treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts ab jetzt den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gil für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25 - hier im netz & im treibaus auch

BREINSCHMID / GANSCH

Thomas Gansch und Georg Breinschmid haben viel gemeinsam. Beide sind Niederösterreicher, beide begannen als "Klassiker", und beide wurden damit nicht glücklich. Außerdem lieben beide die Beatles, Monty Python, Jazz und Thomas Bernhard sowie ausgedehnte Lachanfälle, dadaistische Wortspiele und übles Grimassenschneiden. Nicht zuletzt wegen dieser Vorlieben haben die beiden Herren über die Jahre einen gewissen Hang zum gepflegten  musikalischen Irrsinn entwickelt. Spielfreude und Spontaneität der Herren konnte man bereits von 1999-2006 im Vienna Art Orchestra bewundern, und seit 2007 treten sie auch abendfüllend in Erscheinung.

Wer lässt sich auf so etwas ein? Trompete und Kontrabass im Duo, ts ts ts… das lässt doch eine Verlegenheitslösung vermuten von zwei Musikern, die in der Wüste sitzen, Lust auf’s Musik machen haben und niemanden sonst finden als der eine einen Kontrabassisten und der andere einen Trompeter. Jedoch ist sozusagen das Gegenteil der Fall. Die beiden genialen Instrumentalisten haben einander in einem gigantischen Pool von Topmusikern in Zentralmitteleuropa gefunden und machen auf herz- und kopferfrischende Weise das Unmögliche möglich: Kontrabass und Trompete im Duo.
Zählt man aber noch die Stimmen der beiden dazu, das im Bass integrierte Schlagzeug, ein bisserl Pfeifen, Bodypercussion und das Flügelhorn, ist da schon ein Trio oder Quartett am Werk. Eine Personenbeschreibung wird den beiden Querfeldeingängern kaum gerecht, denn allzu leicht sprengen sie die Grenzen jeder Beschreibung. Und wie klingt die Musik in der Welt von Brein und Gansch? Die groovt, fetzt, zärtelt, schnalzt, scherzt, wuselt, schnauft und swingt intergalaktisch zwischen dem Stern Jazz und dem Planeten Wien, dass es eine wahre Freude ist. Bumtschakabumtrara.

Thomas Gansch: Trompete, Stimme
Georg Breinschmid: Kontrabass, Stimme

Befreundet sind Thomas Gansch und Georg Breinschmid seit 1997; kennengelernt haben sich die beiden just zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich unabhängig voneinander dazu entschlossen, der an der Wiener Musikhochschule studierten Klassik den Rücken zu kehren, und sich dem Jazz zuzuwenden. Man teilte die Leidenschaft für Musik und Monty Python und beschloss, gemeinsame Sache zu machen. Im Rahmen einer Jamsession wurden die beiden vom Fleck weg von Mathias Rüegg für das Vienna Art Orchestra engagiert, in dem sie auch die folgenden Jahre tätig waren.
Da die Musiker des international renommierten Ensembles nur selten Zugaben spielten, wurden der Trompeter und der Bassist oft gebeten, nach Ende des Programms für den musikalischen Abschluss zu sorgen. Diese Draufgaben wurden mit der Zeit immer länger, bis sich der Wunsch in den beiden manifestierte, es auch einmal abendfüllend zu versuchen. Das ist nun bereits Jahre her - inzwischen zählen Thomas Gansch und Georg Breinschmid zu den führenden Persönlichkeiten der heimischen Jazz- und Weltmusikszene und genießen auch international sehr hohe Reputation.
Was beide Musiker besonders auszeichnet, ist neben ihren spielerischen Fähigkeiten und der Spontaneität vor allem das enorm breite stilistische Spektrum. Mal geben sich die beiden Ausnahmemusiker als Traditionalisten, mal tauchen sie tief in den Bereich der Improvisation ein, mal widmet man sich der Weltmusik, mal dem Pop oder Blues. Schillernd, vielseitig, virtuos (wie auch ihre Projekte Mnozil Brass oder Brein's Café) - das Duo Gansch/Breinschmid ist live wie auf Tonträger ein einzigartiges Erlebnis.



