sondern in einem der Südstaaten der USA zur Welt gekommen: sie ist tief und kraftvoll, rau und heiser, sehr leidenschaftlich und bluesig. Kurzum: Sie scheint wie geschaffen für die Interpretation der elf traditionellen Spirituals ihres erstaunlichen Solodebütalbums “Wayfaring Stranger”. Die 34-jährige norwegische Sängerin, die unaufhaltsam ihrer europäischen Berühmtheit entgegensingt und -tanzt. Mit ihrer eigenwilligen, bittersüßen Stimme trällert, haucht und jauchzt diese Sängerin ihrem Publikum die Songs direkt ins Nervenkostüm.
"Der brüchig-rauhe Gesang von Kristin Asbjornsen, die Stimme, die  von leisem, hoffnungsvollen Flehen (fast Wimmern) bis hin zu mutig-wütendem Ausdruck von dramatischer Verzweiflung variiert. Atemberaubend und mit hohem Gänsehaut-Faktor! Soviel durchgängig fesselnde Atmosphäre und geballte musikalische Extra-Klasse hört man selten ..."

Das Singen von Spirituals ist nach wie vor eine Domäne afro-amerikanischer Künstler. Es hat zwar immer mal wieder weiße Sänger/innen gegeben, die sich (mitunter durchaus auch erfolgreich) an den bekannten Klassikern dieses Genres versucht haben. Doch für eine Sängerin wie Kristin Asbjørnsenwar es eine ungewöhnlich Entscheidung, als sie 2006 ihr erstes Soloalbum "Wayfaring Stranger - A Spiritual Songbook" ganz dem Interpretieren von Spirituals widmete. Denn einen Namen hatte sich die Norwegerin zuvor als Sängerin in eher experimentellen A-cappella-, Jazz- und Rock-Ensembles gemacht - wobei sie auch da schon gelegentlich Ausflüge in die Musik des afrikanischen Kontinents unternommen hatte, in der die Spirituals ihre Wurzeln haben. Und genau auf diese afrikanischen Ursprünge der Spirituals möchte Asbjørnsen nun auf ihrem dritten Soloalbum "I'll Meet You In The Morning" mit Nachdruck hinweisen.
Wie schon bei "Wayfaring Stranger" bedient sich Asbjørnsen auch diesmal wieder aus dem umfangreichen Spirituals-Songbook, das sie 1990 von der aus Chicago stammenden schwarzen Sängerin Ruth Reese geerbt hatte. Das Repertoire enthält sowohl ein paar berühmte Klassiker wie "There Is A Balm In Gilead" oder "Take My Mother Home" als auch viele weniger bekannte Titel. "Im Laufe der Zeit hat mich der Reichtum dieser Songs sehr stark bewegt", verrät Kristin Asbjørnsen. "Sie erfassen einfach großartig die Komplexität des Lebens. Und weil sie das Leben so ausdrucksstark schildern, haben diese Volkslieder sich verändert und auch Veränderung bewirkt - unabhängig von Zeit, Ort und Glauben."
Begleitet wird Kristin Asbjørnsen diesmal von dem Gitarristen Olav Torget, der auch an einer westafrikanischen Konting-Laute zu hören ist, Bassist Gjermund Silset, Perkussionist Knut Aalefjærund der nigerianisch-norwegischen Kora-Spielerin Monica Ifejilika. Produziert wurde das Album (wie "Wayfaring Stranger") von Anders Engen, den man vor allem als Schlagzeuger von Bugge Wesseltoft's New Conception Of Jazz, Eivind Aarsets Électronique Noire  und Silje Nergaardkennt. Und natürlich ließ es sich Engen nicht nehmen, auf "I'll Meet You In The Morning" selbst auch als Schlagzeuger, Pianist und Gitarrist in Erscheinung zu treten. Sämtliche Songs wurden live im Studio mit allen Musikern in einem einzigen Raum aufgenommen. So gelang es, einen eindringlichen, unverwechselbaren und dynamischen Ensembleklang zu kreieren.
"I'll Meet You In The Morning" weist Spurenelemente von Soul und alten afro-amerikanischen Gospel-Hymnen, westafrikanischen Tanzrhythmen, zeitgenössischem nordischen Jazz und kontemplativer Kirchenmusik auf. "Dieser Songs - religiöse Volkslieder, die durch mündliche Überlieferung afrikanischer Sklaven an nachfolgende Generationen in den USA weitergereicht wurden - behandeln Lebensfragen, die noch heute relevant sind", erläutert Asbjørnsen. "Ich habe mich mit diesem Material sowohl als Sängerin als auch als Songschreiberin auseinandergesetzt. Es war eine lange Reise, denn mit einigen befasse ich mich schon seit zwanzig Jahren. Manchmal habe ich Lieder umgewandelt, indem ich Fragmente verschiedener anderer Spirituals oder eigene Texte und eigene Musik eingeflochten habe. Und dadurch habe ich sie in andere Spirituals verwandelt."
Auf diese Weise schuf Kristin Asbjørnsen mit "I'll Meet You In The Morning" ein wirklich zeitloses und sehr persönliches Album, das von Hoffnung, Verlangen, Veränderung, Versöhnung und Einigung erzählt.



