Die Wirkung ist Teil des Werkes: Für kaum einen Schriftsteller gilt dies so sehr wie für Thomas Bernhard, der seine Texte dezidiert in einen öffentlichen Raum gestellt und ihre Wirkung entsprechend kalkuliert hat. Mit Wiederholungen und Variationen, Sprachryhthmen und Signalen hat er einen eigenen Ton geschaffen; und wie kein anderer Autor seiner Zeit wurde er imitiert, persifliert, nachgeschrieben.
Dasselbe anders.
So läßt sich Bernhard, ein Liebhaber klassischer Musik, auch musikalisch abwandeln, umso mehr als Literaturkenner ja oftmals seinen Werken eine eigene Musikalität zugesprochen haben. Es liegt gewissermaßen auch in der Konsequenz dieser Dichtung, daß nun Musiker hier ansetzen – insbesondere oberösterreichische. Sie kommen, wie ein typischer Bernhardscher Umkehrschluß heißt, „aus der entgegengesetzten Richtung„ und doch aus der gleichen Umgebung.
Dessöwe Aundas.
Die Musiker des „Upper Austrian Jazz Orchestra„ hat es beeindruckt, mit welcher Hartnäckigkeit, mit welcher Variationskraft bei Bernhard die eigene Lebensproblematik in der ästhetischen Gestaltung zum Ausdruck kommt. Wie weit kann, inwiefern soll die eigene Geschichte in die Kunst einfließen? Diese Frage stellen sie sich auch, wohl wissend, daß die musikalische Umsetzung mehr Umwege braucht als die literarische. Aus einer künstlerischen Distanz und aus einer geographischen Nähe kann das „Upper Austrian Jazz Orchestra„ andere Perspektiven auf Bernhards Lebens-Werk bieten, aus dem es verschiedene Anregungen aufnimmt.
Neun Komponisten aus den Reihen des Orchesters selbst haben Texte, Passagen, Themen, Motive, Signale, musikalische Vorlieben Bernhards zu einem Jazzkonzert verarbeitet, in dem der Schriftsteller zur Musik und - mit der Vokalistin Ali Gaggl - zur vertonten Sprache kommt. Der Vielfalt des Anregers entspricht die Vielschichtigkeit der Komposition:
Robert Bachner „Die Ursache“ - Eine Differenzierung
Erinnerungen an seine Jugend. Schwierige Familienverhältnisse in noch schwierigeren Zeiten. Das strenge Nazi-Regiment im Salzburger Internat prägt Thomas Bernhards Persönlichkeit. Nach der Bombardierung Salzburgs und dem Ende des 2. Weltkrieges "erobern" die Katholiken das Internat. Für Thomas Bernhard keine Verbesserung. Er deutet nur an. Und geht, in die entgegengesetzte Richtung.
Der allmorgendliche Gottesdienst, die strenge Hierarchie, die Wirren des Krieges. Das unbegreifliche Leid; Angst und Hoffnung. Sein besonderes Verhältnis zu Österreich, speziell zu Salzburg. Die Ursache, eine Differenzierung.
Gerald Preinfalk „Was werde ich tun..."
Was werde ich tun,
wenn keine Scheune mehr für mein Dasein bettelt,
wenn das Heu in nassen Dörfern verbrennt, ohne mein Leben zu krönen?
Was werde ich tun,
wenn der Wald nur in meiner Phantasie wächst,
wenn die Bäche nur mehr leere, ausgewaschene Adern sind?
Was werde ich tun,
wenn keine Botschaft mehr kommt aus den Gräsern?
Was werde ich tun,
wenn ich vergessen bin von allen, von allen...?
Was werde ich tun...
Exemplarisch für Thomas Bernhard erscheinen die Gedanken über die Aussichtslosigkeit (und Hoffnung?) sowie die Wiederkehr des „Was werde ich tun?„: Der viermaligen Frage bietet dieses Stück vier Auswege, deren Verlauf der Vorstellungskraft des Zuhörers überlassen ist. Die vier Kompositionsteile wollen den Text nicht in eine Melodie betten, damit der Sängerin möglichst viel Spielraum für lautmalerische Improvisation bleibt.