****


BREIN's CAFE

Georg Breinschmids neues Trio Brein’s Café darf in zweierlei Hinsicht als sein jüngstes Projekt bezeichnet werden, denn mit den Jánoska-Brüdern aus Bratislava hat er zwei blutjunge Virtuosen gefunden, und er selbst ist trotz seiner reichhaltigen Vita auch erst ein rüstiger Dreißiger. Mehr noch als bloße instrumentale Virtuosität verbindet ihn mit den beiden Slowaken die widerspruchsfreie Lust an klassischer Akkuratesse und jazzerprobter Improvisationslust.
Frantisek (geb. 1986) und Roman Jánoska (geb. 1989) haben in ihrer Heimat bereits alle denkbaren Stationen klassischer Ausbildung und Praxis durchlaufen (Roman führt bereits seit Kindesbeinen den Titel „kleiner Pressburger Paganini“), mit dem Ensemble No Limits lassen sie sich voll ins Jazz-Idiom fallen, als Pianist des Budapester Gipsy-Geigers Roby Lakatos zollt Frantisek seinen Romawurzeln musikalischen Tribut, aus denen auch sein jüngerer Bruder ungeahnte, neuartige Blüten treibt. Über den zweimaligen Hans-Koller-Preisträger Georg Breinschmid ist schon viel geschrieben worden – als Eckpunkte tauchen immer wieder auf: ehemals Wiener Philharmoniker, ehemals Vienna Art Orchestra, Sideman von Archie Shepp, Charlie Mariano, den Muthspiel-Brüdern, Projekte mit Agnes Heginger, Thomas Gansch etc. etc.
Brein’s Café interpretiert fast ausschließlich Kompositionen ihres Namensgebers und Bassisten, es handelt sich wohl um dessen verspieltestes, elegantestes und vielleicht verführerischstes Bandprojekt. Pannonische und französische Gipsy-Tradition, beschwingte Musette und hatschertes Wienerlied-Melos sowie die aus seinem Schaffen nicht mehr wegzuhörende, vor allem rhythmische Balkanophilie sind nicht bloß Formen, die er spielt, sondern mit denen er spielt, in schmetterlingshaftem, freiem Improvisationsflug, über ausgefuchste kontrapunktische Arrangements hinweg. Dazwischen immer wieder aberwitzige Songs wie etwa sein „Komisches Wienerlied“, Breinschmids Hommage an Schönberg und Webern in – wie passender? – Wienerliedform, bei welchen er mit Bravour das Erbe eines Georg Kreisler antritt. Auch sein Faible für die klassische Moderne blitzt bei Brein’s Café immer wieder auf, allerdings nicht gravitätisch-ernst, sondern mit schalkhafter Zerstörungsfreude und sinnlichen Grooves.
Langer Rede kurzer Sinn: ein weiteres alchemistisches Tonikum aus dem Breinschmidschen Ideenlaboratorium, das die Wiedererkennbarkeit von Klassik, Jazz und World-Music schabernackisch durcheinandersprudelt: Musik, die perlt, funkelt, sprüht – und bei und wegen und trotz höchster Kenner- und Könnerschaft das Publikum widerstandslos in sich hineinschluckt