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Die 1971 geborene Kristin Asbjørnsen begann ihre Karriere vor rund zehn Jahren als Mitglied des weiblichen Gesangsquartetts Kvitretten, das sie zusammen mit Solveig Slettahjell, Eldbjørg Raknes und Tone Åse bildete. Alle vier Sängerinnen haben seitdem unterschiedliche musikalische Wege beschritten, doch eines verbindet sie nach wie vor: das Faible für äußerst originell gewählte Texte. Nachdem sich die Kvitretten aufgelöst hatten, verfolgte Asbjørnsen ihre Karriere als Sängerin der Bands Krøyt und Dadafon weiter. Vertont wurden dabei unter anderem Texte von Walt Whitman und Charles Bukowski sowie norwegischen Dichtern wie Anne Bøe, Ragnhild Lund Ansens und Tale Næss. Asbjørnsen wirkte als Vokalistin außerdem an der Aufnahme von Pianist Ketil Bjørnstads politisch gefärbtem Album "Seafarer's Song" (Universal, 2004) mit und schrieb die Musik für den Film "Factotum". In diesem porträtierte der norwegische Regisseur Bent Hamer das harte Leben Bukowskis. Der Soundtrack, den Asbjørnsen u.a. mit ihren Kollegen von Dadafon und dem Pianisten Tord Gustavsen einspielte, erschien 2006 bei Milan Records.

Mit "Wayfaring Stranger" legt Kristin Asbjørnsen nun also endlich ihr erstes Album unter eigenem Namen vor. Es ist eine Kollektion von größtenteils kaum bekannten afro-amerikanischen Sprituals, die Asbjørnsen durch die aus Chicago stammende schwarze Sängerin Ruth Reese kennenlernte, die 1960 nach Norwegen ausgewandert war und dort bis zu ihrem Tod im Jahr 1990 lebte. Reese vermachte Asbjørnsen vor ihrem Tod ihr umfangreiches Songbook mit Spirituals. Als Spirituals bezeichnet man die religiösen Volkslieder, die von den Nachfahren der Sklaven stammen. Die ersten entstanden im 17. Jahrhundert und wurden durch mündliche Überlieferung von Generation zu Generation weitergereicht. Die Lieder erzählen von Sehnsucht, Trauer, Einsamkeit und Überlebenskampf, aber auch von Hoffnung und freudigen Ereignissen.

"Der Reichtum dieser Lieder ging mir gleich sehr nahe", erzählt Kristin Asbjørnsen. "Ich fühlte mich überwältigt und hatte zugleich das unstillbare Verlangen, mir einen eigenen Zugang zu diesen Songs zu erschließen. Die Beschäftigung mit diesen Liedern hat mich sehr bewegt, sie hat mich als junge Sängerin und improvisierende Künstlerin unglaublich geprägt und eine wichtige Grundlage geschaffen für alles, was ich seitdem gemacht habe."

Bis 1998 interpretierte Kristin, die am Konservatorium in Trondheim Musik studiert hat und u.a. westafrikanische Griot-Sänger als Inspirationsquelle nennt, diese Spirituals vor allem in Zusammenarbeit mit dem mittlerweile weltweit gefeierten Pianisten Tord Gustavsen, danach integrierte sie einige der Songs in das frühe Repertoire ihrer Band Dadafon. Im Laufe der Jahre wurden die Arrangements natürlich immer wieder modifiziert.

"Die Spirituals dienten ursprünglich dazu, die Fesseln der Sklaverei zu 'lockern'. Und ich stellte immer wieder fest, dass diese Songs sich auch auf unsere heutigen Probleme, auf unsere eigene Suche nach persönlicher Freiheit, Entwicklung und Schutz übertragen lassen."

Die spartanische Produktion von "Wayfaring Stranger" übernahm der Perkussionist Anders Engen, einst Mitglied von Bugge Wesseltofts New Conception of Jazz. Neben Engen, der hier auch als Pianist zu hören ist, agieren mit dem Gitarristen Justin Ansnes und dem Bassisten Jarle Bernhoft, der auch den Background-Gesang beisteuert, zwei Mitglieder von Kristins Band Dadafon. Das Trio unterlegt Asbjørnsens ebenso einfühlsamen wie leidenschaftlichen Gesang mit einer sparsamen Instrumentierung. Um so direkt und authentisch wie möglich zu klingen, wurden sämtliche Stücke live im Studio aufgenommen.

