die Avantgarde des Jazz und Lichtgestalt auf dem Altosaxophon und seine five elements
Moderner, unkonventioneller Jazz, der keine Grenzen zwischen Ethno und Jazz kennt, keine Angst vor der Tradition und keine Scheu vor den verrücktesten Rhythmen hat und dennoch von einer ausgeprägten Melodik lebt: Seit über 20 Jahren hat der Jazz-Innovator Steve Coleman mit seinen 5 Elements die Geschichte der Improvisation neu definiert. Mit seinen Five Elements vermischt er Jazz mit Funk, Rock und Rap und ist Motor der New Yorker Musiker-Initiative M-Base, welche die stilistische Offenheit gegenüber Zeiteinflüssen, anderen Kunstarten und kreativen Bewegungen propagiert. Seit den 80er Jahren beschäftigt sich Steve Coleman intensiv mit dem Weltverständnis alter Kulturen - Steve Coleman: die Avantgarde des Jazz und Lichtgestalt auf dem Altosaxophon.
STEVE COLEMAN & FIVE ELEMENTS
Steve Coleman: alto saxophone
Jen Shyu: voice
Jonathan Finlayson: trumpet
Tim Albright: trombone
Thomas Morgan: bass
Marcus Gilmore: drums
Steve Coleman hatte schon als Sidemen bei Leuten wie David Murray und Michael Brecker gespielt, bevor er seine erste eigene Band Steve Coleman & The Five Elements gründete. Diese Gruppe gründete darauf, dass Coleman zu dieser Zeit in New York viel auf der Straße spielte und sich die Band so zusammenfand. Dieses Projekt mündete 1985 in das M-Base Kollektiv, mit dem er seitdem weltweit Aufmerksamkeit errang. Die Musik von M-Base ist eine Mischung aus urbanen Sounds, aus Funk, Jazz, Hip-Hop und Weltmusik, Musiker wie Gary Thomas, Gerri Allen, Greg Osby oder Kassandra Wilson nahmen daran teil und führten die philosophischen Ideen und musikalischen Überlegungen von M-Base in Ihrer eigenen Musik weiter.
M-Base hat weite Kreise gezogen, während Coleman mit seiner Band Five Elements weitermachte und daneben noch andere Gruppen wie Renegade Way und Steve Coleman and Metrics ins Leben rief. Dort wie mit Five Elements setzte er Ideen um, die er auf seinen Reisen durch Afrika fand. Mitte der 90er lebte und arbeitete er auch auf Cuba mit AfroCuba de Matanzas.
Coleman ist neben seinen verschiedenen musikalischen auch Produzent und Dokumentarfilmer und unterrichtet Musik an der Universität von Berkeley und am Center for New Music and Technology. Er hat auch unkonventionelle Ideen zur aktuellen Debatte zur Verbreitung von Musik über das Internet und bietet einen Teil seiner Musik, darunter ein komplettes Album, (The Ascension to Light) auf seiner Homepage zum Gratis-Download an.
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wikipedia:
Stephen "Steve" Coleman (* 20. September 1956 in Chicago) ist ein US-amerikanischer Jazz-Musiker, Alt-Saxophonist, Bandleader und Komponist.
Steve Coleman wuchs in der South Side von Chicago in einem afro-amerikanischen Umfeld auf, in dem Musik eine wichtige, alltägliche Rolle spielte. Er sang zunächst ein wenig in der Kirche und in den damals aktuellen kleinen Gruppen, die die „The Jackson 5“ nachahmten, und begann mit 14 Jahren Alt-Saxofon zu spielen. Im Alter von 17, 18 Jahren wurde seine Beschäftigung mit Musik sehr ernsthaft. Seine Bemühungen, improvisieren zu lernen, führten ihn zu Charlie Parkers Musik, die sein Vater ständig hörte und die eine wesentliche Bedeutung für seine weitere Entwicklung erhielt, weiters auch zur Musik von Sonny Rollins, John Coltrane und anderen. - Unter den Musikern, mit denen er persönlichen Kontakt hatte, haben ihn in der Anfangszeit vor allem beeinflusst: Von Freeman hinsichtlich der Improvisation, Sam Rivers hinsichtlich der Komposition und Doug Hammond hinsichtlich des konzeptuellen Verständnisses. Auch west-afrikanische Musik bekam für ihn bereits früh eine wesentliche Bedeutung.
Ende der 70er Jahre zog Steve Coleman nach New York. Er wurde bald von etlichen bekannten Band-Leadern engagiert, etwa von Thad Jones und Mel Lewis, Sam Rivers, Cecil Taylor, David Murray, Doug Hammond sowie Dave Holland. Einen großen Teil seiner ersten Zeit in New York verbrachte er jedoch damit, in einer Straßenmusik-Band, die er mit dem Trompeter Graham Haynes zusammengestellt hatte, ein wenig Geld zu verdienen. Diese Gruppe wurde zur ersten „Steve Coleman and Five Elements“-Band, in der er damals seine Improvisations-Weise entwickelte und in der Grundlagen für das von Coleman propagierte M-Base-Konzept gelegt wurden.
Seit den 80er Jahren beschäftigt sich Steve Coleman intensiv mit dem Weltverständnis alter Kulturen, vor allem mit dem alt-ägyptischen. Angeregt wurde er dazu nach eigener Aussage durch das Studium der Musik John Coltranes. Um die heute noch existierenden, mit den alten Kulturen eng verbundenen Musikformen näher kennenzulernen, unternahm er zahlreiche Reisen nach Ghana, Kuba, Senegal, Ägypten, Indien, Indonesien und Brasilien.
Im Jahr 1985 nahm Steve Coleman seine erste CD als Bandleader bei dem deutschen Label JMT auf und hat seither mit einer mehrmals veränderten Kernbesetzung und vielen wechselnden weiteren Musikern eine Reihe von sehr unterschiedlichen Aufnahmen gemacht. Im Handel nicht mehr erhältliche CDs macht Steve Coleman als kostenlose Downloads auf seiner Website zugänglich. Die CD "Alternate Dimension Series I" hat er nur auf nicht kommerziellem Weg über das Internet zur Verfügung gestellt.
Als Bandleader bindet er die Kreativität der einzelnen Mitmusiker in seine Konzepte ein und entwickelt andererseits die Musik abgestimmt auf die persönliche Stilistik seiner Mitspieler. In den 90er Jahren entwickelte er mit Hilfe von Programmierern im Pariser Forschungszentrum für Computer-Musik IRCAM ein improvisierendes Computer-Programm, das dann als „Bandmitglied“ bei einem Auftritt der Coleman-Gruppe am 11. Juni 1999 in Paris verwendet wurde.
Coleman ist immer wieder als Leiter von Workshops und als Lehrer tätig (unter anderem von 2000 – 2002 als Gastprofessor an der University Of California Berkeley).