DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:
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Die Sintflut zu Weihnachten mag zwar Tausende auf dem falschen Fuß erwischt und in den Tod gerissen haben, in der Medienszene weiß man aber längst, wie man mit solchen Giga-Katastrophen umgeht: Mit Auswalzen und Betteln. Also jetzt wird auch der letzte Trottel, der im Winter nicht an den Strand gefahren ist, mitgekriegt haben, dass es furchtbar war und vor allem furchtbar überraschend. Aus einer Mischung von Urlaubsbericht, Reiseerlebnis und angelesener Katastrophenliteratur haben in den letzten drei Wochen mehr Erlebnisliteraten ihre Meldung abgegeben, als üblicherweise in einer Buchhandlung Bücher Platz haben. Wir Daheimgebliebenen haben uns das alles angehört und wissen mit Hilfe der Medien inzwischen wirklich alles. Die mediale Auswalzung der Flut ist mindestens so groß wie diese selbst. Es ist furchtbar, aber wir schalten inzwischen ab oder überblättern die Seiten, wenn etwas von der Flut kommt. Mit der Auswalzung einher geht immer die putzige Serie „Nachbar in Not“. Schon damals im Kosovo-Krieg haben manche Österreicher wie die Wilden gespendet und letztlich eine Summe aufgebracht, die der halben Tragfläche eines US-Stealth-Bombers entspricht, welche Tag- und Nacht das Land bombardiert haben. Bei der Flut ist es genau so. Die Summe, die die lieblichen und liebenswerten Österreicher aufbringen, ist ein Fingernagel von dem, was die Regierung durch die Stundung des Zinsendienstes der betroffenen Länder aufbringen könnte. Es geht also nicht um Hilfe, sondern in der Hauptsache um Unterhaltung. Ist doch nett, ein Katastrophen-Magazin nach dem anderen zu sehen, und neben der Rundfunkgebühr dann noch etwas zu spenden, damit wieder Frieden herrscht an den Stränden unter den Palmen. Dort, wo die Vorabendserien spielen und die wirklich wichtigen Leute hinfahren. Während etwa 150 Österreicher vermisst werden, sind im letzten Jahr knapp 1000 bei Verkehrsunfällen gestorben und 1500 haben sich aufgehängt. Von der Aktion „Nachbar am Seil“ hat man bisher nichts gehört, ist ja auch nicht so unterhaltsam.
Wer mit einer schmutzigen Linse den Raum betritt, hat eine schmutzige Sicht. – Bereits in der ersten Stunde des Journalismus lernt man, dass man die Linse putzen soll, ehe man filmt, zoomt oder sonst etwas Informatives macht.In den jüngsten Tagen wird in Österreichs Medien ständig die…
Österreich ist auch ohne Schnee total gut aufgestellt, wie das in der wirtschaftlichen Wohlfühlsprache heißt. Jetzt kommen im Stundentakt die aktuellen europäischen Statistiken über das vergangene Jahr zum Vorschein, und Österreich ist überall spitze. Beim Alkoholkonsum, bei der…
Wenn man sich mit Google-Earth in die Karawanken zoomt, taucht jäh der Wörther See auf und man sieht an seinem Ufer vom Weltraum aus Leute jammern. Wo das Jammergeschrei besonders groß ist, liegt auf dem Gelände von Minimundus die Universität.Einst als Freizeitarena für badende Forscher…
Das Jahr 2006 wird als das Jahr der Apathie eingehen, wenn nicht im letzten Quartal noch halbwegs was passiert.Politisch ist das Land sowieso im Koma. Die einzigen, die so tun, als ob Wahlen wären, sind die paar hysterischen Abgeordneten, die um ihre Sessel fürchten. Denn bei so einem blöden…
Präpotenz ist nicht nur was Schönes, sondern auch was Nützliches. Der Präpotentzanwender kann nämlich dabei so richtig die Sau heraus lassen und der Präpotenzbeobachter kann sich glücklich fühlen, dass er kein so ein präpotentes Schwein sein muss wir jenes, das er gerade beobachtet.Ein…
Seit es die neue Penis gibt, können endlich die Tiroler jene Wörter ungeniert und in voller Zipfellänge aussprechen, die sie früher hinunterschlucken mussten. Offiziell heißt die Zeitung ja „Die Neue“, aber jeder spricht mittlerweile von der neuen Penis, denn in der Neuen ist jeden Tag ein…
Ah, waren das Zeiten, als die Kinder noch Spione werden wollten. Mit Zitronensaft wurden Nachrichten geschrieben und über einem Kerzenflämmchen dechiffriert. Gleich hinter der Sandkiste schaute man auf kleine Hundstrümmerl, ob sie eine Botschaft darstellten, und die Treffpunkte mit anderen…
Provinz erkennt man verlässlich daran, dass das falsche Besteck gewählt wird. Also wenn beispielsweise jemand „foin“ mit einem Silberlöffelchen einen Knödel zerlegt, hat man es mit einem Fachmann der Provinz zu tun. Prinzipiell gilt die Regel, dass in der Provinz jedes Instrument, das…
Seit der ORF ein öffentlich rechtlicher Parteifunk geworden ist, tut man sich bei der Auswahl des Abendprogramms wieder leicht. Nicht nur alphabetisch sondern auch inhaltlich in Top-Position bietet sich ATV an. Dieser Sender macht mittlerweile das, wozu eigentlich der ORF da wäre - er informiert…
Der witzigste Feiertag im Kirchenjahr ist sicher der Fronleichnamstag. Allein schon der Name ist ein Spektakel, klingt nach „Frohe Leiche“, wo man wie in New Orleans vor der Überschwemmung mit Blasorchester tanzend, klatschend hüpfend ein Begräbnis abfeiert.In der offiziellen Innsbrucker…