Robert Friedl
Part I
„Der Untergang!„
Die Basis der Komposition beruht harmonisch wiederum auf einer phrygischen Mollskala und einem vorwärtsdrängenden rockigen Groove des Drummers und des Bassisten. Die wiederholte, 2 1/2 taktige rhythmische Überlagerung des Gitarren- und Piano-Ostinatos und die sofort einsetzende Improvisation von Stimme und Sopransaxophon symbolisieren die Instabilität und Aufgewühltheit im Leben Wertheimers, des „Untergehers„. Mit einem dissonanten „Glockenakkord„steigen die Blechbläser ein und deuten verstärkt auf die Verfassung Wertheimers hin. Der einsetzende 5/4 Takt erzeugt weitere Unruhe, ehe sich das Solo rhythmisch und harmonisch im Chaos auflöst, um dann in ein freies, ruhiges Basssolo überzugehen. Das erste Thema folgt als Reprise mit verstärkter dissonanter rhytmischer Ostinatofigur, zerfällt und mündet in ein abschließendes kollektives Improvisations-Chaos.
Part II
„Die lebenslange Sehnsucht nach Isolation„
Dieser Titel ist ein Zitat aus Thomas Bernhards Werk „Der Untergeher„, das vom unterschiedlichen Leben von 3 Pianisten handelt. Sie sind dadurch geprägt, daß sie vom Rest der Welt nicht verstanden werden und ziehen sich in letzter Konsequenz zurück, suchen Einsamkeit und Isolation. Das Thema der Komposition ist in phrygischem Moll geschrieben und erhält dadurch eine mystisch-melancholische Färbung. Der Einsatz von Flügelhörnern, Flöte, Stimme sowie Synthesizer und die Ostinatofigur des Kontrabasses verleihen dem ruhigen Stück den Sound, der die Stimmung der Einsamkeit hervorzubringen vermag. In den etwas lebendigeren Tuttistellen kommen auch spanisch-phrygische Klänge zum Tragen, welche einen Ausbruch aus der Isolation - einer geplante Reise nach Madrid - symbolisieren. Dies währt freilich nur acht Takte lang, ehe das Anfangsthema wieder in die ersehnte Isolation zurückführt, um in einem letzten Aufbäumen in der Coda zu einem Ende zu kommen.
Christian Bachner „Der Stimmenimitator„
Der verrückte Schmetterlingsprofessor:
Der Professor ist über dem Studium der Schmetterlinge verrückt geworden. Er wird in die Anstalt gebracht, nach zwei Jahren aber wieder entlassen, weil man darauf gekommen ist, daß seine Verrücktheit für die Welt nicht gefährlich ist. Tatsächlich sind die Angestellten der Anstalt nicht zu trösten, als der Professor abgeholt und auf das Landgut seiner Schwester gebracht wird. Dort kann er sich zwar frei bewegen, aber er lebt nur noch in der Erinnerung an den Aufenthalt in der Anstalt. Alles was vorher war, hat er längst vergessen. Die Bauern machen sich über ihn lustig, wenn sie ihn, den Schmetterlingsfänger schwingend, über den Hügel spazieren sehen. Von einem bestimmten Tag an jedoch will er das Haus nur noch bei Nacht verlassen, was ihm seine Schwester und der Hausarzt, die ihr ganzes Dasein ihm widmen, nicht gestatten wollen. Er aber setzt seinen Willen durch. Er sagt, er wolle die Lichter einfangen. Er wolle die Lichter sammeln, sie an einem sicheren Ort aufbewahren und ein Buch über sie veröffentlichen. So spaziert er ungestört durch die Nächte und fängt die Lichter ein. Eines Nachts kommt er auf................................................................
Das Gedicht DVSP in den Computer gezerrt, durch ein paar unglaubliche Plugins gezogen - und siehe da, „zufälligerweise„ hatte sich daraus eine wohlklingende Melodie herausgestreckt. Das Ganze dann noch „schnell„ für eine Big Band zurechtgerichtet; und was dabei heraus kam ...........???
