treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts ab jetzt den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gil für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25 - hier im netz & im treibaus auch

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Wo Milch und Eiter fließen

Kennst du das Land, wo Milch und Eiter fließen? Wo die Bauern den Ton angeben und die große Pfeife rauchen? – Ei freilich, das ist Tirol.
In den letzten Wochen hat die so genannte Bauernschläue geputscht und ihre politischen Proponenten in den Landtag gepusht und das Management der Tiroler Einheitspartei (TEP) übernommen.
Das ist vielleicht gar nicht so schlimm, denn die Bauern zeigen, wie man sich politisch, kulturell und in Fragen der Kohle organisieren muss. Neidlos muss man anerkennen, dass die Landwirtschaftlichen Lehranstalten wahrscheinlich die besten Einrichtungen sind, die Berufsspezifisches und eben auch politisch Handfestes der nächsten Generation zur Verfügung stellen.
Zur Klugheit des Bauernstandes gehört es auch, dass er sich fallweise einigelt und ein starkes „Miar“-Gefühl entwickelt, und andererseits bei den „Eis und Enks“ ständig auf die Mitleidstube drückt. „Miar Bauern homms gonz bsunders schwar!“
Als dieser Tage der Eiter- und Antibiotika-Skandal in Tiroler Kuhställen aufgeflogen ist, wollte man zuerst noch mit Mitleid arbeiten. Also wir Konsumenten sollten einsehen, dass wir Eiter schlürfen müssen, weil eben die Landwirtschaft so hart ist.
Mittlerweile hat man eingesehen, dass da ganze Euter von Herzensmilch den Bach hinunter gegangen sind. Die Botschaft ist katastrophal und lautet: Mir Bauern sind auch verlogen und tun unter den schönen Worten, was wir wollen!
Und die arme Tirolmilch, die sich so um die Herzen von uns Konsumenten bemüht hat, tut sich plötzlich auch schwer mit ihren patriotischen Argumenten. Warum soll ich eigentlich ein Eiterjoghurt aus Tirol löffeln, wenn das berüchtigte Müllerjoghurt billiger, besser und gesünder ist?
Berufsstände, die mit großen Worten und höchster Pseudomoral arbeiten, tun sich immer besonders schwer, einen Patzer zu erklären. Das haben die Bauern mit den Lehrern und Pfarrern gemeinsam, denen man dunkle Ränder unter den Fingernägeln nur mit Mühe verzeiht.

Notstand

Je wahnsinniger etwas als Geschichte ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es als Realität stattfindet. Für einen Schriftsteller gibt es nichts Sinnerfüllenderes, als wenn eine schräge Vorgabe in einem Roman endlich Wirklichkeit wird.In dem sehr wahnsinnigen Roman „Der Notstand…

Eine Tafel Ruß

Hast Du uns etwas mitgebracht? – Diese Frage stellen immer noch Kinder, wenn die Oma kommt. Freilich gibt es mittlerweile in der Standardfamilie höchstens noch ein Kind, weil die aktuelle Generation leider nicht die Gehrersche Vermehrungsformel (pudern statt Parties!) praktiziert, aber der…

Exquisiter Lausbubensex

Wenn etwas witzig ist, prasseln die passenden Witze nur so vom Himmel. Längst hat jeder, der ein Geschlechtsorgan sein eigen nennt, den passenden Witz für das, was im St. Pöltener Priesterseminar als Zipfelpost abgeht. Die einen sprechen vom elegantesten Swingerclub der Kuttenszene, die anderen…

Am Greenway ist die Hölle los!

Wer mit einer schmutzigen Linse den Raum betritt, hat eine schmutzige Sicht. – Bereits in der ersten Stunde des Journalismus lernt man, dass man die Linse putzen soll, ehe man filmt, zoomt oder sonst etwas Informatives macht.In den jüngsten Tagen wird in Österreichs Medien immer die…

Triebfahrzeugführersalz

Wenn prägnante Einzelwörter zu einer Wurst verschmolzen werden, geht es meist um Literatur oder ein literarisches Festival. „Schreibkraft“, „Volltext“ oder „Sprachsalz“ sind solche Beispiele. Schreibkraft ist ein originelles Feuilletonmagazin aus Graz, Volltext eine äußerlich und…

Zwischen nuttig und Nutella

Mittlerweile werden die Tiroler Postkästen im Zweitagesrhythmus von mickrigen Gratiszeitungen vollgestopft. In Innsbruck erledigen diese Verstopfung immer das rote „tip“ und das blaue „Stadtblatt“.Diese Blätter haben ein geradezu Ekel erregend süßliches Niveau und die Klebrigkeit der…

Zänt

Wenn Tiroler von der Währung reden, schütteln sich Ausheimische immer vor Lachen. Denn die Tiroler reden nicht nur unverständlich, was den Sinn ihrer Worte betrifft, sondern auch in der Aussprache. Wenn von „Zänt“ die Rede ist, geht es nicht nur um die eingeschlagenen Vorderzähne eines…

Frontal Leichnam

Kurz vor dem offiziellen Sommertermin finden in Tirol die obligaten Freiluftprozessionen statt. Zwar weiß niemand genau, worum es bei Fronleichnam geht, aber die Dramaturgie ist stimmig und da sind alle Tiroler gerne dabei.Natürlich gibt es den Prominenten-Corso, in dem die Seitenblicke-Faces auf…

Watschen am Kehlkopf

Bei der abendlichen Zusammenfassung der Kartoffel-Liga wundert man sich immer, warum die zwei Minuten Fußballübertragung im Fernsehen spannend sind und das Spiel auf dem Rasen zum Kotzen. Es hat eben mit dieser Zeitverdichtung zu tun, daß ein gelungener Paß im Fernsehen eine ganze Schas-Partie…

Kunstverschluss

Die Sprache ist an manchen Tagen schon ein „Luader“. Da müssen wir Künstler ununterbrochen erklären, dass das, was wir machen, Kunst ist, und dann geht ein Arzt her, macht aus heiterem Himmel einen Kunstfehler, und alle staunen und sagen, es sei Kunst.Soeben wurde ein Innsbrucker Starchirurg…