ANTI KEKS-SPRAY
Seit allenthalben Aluminiumfreie Achselsprays propagiert werden, greifen sogar Grüne außerhalb des Wahlkampfs zu dieser Geruchswunderwaffe, um sich politisch korrekt und inkognito unter das fahrende Volk der Öffis zu mischen.
Für Frischluft unter den Achseln ist offensichtlich ausreichend gesorgt, auf den Achseln freilich herrscht noch dumpfe Anarchie. Immer wieder nämlich werden Menschen, meist Männer, aus purem Jux mit einem Keks ausgezeichnet, das diese schwer verunziert und aus dem psychischen Gleichgewicht bringt.
Schon Billy Wilder hat seinerzeit die Kekse auf den Schultern und Ehrungen in der Schatulle mit Hämorrhoiden verglichen, die ab einem gewissen Alter jedes A bekommt.
In Tirol wimmelt es am Null-acht-fuffzehn-Tag (15. August) und am Hofer-Dead-Day (20. Februar) nur so von Keksen, die auf diverse Achseln ausgestreut werden.
Immer wieder sind Menschen einfach baff, wenn sie am Morgen mit freier Schulter aus dem Haus gehen und am Abend bekekst heimkommen. Offiziell leiden diese Menschen unter den Keksen, aber sie getrauen sich nicht, sie bei Tageslicht abzulehnen.
Berühmt für seine Keks-Allergie ist jener christliche Arbeiterführer der Tiroler Einheitspartei (TEP), der in seiner überdimensionierten Gratiswohnung keinen Platz mehr für seine Orden gefunden hat und diese im Kofferraum an das Landhaus hat zurückschicken müssen.
Für all diese schwer mit Orden und Keksen bestückten Menschen gibt es jetzt den Anti-Keks-Spray. Den sprühst du dir an gefährlichen Tagen auf die Schulter und du wunderst dich, wie oft es tagsüber klimpert, wenn ein Orden zu Boden rollt, weil er am Teflon-Spray auf deiner Schulter ausgerutscht ist.