Die Interpretationen dieser elf alten Spirituals sind durchweg beeindruckend. Zu den Highlights zählen "Now We Take This Feeble Body", das Asbjørnsen im Duo mit Ansnes vorträgt, das leidenschaftlich elegante "In That Morning" und "Going Up", dessen Arrangement für Chor und Percussionbegleitung einen zu den afrikanischen Wurzeln der Spirituals zurückführt. Der wohl bekannteste und auch aufregendste Song des Albums ist freilich das Titelstück. "(I Am Poor) Wayfaring Stranger" wurde unter anderem schon von Ikonen wie Pete Seeger, Johnny Cash und Emmylou Harris auf Platte gebannt. 2001 nahm der Saxophonist Charles Lloyd es auch für sein brillantes Doppelalbum "Lift Every Voice" (ECM 1832) auf.

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" Vor allem dieser in norwegischer Sprache vorgetragene Song, nur begleitet von Gitarre und Vibraphon lässt den Hörern den Atem stocken. Mit wunderschöner Stimme jagt Sängerin Kristin Asbjørnsen einem wohlige Schauer über den Rücken. Zerbrechlich, entrückt und ein kleines bisschen traurig, ist "Duly Return To You" der ideale Soundtrack für kalte Wintertage "


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PRESSE


Es ist schon eine besondere Kunst, einen traditionellen Musikstil (noch dazu eines ganz anderen Kulturkreises) aufzugreifen und mit ebenso viel Respekt vor der Tradition wie Sinn f�r Innovation zu bearbeiten. Die norwegische Sängerin Kristin Asbjørnsen hat diesen Spagat auf ihrem Album "Wayfaring Stranger - A Spiritual Songbook" rundum beeindruckend gemeistert. Die meisten der Lieder ihres "Spiritual Songbook" findet man bestenfalls - und nur nach langem Suchen - auf nicht einmal einer Handvoll anderer Alben. Die gro�e Ausnahme ist der Titelsong, den auch schon Pete Seeger, Joan Baez, Jimmy Witherspoon, Jo Stafford, Natalie Merchant, Johnny Cash, Emmylou Harris und Michael Franti mit Spearhead aufnahmen. Wenn man behauptet, dass Asbjørnsen eines der interessantesten, abwechslungsreichsten und sicherlich besten Spiritual-Alben der Gegenwart gelungen ist, so ist dies keine Übertreibung. Ihre Interpretationen haben mal einen dezent rockigen Touch, mal einen leichten Funk-Einschlag oder eine eher bluesig Note - und oftmals klingen sie mit ihren spartanisch instrumentierten und fantastisch gespielten Arrangements geradezu sehr afrikanisch. Auch stimmlich ist die kleine, zierliche rothaarige Norwegerin mit dem blassem Teint diesem tiefschwarzen Repertoire mehr als gewachsen. Mit ihrer rauhen und brüchigen, zugleich aber wendigen Stimme erinnert sie dabei sogar ein wenig an eine andere wei�e Sängerin mit reichlich schwarzem Organ: die Bluesrock-Legende Janis Joplin.




Kristin Asbjørnsen and Dadafon gave it all in Vadso, playing magnificent pop, funky grooves and sensous ballads. The audience was entranced after being hypnotized by the most beautiful voice in Norway.

A truly one-of-a-kind songbird, Kristin Asbjørnsen treated the brimmed "Boksen" with her spectacular vocal range Thursday evening.


Listen up World! Kristin Asbjørnsen's voice is world class.
And what melodies!!
Martha Breen, Dagbladet (6)


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WAYFARING SONG
Schwarze Musik, so eine oft geäußerte Ansicht, klingt nur authentisch, wenn sie auch von schwarzen Künstlern interpretiert wird. Vermeintliche Gültigkeit hat diese Aussage für bestimmte Formen des Jazz, den Funk, Soul, Rhythm'n'Blues und ganz besonders für Blues, Gospelmusik und Spirituals. Ignoriert oder verdrängt wird gerne, daß es auch immer wieder weiße Künstler gegeben hat, die sich in diesen musikalischen Gefilden nicht weniger souverän und authentisch bewegt haben als ihre schwarzen Vorläufer und Vorbilder.
Gelungen ist dies auch der norwegischen Sängerin Kristin Asbjørnsen, die man bislang von Alben mit den Bands Dadafon, Krøyt, Kvitretten und Coloured Moods sowie mit dem Pianisten Ketil Bjørnstad kannte. Mit "Wayfaring Stranger" legt Asbjørnsen Ende August endlich ihr erstes Album unter eigenem Namen vor. Es enthält eine Kollektion von größtenteils wenig bekannten afro-amerikanischen Spirituals, die Asbjørnsen durch die aus Chicago stammende und 1960 nach Norwegen ausgewanderte schwarze Sängerin und Gesangslehrerin Ruth Reese entdeckte. Reese vermachte Asbjørnsen vor ihrem Tod ein umfangreiches Songbook mit Spirituals, welches Kristin Asbjørnsen für "Wayfaring Stranger" sehr leidenschaftlich und bluesig vertonte.