Pause
Alfred Vollbauer „Die Macht der Gewohnheit“
Die Komposition beginnt mit dem "Buchstabieren" des Namens Thomas Bernhard. Aus den daraus gewonnenen Tönen entsteht das Bernhard-Thema. Interessant erscheint dabei, daß der Familienname Bernhard gleich mit einem Tritonus (diabolus in musica) beginnt (b-e) und auch im Vornamen Thomas einer enthalten ist (a-es). Als zweites Thema wird ein Blues-Motiv eingeführt, welches für die Hauptfigur in diesem Werk steht - jener Caribaldi hat tatsächlich den Blues. Dazu gesellen sich Motivkürzel aus dem Forellenquintett von Schubert (ebenfalls ein "Blues-Sänger" ), das hier von eminenter Wichtigkeit ist. Auch das Bernhard-Thema wird mit einem Motiv des Forellenquintetts kombiniert, nämlich einer Variation der charakteristischen Begleitfigur des Schubertliedes "Die Forelle". Diese Begleitfigur etabliert wiederum einen Quintolenrhythmus, der jenes Gefühl des schwankenden Bodens hervorruft, welches so typisch für Bernhards Literatur ist. Aus diesen Bausteinen entsteht nun die Komposition: Sie werden - einer charakteristischen Arbeitsweise Bernhards folgend - nur wenig variiert wiederholt, wandern durch die verschiedenen Instrumentensätze und nehmen in der Architektur des Stücks einen jeweils anderen Platz ein. Die beiden Solisten erzählen ihren Teil der Geschichte - und dann bleibt noch, für alle Musiker leicht nachvollziehbar: "morgen Augsburg!".
Manfred Weinberger „Übertreibungskünstler?“
Das Stück ist von einem Text Thomas Bernhards inspiriert, mit dem der Autor ein energisches „Nein„, einen Unwillen über 90 Buchseiten hinweg, eindringlichst gestaltet. Einer immer wieder gestellten Frage wird in leidenschaftlicher Weise eine von mal zu mal ausführlicher beschriebene Ablehnung entgegen gehalten.
„... Aber natürlich, sage ich, wenn ich die äußerste Anstrengung, diese
alleräußerste Anstrengung vergrößere, wenn ich aus mir nur noch eine
einzige Rücksichtslosigkeit gegen mich selbst mache usf., sage ich, wenn ich wieder
zur faulen Fichte gehen könnte, ich ginge nicht mehr watten. Nein, nicht
mehr watten, sage ich ...¯
In der Komposition verzichte ich weitgehend auf Zitate aus dem Werk Bernhards. Sollte es gelingen, die Aussage eines geschriebenen Textes mit dem Klangkörper „Jazzorchester„ umzusetzen, dann müßte dies hier ohne „Textstativ„ erlebbar sein.
Christian Maurer „Ahnenkult„
Ein Gedicht für Höherstehende oder wie man sich einer hohen Aufgabe in kürzester Zeit (zehn Minuten) entledigt, vollkommen gereimt und noch einmal durchgesehen von Thomas Bernhard.
In vier verschiedenen Grooves wird das Gedicht (als Rap) vorgetragen, das Orchester antwortet im Sprachrhythmus (punktierter Rhythmus über der 4/4 Groove) auf die Vierzeiler.
Der Vers in der Mitte des Gedichtes wird rubato über Bläserakkorde mit chromatisch steigender Baßlinie interpretiert und von Helmar Hill mittels eines Keyboard- und Vocalduos weitergesponnen. Das Solo verdichtet sich und endet in einem 13/4 Rhythmus.
Nach dem Solo von Gert Rahstorfer über die 13-taktige Form des Themas wird die zweite Hälfte der Reime gerapt.
Frank Schwinn „Bis zur totalen Auslöschung„
Wie soll man mit musikalischen Mitteln dem Stil Bernhards gerecht werden?
