treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts ab jetzt den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gil für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25 - hier im netz & im treibaus auch

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Journalismus. Macht. Wirklichkeit.

Wo ist eigentlich Krieg? - Dort wo der Wehrschütz ist. Dieser Witz über die Kriegsberichterstattung des ORF zeigt das Dilemma des modernen Journalismus. Nachrichten entstehen nur mehr dort, wo jemand das Geld hat, jemanden hinzuschicken, oder im Netz, wo alles eine Nachricht ist.
Andreas Koller geht 2016 in seiner „Theodor-Herzl-Vorlesung“ an der Uni Wien nicht nur diesen Witzen auf den Grund, er versucht anhand der Groß-Begriffe Zeitgeist, Moral und Politik eine Lanze für den klassischen Journalismus zu brechen, der sich momentan fast täglich rechtfertigen muss.
Die Nachrichten haben sich insofern durch das Netz geändert, als es nicht mehr um die Übermittlung eines Ereignisses geht, sondern um die Auswahl, Erklärung und Deutung. Das ist an und für sich schon immer die Aufgabe des Journalismus gewesen, freilich ist er nach dem Zusammenbruch der deklarierten Parteipresse in einen diffusen Raum gestoßen, worin jeder mit Geld eine Nachricht lancieren konnte. Wie würden sich sonst Kampagnen für den EU-Beitritt, gegen Sanktionen, für und gegen Flüchtlingsaufnahme erklären lassen, wenn nicht durch Geld?
Andreas Koller erklärt die veränderte Sensibilität für diese Zusammenhänge mit jener generellen Vorsicht, mit der mittlerweile Nachrichtenübermittlern misstraut wird. Dabei stellt er sogenannte Reinigungsbecken des Nachrichtenwesens zusammen, wie es etwa der Presserat ist. Gerade weil zwischen dem Einschreiten des Staatsanwaltes und der ungehemmten Verbreitung von Nachrichten Platz für qualitativen Journalismus ist, ist die Freiwilligkeit des Presserates eine Möglichkeit, über ethische Empfindungen zu einer Klärung falscher Nachrichten zu gelangen.
Ein typisch österreichisches Malheur ist einerseits das Monopol durch den ORF und andererseits die Presseförderung, die mit Daueraufträgen der Regierung an den Boulevard konterkariert wird. Ursprünglich sollten die Förderungen für Parteien und Presse gleich hoch sein, um den Wert des Journalismus bei der Aufrechterhaltung der Demokratie zu unterstützen. Mittlerweile kassieren die Parteien zehnmal mehr an Parteienförderung als es Presseförderung gibt.
Mit dem wunderschönen Begriff Amtsverschwiegenheit geht die Republik indirekt gegen den Journalismus vor, ganz nach der österreichischen Methode, wonach etwas im Zweifelsfalle in Punschkrapfen-Manier sehr süß und rosa gegessen wird.
In der sogenannten „Werkstatt-Abteilung“ gibt Andreas Koller Auskunft über den Sinn des Journalismus, die Sehnsucht nach gutem Journalismus und die Verantwortung der Journalisten. Letztlich endet jede Nachricht bei der Menschenwürde, weshalb selbst beim kleinsten Ereignis nicht geschludert werden darf.
Zwischen den Zeilen vermittelt Andreas Koller noch so schöne Botschaften wie: Lesen und Bildung sind für den Journalisten das Um und Auf, es lohnt sich, bei der Wahrheit zu bleiben, wenn man die Nachrichten wie ein Sir behandelt, behandeln einen letztlich auch die Menschen wie einen Sir. Das Publikum nämlich ist insgesamt gut, wie wir alle, und hat ein Anrecht auf gut übermittelte Nachrichten, die nicht unbedingt gut sein müssen.

Andreas Koller: geb. 1961, ist Redakteur bei den Salzburger Nachrichten.
Journalismus. Macht. Wirklichkeit. Wozu Journalismus dient. Woran er krankt. Und was er mit der Politik zu tun hat.
Wien: Picus 2017. 150 Seiten. EUR 20,-. ISBN 978-3-7117-2050-4.

