PISSE-Studie
Ein Volk, das am Abend Assinger schaut, muss logischerweise am nächsten Tag mit PISSE fertig weden. Denn Assinger heißt aus dem Englischen wörtlich übersetzt: der vom Arschloch kommt. In dieser Sendung wird alles gefragt, was man so wissen muss, also etwa wie viele Gegenpäpste es gibt und wieviele Zacken eine Kaiserkrone hat.Wer dieses Wissen für voll nimmt, muss natürlich am nächsten Tag nach der Show über die PISSE erschrecken. Diese Studie sorgt momentan für ziemliche Aufregung bei den Erwachsenen, weil diese seltsam virtuelle Studie den österreichschen Kids bescheinigt, was niemand wahr haben will: Die österreichischen Kids sind bestens geschult in Bürokratie und Trottelkunde und füllen daher instinktiv Fragebögen fragmentarisch oder illuminiert aus.
Irgendwie ist die Seele der Österreicher lieblich zu nennen. Zum einen wehren sie sich gegen alles, was von Brüssel oder der OECD kommt, zum anderen gieren sie offensichtlich danach, auf den diversen Rankinglisten als besonders brav ausgewiesen zu werden.
Die Fähigkeiten, die in der sogenannten PISA-Studie gefragt werden, mögen ihren Reiz haben für Grasserkids, die in einen internationalen Konzern drängen, um dort etwas outzusourcen oder kaputt zu machen.
Für österreichische Kids, die in Zukunft als Erwachsene durch das Land schreiten sollen, sind ganz andere Sachen gefragt. Wie komme ich mit der Obrigkeit aus? Wie halte ich die Gosche, auch wenn es in mir murrt? Wie kann ich die Zukunft als Vergangenheit bewältigen? Wie gehe ich mit verlogenen Fragebögen um, die mich nur aushorchen wollen?
Diese Fragen sind in der PISA-Studie nicht gestellt, daher kann man getrost behaupten: Österreich liegt überall an erster Stelle, besonders in der Assinger-Show.