Eine musikalische Nachahmung habe ich bewußt vermieden; vielmehr habe ich
versucht, meine Reaktion auf Bernhards Werke (vor allem auf seinen Roman
„Frost„) zu beschreiben. Die Verwendung elektronischer Musik verdeutlicht
Kälte und Eintönigkeit im Lebens des Malers Strauch. Durch sich
wiederholende Riffs, die von der Big Band gespielt werden, findet sich dies
noch verstärkt. Der tragikkomische Humor Bernhards, der für mich in diesem
Werk omnipräsent ist, spiegelt sich in absurden Kombinationen von Stimmensamples.
Helmar Hill „Der Sänger„
Thomas Bernhards große Leidenschaft war die Musik. Er beschäftigte sich
aktiv mit Gesang, speziell mit Arien. Zu seinen Lieblingskomponisten zählten
Mozart und Bach.
Der 2. und 4. Teil des Stückes (vokal) sind Anlehnungen an zwei Arien aus
Der „Zauberflöte„ von Wolfgang Amadeus Mozart, enthalten im Arien-Album - eine
Sammlung berühmter Arien, revidiert von Alfred Dörffel -, das in Form einer
Kriegsausgabe in Bernhards Besitz war.
Die Teile 1, 3 und 5 (instrumental) - jeweils vor, zwischen und nach den
Arien -, die in ihren Schlußtakten stark an Johann Sebastian Bach erinnern, beschreiben
den "Sänger" Thomas Bernhard, der sich während der Beschäftigung mit dieser
Materie seine eigenen Gedanken über die Musik macht, die nach und nach immer
komplexer werden: die Verschmelzung der verschiedenen Komponisten und
ihrer Stile im Kopf des Künstlers.
Die Wirkung der bedeutenden Künstlerpersönlichkeit findet sich so in einen
anderen Bereich der Kunst übertragen. Die Stimmen des
„Übertreibungskünstlers„ und „Stimmenimitators„ liefern Inspiration und
Anreiz zur kunstvollen Variation.
(Klaus Zeyringer)
P R E S S E
Pressestimmen
... "Dessöwe aundas" oder "Thomas Bernhard groovt" war das Thema des Abends.Oö. Jazzer verarbeiten die Poesie des Ohlsdorfer Dichters. Neun Komponisten leisteten Beiträge zu dem komplexen Unterfangen, Musik und Literatur zu verbinden, in einer eigenen Perspektive auf die Literatur Thomas Bernhards. Das effektvolle Konzept stammt vom Saxophonisten Christian Maurer, Klaus Zeyringer stand als literarischer Berater zur Verfügung. Die Big Band ist großartig, wird mit allen Anforderungen der Kompositionen spielend fertig. Sie kann aus dem Vollen Schöpfen, kommt groß und mächtig daher, kann aber auch leise und zurückhaltend musizieren wie in "Der Sänger", dem Schlussstück des Pianisten Helmar Hill. Das die Band auch den kraftvollen Swing beherrscht, beweist sie beim "Stimmenimitator"des Saxophonisten Christian Bachner.
Besonders beeindruckte die mutige und anspruchsvolle Konstruktion des Hans-Koller-Preisträgers Gerald Preinfalk "Was werde ich tun...". Vokalistin Ali Gaggl kommt eine Schlüsselrolle zu. Als kraftvolle Rezitatorin der Textpassagen Bernhards ebenso wie als Improvisatorin und textlose Scat-Sängerin. Ideenreich und virtuos. Auch bei den Instrumentalisten verfügt das Orchester über erstklassige Solisten. Herausragend die beiden Saxophonisten Christian Maurer und der am Sopran brillierende Robert Friedl, der Posaunist Robert Bachner und die beiden Trompeter Bumi Fian und Manfred Weinberger, wobei letzterer vor allem als Flügelhornist mit seidenweichem, eleganten Ton beeindruckt.
OÖ Nachrichten August 2003
"... this is a big band, but it isn´t in the least ponderous or slavishly tied to the amply-traveled conventions of the big band genre. The ensemble parts here are convoluted but crisp and light-footed. The soloing, led by featured trumpeter Jack Walrath, is real bravura, high-octane stuff. All of these tracks are variegated and richly textured, with soloists (particulary Walrath and the Saxophonists Klaus Dickbauer and Christian Bachner) making full use of their instruments., up to and including post-big-band-era free motifs, all of which are magnificently integrated into the whole of the music at hand.
