Eine Bühne.
Ein Mann am Klavier.
Die Musik: Boogie Woogie
Rollende Bässe, die Dynamik eines fauchenden Eisenbahnzuges. Sehnsuchtvolle Bluesklänge, die ferne Erinnerungen heraufzubeschwören scheinen. Das Publikum ist in den Bann gezogen. Nur ein Mann am Flügel, nur eine scheinbar einfache Musik, und vielleicht gerade deshalb faszinierend.
Axel Zwingenberger treibt dieses Spiel seit über zwei Jahrzehnten. Mit seiner Begeisterung für den Boogie Woogie, diese "heißeste Musik, die je für das Klavier erfunden wurde" (Axel Zwingenberger), mit seiner engagierten Pflege dieser schon fast vergessen geglaubten afro-amerikanischen Volksmusikform hat hat er maßgeblich dazu beigetragen, daß besonders in Mitteleuropa wieder eine blühende Boogiepiano-Szene entstand.
Geboren 1955 in Hamburg, genoß er elf Jahre lang konventionellen Klavierunterricht, bevor er 1973 erstmals authentisches Boogie Woogie-Piano von Albert Ammons, Meade Lux Lewis und Pete Johnson auf alten Schellacks hörte. "Ich wußte nicht, daß man s o klavierspielen kann", erzählt Axel heute, "und von Stund an wollte ich nichts anderes als dieses zu erlernen". Bald traf er Mitstreiter wie Hans-Georg Möller, Vince Weber und Martin Pyrker, und die Fähigkeiten der vier Pianistenfreunde begannen sich herumzusprechen. Das "1. Internationale Blues- und Boogiefestival" des WDR in Köln 1974 war die erste Präsentation vor einer größeren Öffentlichkeit, der rasch weitere folgten, wie z.B. Hans Maitners bald alljährliches Festival "Stars of Boogie Woogie" in Wien.
1975 schloß Axel Zwingenberger seinen Schallplattenvertrag mit Produzent Frank Dostal ab, eine Zusammenarbeit, die bis heute Bestand hat. Soloalben wie "Boogie Woogie Breakdown", "Power House Boogie" oder "Boogie Woogie-live" (letzters auch in Noten erschienen) übten in der Folge auf den Pianisten-Nachwuchs deutlichen Einfluß aus, und Axels Aufnahmen mit amerikanischen Starmusikern wie Big Joe Turner, Lionel Hampton, Mama Yancey, Sippie Wallace, Champion Jack Dupree, Jay McShann und vielen anderen formten nicht nur seinen persönlichen Stil und festigten seine internationale Reputation, sondern sind heute wertvolle Zeugnisse der Begegnung von schwarz und weiß, jung und alt, Erfahrung und Begeisterung – und inzwischen Dokumente der Boogie-Woogie-Geschichte.
Wenn Axel Zwingenberger heute die Bühne betritt, kann er aus dem Erfahrungsschatz tausender Auftritte weltweit, von Hamburg bis New York, von Wien bis Ouagadougou schöpfen. Und wenn dann seine neuesten Eigenkompositionen wie "Thundertrain", "Steel Dragon" or "Snow Flake Dance" erklingen, spürt man in seinem Spiel dasselbe Feuer wie vor über zwanzig Jahren, als alles begann.