GEORG BREINSCHMID / BIOGRAFIE

Georg Breinschmid wurde 1973 geboren und lebt in Wien. Er ist einer der führenden österreichischen Jazzmusiker auf internationalem Parkett.
Breinschmid studierte klassischen Kontrabass an der Wiener Musikhochschule und war während des Studiums als Substitut in verschiedenen Wiener Orchestern (Wiener Philharmoniker, Wiener Symphoniker u.a.) sowie auch kammermusikalisch, u.a. beim Amadeus-Ensemble, dem Ensemble Kontrapunkte und dem Ensemble Die Reihe, tätig. Gleichzeitig betätigte er sich auch bereits als Jazzmusiker und arbeitete u.a. mit dem Geiger Zipflo Weinrich zusammen.
Von 1994 bis 1996 war er im Niederösterreichischen Tonkünstlerorchester engagiert, von 1996 bis 1998 bei den Wiener Philharmonikern.
Er entschloss sich bald, der Orchesterlaufbahn den Rücken zu kehren und sich verstärkt seiner Leidenschaft für den Jazz zu widmen. Seit 1999 ist Georg Breinschmid freiberuflicher Jazzmusiker und tritt als einer der vielseitigsten und virtuosesten Bassisten der internationalen Jazzszene hervor. Er arbeitete u.a. mit Archie Shepp, Charlie Mariano, Kenny Drew jr., Biréli Lagrène, Wolfgang Muthspiel, Triology, Megablast u.v.a. zusammen. Von 1999 bis 2006 war er ständiger Kontrabassist des Vienna Art Orchestra.
Seit ca. 2005 tritt Georg Breinschmid auch verstärkt als Komponist hervor, wobei seine besondere Affinität u.a. auch der Wiener Musik und dem Wienerlied gilt. Seine Kompositionen werden auch von anderen Formationen, z.B. dem Ensemble Amarcord Wien, dem Duo „Bach & Bosnisch“ oder dem Ensemble Bass Instinct aufgeführt und auch auf CD eingespielt. Die Liebe zu Wien und seiner musikalischen Tradition findet auch in seinem CD-Projekt "Wien bleibt Krk" (2008) Eingang.
Im Jahr 2002 erhielt Georg Breinschmid zusammen mit Arkady Shilkloper und Alegre Correa im Rahmen des Hans Koller-Preises die Auszeichnung "CD of the year" für "Mauve". Beim selben Preis gewann er im darauffolgenden Jahr in der Kategorie "Newcomer of the Year". 2007 und 2009 war Georg Breinschmid beim Hans Koller-Preis in der Sparte "Musiker des Jahres" nominiert, 2009 als Bassist des Christian Muthspiel Trios auch für die "CD des Jahres" (für "Against The Wind - The Music of Pirchner & Pepl").
2010 erscheint die Doppel-DVD „Georg Breinschmid Live“ sowie das Doppel-CD-Set „Brein’s World“, das in Europa und auch Übersee hymnische Kritiken erntet. Im Mai 2010 tritt Georg Breinschmid mit seinem Trio Brein’s Café bei der Eröffnung der Wiener Festwochen auf, die von einem Millionenpublikum in ganz Europa live im TV gesehen wird. Weiters absolviert er TV-Auftritte in den Sendungen „Annettes DaschSalon“ und der NDR-Literaturmatinee „Herbstblätter“, in denen Breinschmid im Duo mit dem Geiger Daniel Hope verschiedene Eigenkompositionen zum Besten gibt. Insidern und Kritikern gleichermaßen gelten Georg Breinschmids unorthodoxe Kompositionen zurzeit als interessanteste Entwicklung im zeitgenössischen Jazz überhaupt.

Aktuelle Projekte

• Brein’s Café: Trio mit Roman Janoska (vl) und Franz Janoska (p)
• Duo mit Thomas Gansch (trp)
• „Wer ist Ivica Strauß?“ mit Sebastian Gürtler (vl) und Tommaso Huber (acc)
• Trio mit Beni Schmid (vl) und Stian Carstensen (acc)
• classXXX: Quartett mit Daniel Schnyder (sax), Thomas Dobler (vib) & Daniel Pezzotti (vlc)
• Christian Muthspiel Trio: Christian Muthspiel (trb, p, electronics), Franck Tortiller (vib)
• Duo mit Agnes Heginger (voc)
• „Hommage to Charles Mingus" – Sextett mit Clemens Salesny (sax), Christian Salfellner (dr) u.a.
Ausgewählte Diskografie

• „Brein’s World“ (2 CDs) – Georg Breinschmid – Preiser Records (2010)
• „Georg Breinschmid Live“ (2 DVDs) – Zappel Music (2010)
• „Wien bleibt Krk“ – Georg Breinschmid & friends – Zappel Music (2008)
• "Tanzen" – Duo mit Agnes Heginger (voc) – Zappel Music (2005)
• "Mauve" – Shilkloper/Correa/Breinschmid – Quinton (2001)
• „Fake Folk“ – Pago Libre – Zappel Music (2009)
• "Stepping Out" – Pago libre – Leo Records (2005)
• „Mussorgsky Dis-Covered“ – Kulman/Theissing/Shilkloper/Skuta/Breinschmid – Preiser Records (2010)
• “Against the Wind – The Music of Werner Pirchner & Harry Pepl” – Christian Muthspiel Trio – Universal (2006)
• „Over“ – Single m. Megablast & Cesar Sampson – Stereo Deluxe (2003)