The Orchestra, which in past has worked with another master trumpeter, Kenny Wheeler, can stop on a dime, shift gears suddenly, shift tempos and moods at will, and dart effortlesly from Mingus to Mahler to Mengelberg and back again.
This music is at once not as adventurous and more adventurous than most free music, indicating once again that genre and style alone don´t make for absorbing and fresh music: it´s not so much what style you play in, but how you do so. Recommended."
Cadence, August 2003
"...Doch mehr als die einzelnen Höhenflüge überzeugte die kompakte, gleichwohl in sich delikate Klangqualität"
Leipziger Volkszeitung
"... Given that, the most startling, awesomely gifted soloists was vocalist Ali Gaggl with her anything goes style of burbling, blazing vocalese and scat. Wheeler conducted the Chorus in comping behind soloists with a rich continuum, blowing his own trademark sweeps of burnished brass and high end Pops. lt was gorgeous way to end a festival."
Jazz City, Canada
"... Mit großartigen Sololeistungen und wohlgestalteten Arrangements, belegen die Mitschnitte die Möglichkeit musikalischer Qualität im Subtilen wie im Globalen, im Situativen wie im (konventionellen) Konzeptionellen. Die Musik auf beiden CDs ist sehr kurzweilig, mit Freude und Engagement gespielt, stellt die Könnerschaft von 18 österreichischen Jazzprofis und einer vielseitigen Sängerin -Ali Gaggl- überaus lebendig vor ..."
Jazz Podium
"... In Walraths virtuoser, gestaltungsreicher und heißer Phrasierung finden sich himmelstürmende Tonkaskaden genauso wie expressives Handwerken mit Dämpfer ... Es war nicht nur ein Kompliment, als Walrath am Ende der Show von einer der besten Big Bands sprach, die ihm je untergekommen ist."
Kronen Zeitung
UPPER AUSTRIAN JAZZORCHESTER
BESETZUNG
Ali Gaggl, vocals
trumpet section:
Rudolf Pilz
Bumi Fian
Gerd Rahstorfer
Manfred Paul Weinberger
rhythm section:
Helmar Hill, piano
Christian Steiner, bass
Kurt Erlmoser & Frank Schwinn, guitar
Alfred Vollbauer, drums
saxophone section:
Robert Friedl
Franz Bachner
Christian Maurer
Christian Bachner
Andreas See
trombone section:
Dominik Stöger
Robert Bachner
Christian Kastenhuber
Karl Wagner
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UPPER AUSTRIAN JAZZORCHESTER
Das „Upper Austrian Jazz Orchestra“ wurde 1991 aus oberösterreichischen Musikern und solchen, die zu Oberösterreich ein Nahverhältnis haben, gegründet.
1992 war das UAJO Preisträger des "Billa Big Band Contest", dessen Finale aus dem großen Wiener Konzerthaus vom ORF im TV übertragen wurde.
1994 und 95 war das UAJO Stageorchester im Wiener Jazzclub "Porgy and Bess", wo es die Möglichkeit hatte, verschiedenste Programme (von Count Basie bis zur zeitgenössischen Big Bandliteratur) zu präsentieren.
Im Herbst 1995 ging das UAJO mit dem legendären Trompeter und Komponisten "Kenny Wheeler" auf Tournee durch Österreich, Deutschland und Polen.
Die Musik, die am Ende der Tour aufgenommen wurde (Doppel-CD, UAJO plays the music of Kenny Wheeler, WW 2097), stammt ausschließlich von Mr. Wheeler, ist dem UAJO gewidmet und teilweise auch für dieses geschrieben worden.
Nach der Präsentation der CD beim „Internationalen Big Band Festival in Lasberg OÖ.1996“ und einer 10-tägigen Konzertreise 1997 durch Österreich, war das UAJO im Sommer 1998 eingeladen, auf 7 der größten Internationalen Jazzfestivals in Kanada sein Programm mit Kenny Wheeler zu präsentieren
Die Festivals in Toronto, Vancouver und Montreal gehören mit zu den größten und bedeutendsten Jazzereignissen der Welt.