Pfoti-Simulation

Der Triebfahrzeug-Mensch segelt mit uns in der Eleganz der täglichen Trift punktgenau an das Deck Zwo des Innsbrucker Hauptbahnhofs, eine Lady stellt den Bus aus dem Mittelgebirge exakt an der Aussttiegskante ab, der dänische Pilot von Schas-Wings landet trotz Föhn millimetergenau auf der…

Vühlfeder

Die Herbste kommen mit Kastanien und Depression. Kluge Menschen setzen den Urlaub in den Sommer, der durch seine Regenschübe die Hormone herunterfährt und so manches Familienglück rettet. In voller Schiffe finden die Familien endlich zu einander und alle freuen sich auf Schule, Beruf und was…

Rückzug der Zunge

An der Universität einer provinziell-mittelmäßigen Kleinstadt wird viel über die Zukunft diskutiert, die aber niemand erleben will, zumindest nicht in einer intellektuell fassbaren Form. Sicher wird die Zukunft kommen, und wenn sie Überschwemmungen und Unheil bringt, wird man ihre Schäden aus…

Wenn die Unterhose dreimal klingelt

Da war doch letzte Woche etwas. Ach ja, diese Wahlen, wo alle amtierenden Heinis abgewählt worden sind. Aber jetzt, eine Woche später? Niemand von den Bonzen hat den Griff in den Schritt und die Alarmglocke in der Unterwäsche gehört. Alle machen weiter, als wäre kein Trottel zur Wahl…

Gemeinde-Stier mit Hormonbremse

Es gibt ihn natürlich nur mehr in Dorferzählungen, den Gemeinde-Stier, der im Laufe eines Vormittags so lange auf diverse Geschlechtsorgane hinaufspringt, bis seine Bewacher und Betreiber müde geworden sind und den Vormittag abbrechen.Der Kapitalismus und die Börse leben von solchen Bullen, die…

Schwächelnde Glossitis

Die Provinz ist unbarmherzig zentral. Was immer wir in Tirol denken, die Gedanken sind aus dem Weltzentrum geklaut. Wir wissen freilich nicht, wo dieses Zentrum sitzt.Eine steirische Friseuse macht dir mitten in Innsbruck am Mitterweg einen Weltschnitt, den sie aus dem Internet herunter geladen…

Abseiltag

Ein gleichzeitiger Almauf- und abtrieb ist ein purer Schas gegen jenen Auftrieb, den es am so genannten Seilbahntag gibt. Die hohen Tiere sind dementsprechend geschmückt und begrüßen einander mit dem heftigen Händedruck von Seilbahnpionieren. Im Inneren der Handflächen sind die Rippungen zu…

Führung Durch Den Mitterweg

Führung durch den MitterwegVergessen Sie Peter Handkes Griffen, pfeifen Sie auf Adalbert Stifters Oberplan, loggen Sie sich aus Kafkas Schloss aus: Wenn Sie der Alltag erotisch anspringen soll, gehen Sie durch den Innsbrucker Mitterweg!Auf der Route zu Fuß liegen folgende Orgasmusstationen:# Wir…

Niemand macht mehr gaggi

Da gehst du zitternd die Innpromenade quer durch Tirol hinauf und hinunter, im Gesicht immer den frischen Schiss, ob dich ja auch alle mögen und dich niemand anscheißt. Und es wird gerade in Zeiten der verschifften Sonnwendfeuer eine echte Zitterpartie, denn niemand kotet dich an. Kein Köter…

Bitte nehmt uns nicht den letzten Sex!

Au, jetzt wird es für die Genitalien knapp. Die Frau Landesrat für Gesundheit will die Prostitution bekämpfen und denkt daran, nach schwedischem Modell jene Freier zu bestrafen, die sich die Entlüftung des männlichen Hauptorgans durch Professionistinnen gönnen.Was heißt gönnen! - Eine Qual…