Über seinen Lehrer schaffte er auch den Einstieg in die professionelle Musikszene. Goodrick schickte Scofield 1974 als Ersatzmann zu einem Reunion-Konzert mit Gerry Mulligan und Chet Baker in die Carnegie Hall und noch im selben Jahr sprang er als Nachfolger seines stilistischen Antipoden John Abercrombie in der Band von Billy Cobham ein. Von da an ging es Schritt für Schritt voran. Scofield arbeitete 1977 mit dem alten Charles Mingus, war mit Gary Burton und Terumasa Hino unterwegs, gründete eigene Bands und nahm mit "Rough House" 1978 ein bemerkenswert eigenständiges Quartett-Album auf. Er spielte sich in die erste Liga der Studio-Cracks, wurde an die Seite von illustren Kollegen wie Matial Solal, Lee Konitz oder Ron Carter gebucht und gründete mit dem Bassgitarristen Steve Swallow und dem Schlagzeuger Adam Nussbaum 1980 ein viel beachtetes Trio, mit dem er die Spieltradition seines Vorbild Jim Hall in die modern jazzige Gegenwart übertragen wollte.
Seinen internationalen Durchbruch schaffte Scofield schließlich 1983, als ihn der kurz zuvor aus der Lethargie erwachte Trompeter Miles Davis für seine Comeback-Combo engagierte. Scofield wirkte daraufhin an Alben wie "Star People", "Decoy" (beide 1983), "You're Under Arrest" (1985) und "Music From Siesta" (1987) mit. Sein herber, ironisch verstockter Sound und seine wirkungsvoll kompakte Art zu grooven wurden zum Markenzeichen eines neuen Verständnisses des Gitarrenspiels, das der Abstraktion und Ekstase vorangegangener Kollegen eine Portion postmoderne Ironie verordnete. Bis Ende der Achtziger arbeitete Scofield mit verschiedenen Combos unter anderem an der Seite von David Sandborn und Ray Anderson, mit dem Beginn der Neunziger konzentrierte er sich zunehmend auf eigene Bands, mit denen er konsequent seine Definition von Groove modifizierte.
Mit den späten Neunziger setzte eine weitere Veränderung seiner stilistischen Vorlieben ein. Nachdem er das Album "Quiet" 1996 vollständig der akustischen Gitarre gewidmet hatte, wandte Scofield sich zunehmend jungen Bands zu, von deren Energie er zunächst profitierte, die er aber bald in eigene stilistische Impulse umzumünzen verstand. Er engagierte 1998 das New Yorker Orgeltrio Medeski, Martin & Wood für das vielfach preisgekrönte Album "A Go Go" und verhalf damit sowohl den Musikern als auch dem von ihnen geprägten Boogaloo-getönten Sound zu neuer Popularität. Fortsetzungen dieses Konzepts mit anderen Youngstern der nordamerikanischen Szene führten zu Alben wie "Überjam" (2002) und den vielseitigen Souljazz-Adaptionen auf "Up All Night" (2003). Im Jahr 2005 überraschte Scofield mit dem cleveren Ray-Charles Tribute "That's What I Say", das beseelt vom Geiste des musikalischen Mentors dessen Ideen produktiv fortsetzt. Dabei halfen ihm zahlreiche Soul- und Swing-Koryphäen wie der Organist Larry Goldings, die effektvolle Rhythmusgruppe mit Willie Weeks und Steve Jordan an Bass und Schlagzeug und eine Reihe namhafter Gäste wie der Mardi-Gras-Barde Dr. John, der Popaufsteiger John Mayer und Sänger wie Marvis Staples, Aaron Neville und Isaac Hayes.