treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER WINTER-PASS IST AUSVERKAUFT i FÜR HADER ON ICE AM 18.1. GIBTS REST-KARTEN.

Dorfer ist ausverkauft. MASCHEK auch - die spielen am SA 18.1. um 4 eine Zusatzvorstellung. Feinripp-Nie-belungen-Karten werden knapp, die Koschuh- Premiere ist schon über-voll - danach gehts noch. Mama mia!

JÜTZ

Ausgehend von alpinen Tänzen und Weisen, auf tonalen Ab- und Umwegen, stellt Jütz die gesamtalpine Folklore kopfüber in den Rahmen einer ungenierten, alle Sinne beanspruchenden Klangkonferenz. 

Ausgehend von alpinen Tänzen und Weisen, auf tonalen Ab- und Umwegen, stellt Jütz die gesamtalpine Folklore kopfüber in den Rahmen einer ungenierten, alle Sinne beanspruchenden Klangkonferenz. 

Ausgehend von alpinen Tänzen und Weisen, auf tonalen Ab- und Umwegen, stellt Jütz die gesamtalpine Folklore kopfüber in den Rahmen einer ungenierten, alle Sinne beanspruchenden Klangkonferenz. 
Das zur Hälfte aus der Schweiz und aus Tirol stammende Ensemble bewahrt respektvoll eine lang gepflegte Tradition alpiner Volksmusik und öffnet sie zugleich für grenzenlose Improvisation und Freiheit nach aussen, fernab der momentanen Verklärung von Nationalstaatlichkeit. 
Hier trifft eine “Emmentaler Gedichtrezitation zum Verlieben”  auf “modern minimalistische Interaktionen”. Dabei scheut die Gruppe keine Höhenmeter für Halt in Hütten, Galerien oder barocken Konzerthallen und versteht sich, enthaltsam dem Sennenkutteli und Dirndl, als “hochmoderner Partikelfilter gegen die akustische Umweltverschmutzung des alpinkulturellen Degenerationsprozesses”.

ISA KURZ: Stimme, Geige, Akkordeon, Hackbrett
...geboren 1981 in Hall in Tirol. Schon in Kindesalter wird experimentiert am Instrumentarium der zahlreichen älteren Geschwister. Der Studienabschluss in Klavier und Violine spiegelt nur andeutungsweise ihr facettenreiches Musikhandwerk und ihre bezaubernde Stimme. Isa ist manchmal dagegen, öfters dafür, aber immer dabei.

DANIEL WOODTLI: Trompete, Flügelhorn, Stimme, Hackbrett
...erblickt die Welt 1974 in Bern. In der Familienkapelle musiziert man sich Abend für Abend durchs Volksliedgut. Obendrein findet Daniel seine Berufung im Jazz und tingelt heute, aller stilistischen Schubladen entdampft, durch alle Gassen, stets illuminiert von den hellen Bewunderern seiner Künste als Musiker und Unterhalter.

PHILIPP MOLL: Kontrabass, Stimme
...geboren 1979 in Schwaz in Tirol als Sohn des Keyboarders der Gruppe «Intimspray», einer Kultszeneband der Neuen Deutschen Welle. Für den Bass übersiedelt er vom Berg auf die Insel und kehrt nach einem Jahrzehnt zurück aufs Festland. Im Leben von Philipp verschwinden schon gern mal Instrumente, das ist immer aufregend.