Fakten
spielt Blues- und Boogie Woogie-Piano
11 Jahre klassischer Klavierunterricht
1. Auftritt mit Boogie Woogie: 3. Februar 1973
ca. 3500 Konzerte in über 40 Ländern auf 4 Kontinenten
24 CDs unter eigenem Namen aufgenommen: 320 Stücke veröffentlicht, davon 159 eigene Kompositionen - bisher!
über 300 000 Tonträger verkauft
Notenbuch mit weltweit erstmalig authentischen, vollständigen Transkriptionen von 12 eigenen Boogie Woogie- und Blues-Kompositionen
dutzende TV- und Radio-Auftritte, Interviews, Dokumentationen
Tourneen, Konzerte und/oder Aufnahmesessions mit Musikern wie u.a.: Lionel Hampton, Jay McShann, Big Joe Turner, Lloyd Glenn, Joe Newman, Sippie Wallace, Mama Yancey, Champion Jack Dupree, Sammy Price, Ray Bryant, Charlie Watts, Vince Weber, Mojo Blues Band und viele mehr
musikalisches Vorbild, Initialfigur und Mentor für viele jüngere Pianisten
Autor diverser Publikationen über Boogie und dessen Musiker
A X E L Z W I N G E N B E R G E R
BIOGRAPHIE
1955
7. Mai: in Hamburg geboren
1961
erster Klavierunterricht
1973
Axel hört seinen ersten Boogie Woogie auf Schellack
1974
Jura-Studium;
September: 1. Blues- und Boogie Woogie-Festival, Köln, mit WDR-Radio
1975
unterschreibt seinen Produktionsvertrag mit Frank Dostal
1976
Mai: 1. Boogie Woogie-Festival, Wien; erste Plattenaufnahmen "Boogie Woogie Breakdown", "Boogie Woogie Session '76"
1977
TV-Auftritte in Deutschland und Österreich; "B.W.Session '76" Platz 8 der LP-Hitparade (A)
1978
Februar: Tournee mit Monty Sunshine, Max Collie
Mai: Los Angeles, Plattenaufnahmen mit Big Joe Turner "Let's Boogie Woogie All Night Long" im Studio von Johnny Otis (Deutscher Schallplattenpreis der Phono-Akademie)
Juli: Jazz Festival Westerland / Sylt (erstes Zusammentreffen mit Lionel Hampton
1979
März: Tournee mit Alexis Korner
November: Blues Festival Utrecht, Holland; Aufnahmen für "Power House Boogie"
1980
März: 2. "Stars of Boogie Woogie"-Festival, Wien
April - Mai: Europa-Tournee mit Lionel Hampton; 2. Blues- und Boogie Woogie-Festival, Bonn, mit WDR-Radio
Oktober: Tournee mit Champion Jack Dupree
November: 3seitiger Artikel im Jazz Podium
1981
Januar - Februar: 2monatige Ostasien-Tournee für das Goethe-Institut (Indien, Sri-Lanka, Hong Kong, Philippinen, Malaysia, Indonesien, Süd-Korea, Bangladesh, Nepal, Pakistan)
Mai: Los Angeles, Plattenaufnahmen "Boogie Woogie Jubilee" bei Geburtstagsfeier Big Joe Turner
Mai: Aufnahmen mit Lloyd Glenn, Hollywood
Oktober: "Stars of Boogie Woogie", Wien
1982
Januar: Plattenaufnahmen mit Joe Newman, Hamburg
Januar - Mai: New York / NL, Plattensessions mit Lionel Hampton
Juni: 3. Blues- und Boogie Woogie-Festival, Bonn (WDR)
September: 2wöchige Tournee für das Goethe-Institut (Indonesien und Malaysia)
Oktober: Chicago, Plattenaufnahmen mit Mama Yancey und Dreharbeiten zur 2-teiligen TV-Dokumentation "Chicago Melodie" ARD (Ausstrahlung August 1983)
1983
Januar: Tournee mit "Hot Jazz Meeting"
Januar: "Stars of Boogie Woogie", Wien
Februar: Nordafrika-Tournee für das Goethe-Institut (Marokko, Tunesien, Algerien)
März: "ZDF-Teleillustrierte " (regelmäßig bis 1991)
April: "Bei Bio" ARD-TV mit Lionel Hampton
Mai + Juli: Auftritte mit Lionel Hampton , u.a. JazzFestWiesen (A)
August: Detroit, Plattensession mit Sippie Wallace und Chicago, Aufnahmen mit Mama Yancey