Das Programm "Upper Austrian Jazz Composers Orchestra" präsentiert die Musiker des Orchesters auch als Komponisten.
11 Stücke, ausschließlich von Mitgliedern des UAJO geschrieben, werden zu einem abwechslungsreichen Programm zusammengefügt, bei dem es keine stilistische Einschränkung gibt.
Das Upper Austrian Jazz Orchestra präsentiert hiermit seine ganz persönliche Auffassung der gegenwärtigen orchestralen (nicht nur Jazz-) Musik.
Diese Auffassung und die ungetrübte Spielfreude der wunderbaren Musiker
dieses Orchesters lassen die Konzerte zu (Hör-) Erlebnissen werden.
Nach 20 Konzerten in Österreich, Italien Slowenien und der Slowakei wurde im September 1998 dieses Programm im Studio eingespielt, und erschien im März 1999 auf CD
(PAO10590, UAJComposersOrchestra-La Lampe Philosophique).
Nach einer weiteren Tour mit Kenny Wheeler durch Italien und Österreich traf das UAJO beim Jazzsommer in Graz 1999 auf die Jazzlegende Johnny Griffin, dessen Kompositionen von Bandmitgliedern arrangiert wurden.
Im April 1999 arbeitete das Orchester mit Jack Walrath, einem der interessantesten Trompeter und
Komponisten aus New York, der jahrelang mit Charles Mingus spielte und nach seinem Tod die musikalische Leitung seiner Big Band innehatte.
Aus diesem äußerst glücklichen Zusammentreffen resultierte eine weitere Tournee durch Österreich und die Schweiz im April 2000.
Diese wurde live mitgeschnitten und erschien im Nov. 2002 „The Upper Austrian Jazz Orchestra – feat.Jack Walrath – You Got My Wife But I Got Yout Dog - Universal Music Group – EmArcy 066 647-2“.
Diese CD ist als beste CD des Jahres 2003 zum Hans Koller Preis nominiert.
Im Februar 2000 arbeitete das UAJO im Rahmen des Jazz-Art Festivals in Wels und des Radiokulturhauses in Wien mit dem Komponisten Michael Gibbs zusammenarbeiten.
Michael Gibbs wurde bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Gary Burton, Carla Bley und John Scofield und komponiert für namhafte Big Bands und Orchester.
Einladungen zu Festivals in Zagreb , Velenje und Klagenfurt mit diesem Programm folgten.
Im April 2001 gab es eine weitere Tournee mit Kenny Wheeler durch Österreich (music for large and small ensembles) .
Das Programm „Deference to Anton Bruckner“ behandelt die Musik A.Bruckners , wurde im Dezember 2001 uraufgeführt und wurde 2002 bei Konzerten in Österreich und Italien gespielt und im September auf CD aufgenommen und erschien 2003 auch bei Universal Music..
Mitglieder der Band, aber auch Kenny Wheeler und Michael Gibbs steuerten Bearbeitungen bzw. Kompositionen, die von den 9 Symphonien A.B. inspiriert sind, bei.
Im Herbst 2002 gab es 3 Konzerte mit der Posaunenlegende Slide Hampton im Brucknerhaus Linz, Porgy & Bess in Wien und in der Generalmusikdirektion Graz..
Bei den „Gmundner Festwochen“ im August 2003 wurde ein neues Programm uraufgeführt, welches das Leben und Wirken Thomas Bernhards zum Thema hat.
„Dessöwe Aundas oder Thomas Bernhard groovt“ wurde für die Serie „Musik Aktuell in NÖ“ ausgewählt, und 2004 in Österreich, Ungarn, Deutschland und Frankreich aufgeführt.
Im Jahr 2205 wird die CD dazu erscheinen.
Die Kooperation mit Michael Gibbs wird im Februar 2005 fortgesetzt. Das UAJO wird ein von Mr.Gibbs arrangiertes und dirigiertes Glenn Miller Programm aufführen, welches u.a. im Brucknerhaus Linz und Konzerthaus Wien zu Gast sein wird.