ALPINE POINTEN

Süddeutsche Zeitung
Zwischen traditionellem Volkslied, neuem Heimatsound und unterhaltsamem Musikkabarett changiert das Trio Jütz bei seinem Auftritt in Pullach - und endet mit einem Jodler zur guten Nacht
Ach, wenn es doch immer so schön wäre, denkt man sich, kaum dass das Trio Jütz zu spielen angefangen hat. Mit harmonischen, strahlend alpinen Dreiklängen. Aber eh man's gedacht hat, trötet Trompeter Daniel Woodtli schon schräge Töne in die friedlichen Dur-Harmonien. Wer ein Konzert mit ihm und seinen zwei Mitstreitern, der Geigerin Isa Kurz und des Bassisten Philipp Moll, besucht, darf sich auf was gefasst machen. Die drei Musiker aus Österreich und der Schweiz bewegen sich im Grenzbereich zwischen traditionellem Volkslied, neuem Heimatsound und Musikkabarett und lassen's schön krachen. Gleich das zweite Stück ihres Auftritts ist ein Knaller. Ein Schützenmarsch mit dem Titel "Dem Land Tirol die Treue" wird bei Jütz in einem beschwingten Walzer umgewandelt. Kaum hat man sich drauf eingehört, hebt Bassist Moll eine Saite ab und lässt sie aufs Griffbrett schnalzen. Alle drei haben ein perfektes Gespür für die notwendige Pointe. Zu der ungewöhnlichen Besetzung dieses Trios und dem, was sie machen, passt die Geschichte, wie die drei zusammenfanden. Die Geigerin und Multiinstrumentalistin Isa Kurz lernte auf einer Tournee den Bassisten Philipp Moll in Liverpool kennen, wo er Musik studierte. Der wiederum traf in Bern den Blechbläser und Jazzmusiker Daniel Woodtli. Und so kam das Trio zusammen, dass improvisiert, neu arrangiert, Texte belässt, aber gerne den Takt verändert. Eine erfrischende Art, Altes neu zu beleben und der Volksmusik neue Blickwinkel und Klangmöglichkeiten zu eröffnen. Es wäre natürlich zu anstrengend, wenn es dauernd nur um die nächstbeste musikalische Pointe ginge. Deshalb wechselt das Trio auch nach einer ersten aufregenden halben Stunde in langwelligere Musik über. Das Trio zeigt sich nun jazziger. Lange lässt Isa Kurz, die inzwischen von der Geige zum Akkordeon gewechselt hat, den Groove ihres Basskollegen laufen, bevor sie vereinzelte Töne aus ihrem Instrument lockt und zu einer immer dichter werdenden Improvisation verwandelt. Dann mischt Woodtli knackige Riffs auf dem Flügelhorn dazu. Passend zur Musik ist die Auftrittskleidung. Nur Bassist Moll ist dezent und unauffällig mit gedeckt rotem Hemd und grauer Hose gekleidet, Isa Kurz dagegen trägt poppige rote Schuhe, und Trompeter Woodtli hat eine Hose mit auffälligem Netzwerkmuster.

Großartig.

"Hin & über" ist der Titel des aktuellen Programms, das das Trio in den Bauer-Studios Ludwigsburg aufgenommen hat. Damit sind die beiden alpinen Länder Österreich und Schweiz gemeint, aus deren musikalischen und sprachlichen Repertoire sich die drei munter bedienen, um daraus Eigenes zu machen. Im zweiten Teil des Konzerts nimmt etwa der "Häxesabbat im Pfaffeloch" großen Raum ein. Daraus wird im Saal des Bürgerhauses ein fast zehnminütiges Stück voll dramaturgischer Raffinesse, in dem harsche Streicherklänge auf Freejazziges auf der Trompete treffen. Dann greift Woodtli zum indischen Harmonium, entwickelt durch das stete Auf- und Zuklappen den typischen Dauerklangteppich, über den die drei mit fernöstlicher Melodik improvisieren. Es ist die Vielseitigkeit, mit der das Trio Jütz besticht, die nie beliebig, sondern klug kalkuliert ist. Das lässt einen bei all der musikalischen Ungewöhnlichkeit mit zwinkerndem Auge und offenen Ohren dranbleiben. Aber nach zwei Stunden geht diese verrückte musikalischen Reise zu Ende.
"So schön, wie es anfangt hat, hört's wieder auf", resümiert Bassist Moll mit herrlicher Bissigkeit. Drei Zugaben gibt's noch: Eine davon ist ein Kanon, der sich zum musikalischen Medley ausweitet. Rossinis "Wilhelm Tell" trifft auf Mozarts "Kleine Nachtmusik", das Volkslied "Bergvagabunden sind wir" auf die Titelmelodie von Pippi Langstrumpf. Und dann gibt es noch einen "Gute Nacht- Jodler", der im Gelächter endet.