1984
Januar: "Stars of Boogie Woogie", Wien; "Hot Jazz Meeting" und Tournee mit Sippie Wallace
Oktober: Tournee mit Sippie Wallace, u.a. SWF-Bluesfestival Lahnstein und Live-LP
1985
Januar - Februar: "Stars of Boogie Woogie" mit Big Jay McNeely, Katie Webster, Little Willie Littlefield, Mojo Blues Band (6 Wochen Europatournee); LP "Boogie Woogie Live"
1986
Januar: London, "Southbank Show" TV: "A Left Hand Like God" mit Charlie Watts (dr.), Big Joe Duskin (p) u.a. - Ausstrahlungen u.a. USA, UK, D, A; Herausgabe des Notenbuchs; Konzerte u.a. in Frankreich, Belgien, Dänemark
1987
mehrseitiger Artikel im Frankfurter Allgemeine Zeitung Magazin; Konzerte u.a. in Paris
Dezember: Beginn der seither jährlichen Konzertserie im Bösendorfer-Saal, Wien
1988
Februar: Plattenaufnahmen mit Champion Jack Dupree, Wien
Mai: "Stars Of Boogie Woogie"-Tournee mit Jay McShann, A.C.Reed, Vince Weber, Mojo Blues Band
September: Berlin, HdK
Juni - November: England-Tour
Dezember: Berlin, Philharmonie mit Vince Weber, Torsten Zwingenberger
1989
Mai: Lissabon und Porto, Coliseo
Juni: England-Tournee
Juni: Berlin, Philharmonie
September: "Rudi Carrell Show" ARD-TV
Dezember: Berlin, Philharmonie
1990
März: Plattenaufnahmen mit Jay McShann; Beginn der Solo-Konzertreihe Hamburg Schauspielhaus (später Musikhalle)
1991
August - September: England-Tournee; Plattenaufnahmen "Boogie Woogie Classics"
1992
TV / Radio: ZDF "Länderjournal"; NDR-TV "Sport III"; Zürich RTL-TV "Peter's Musikrevue"; Hamburg: Jazzwelle Plus Radio (2 Std.)
Juli: CD-Aufnahmen "Heat It Up"
Oktober: Solo-Konzert im Salle Cortot, Paris
Dezember: England-Tournee
1993
Mai: Bonner Sommer; "Boogie Time" ORB-Radio (2 Std.); Beginn der Solo-Konzertreihe in Berlin, Philharmonie / Kammermusiksaal
1994
NDR "Sonntakte" mit Vince Weber; Konzerte u.a.. in Frankreich, Schweiz; diverse NDR-TV-Auftritte
1995
April + Oktober: New York; Live-Aufnahmen "Boogie Back To New York City" (CD Nummer 20!)
1996
Januar - Februar: West-/Zentralafrika-Tournee für das Goethe-Institut mit Torsten Zwingenberger (Senegal, Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Togo, Ghana, Nigeria, Kamerun, Zentralafrikanischen Republik)
April: New York, "Int. Fest de Boogie Piano", Carnegie Hall; Wien, Musikverein / Brahmssaal
August: "Long Night of Boogie Woogie"-Festival, Hamburg, mit TV (4,5 Std.)
Oktober: New York, "2nd Boogie Fest", Carnegie Hall; New Jersey
November: Deutschland-Tournee mit Vince Weber
1997
Januar: "Hot Jazz Meeting" Festival-Tour
März: 25-Jahre-Jazzland-Jubiläum, Wien; New York, 3rd Boogie Fest, Carnegie Hall; 2seitiger Artikel im "Mississippi Rag", USA
1998
Februar: 25. Jahrestag des 1. Auftritts mit Boogie Woogie Piano
Februar: zum 10. Mal bei "Les Nuits du Jazz et Boogie"-Festival, Paris
März: Frankreich-Tour
Juli: Großbritannien- und Irland-Tournee
1999
April: USA-Konzerte
Mai: Nahost-Tournee für das Goethe-Institut mit Torsten Zwingenberger (Ägypten, Libanon, Jordanien, Syrien)
Juni: Idanha-a-Nova (Portugal); Ascona New Orleans Festival (Schweiz)
Juli: Cincinnati Blues Fest (USA)
August: CD Nr. 24 erscheint: "The Boogiemeisters" mit Vince Weber
Oktober: Seoul (Süd-Korea); Großbritannien- und Irland-Tour mit Duffy Jackson (dm)
2000
Januar: "Hot Jazz Meeting"-Festivalkonzerte (D)