GOTT & SÖHNE. die Presse jubelt
„Wer mit Glück handeln will – oder besser gesagt mit Glücksversprechen – braucht eine ziemlich umfassende Angebotspalette. Grundsätzlich misstrauische Personen sind als potentielle Kundschaft weniger geeignet, erfährt man gleich zu Beginn. Thomas Stipsits und Manuel Rubey haben die rücksichtslose Jagd nach individuellem Glück als Grundmotiv für ihr zweites, gemeinsames Programm gewählt. Für die vermeintliche Distribution dieses Gefühlszustandes erklärt sich die Firma Gott und Söhne zuständig. Sie ist auch namensgebend für die von Alfred Dorfer in Szene gesetzte Produktion, die vergangene Woche im Stadtsaal, in Wien, Premiere hatte. Satire mit Krimifaktor. In der Praxis des Paartherapeuten Henning Stransky nimmt der Wettlauf um das Glück seinen Anfang. Manuel Rubey und Thomas Stipsits sind auf einer Bühne aber an mehreren Schauplätzen aktiv. Sie lassen ihr Publikum an der Entstehungsgeschichte ihres Programms teilhaben, sorgen aber gleichzeitig dafür, dass die Handlung ihrer Geschichte zügig vorankommt. Im Prinzip handelt es sich bei dem Stück Gott und Söhne um eine Kriminalgeschichte, der die sieben Todsünden zugrunde liegen und in deren Verlauf überproportional viele Todesfälle zu beklagen sind. Als erstes erwischt es den Therapeuten, dessen Leben der entnervte Alt-Opernstar Waldmar Fröhlich ein jähes Ende setzt. Mehr als ein zwei-Personen Stück. Voraussetzung für derlei mörderische Entwicklungen ist naturgemäß ausreichend handelndes Personal. Schon das Erstlingswerk „Triest“ war alles andere als ein Zwei-Personen-Stück. Und auch im neuen Programm haben Manuel Rubey und Thomas Stipsits für ein bemerkenswert hohes Personenaufkommen gesorgt: Den Postboten gibt Manuel Rubey, der atemlos das aufzugfreie Mehrparteienhaus erklimmt, um die Briefsendungen der Firma Gott und Söhne auszutragen. Christian Stipsits, im wirklichen Leben der Tontechniker des Duos und Bruder von Thomas Stipsits, spielt in der Firma Gott und Söhne die zentrale Rolle des starken Mannes im Hintergrund. Entsendet werden von dem Unternehmen Glücksbotschaften, die in Aussicht stellen: Wenn Du bei uns unterschreibst, wirst Du glücklich und zufrieden sein. Gott und Söhne ist ein Stück, das sich rasant entwickelt. Stilmittel des Theaters und der Improvisation lassen die beiden Darsteller ihre unterschiedlichen Figuren, Schauplätze und Zeitabläufe erfolgreich meistern. Alfred Dorfer hat als Regisseur und Co-Autor auf das freie Spiel der Kräfte und den darstellerischen Variantenreichtum von Thomas Stipsits und Manuel Rubey gesetzt. Und Gott und Söhne hat sich schon am Premierenabend als Firma mit Zukunft erwiesen.“
Silvia Lahner, Ö1
„Charmante Wuchteldrucker…Stipsits und Rubey entwickeln ein neues Stück in ihrem neuen Stück ‚Gott&Söhne‘ (Regie: Alfred Dorfer), im Grunde eine Variation zum fabelhaft erfolgreichen Vorgänger ‚Triest’…ein Sammelsurium aus Sketches, Action, Musikparodien, Schmäh-Recycling und Klamauk. Wieder praktizieren die Kabarettisten das Spiel, das sie virtuos beherrschen: Ich bin ich. Aber wie viele? Konkret: sehr viele… Herausragend: der Taxifahrer, ein sehr heutiger „Herr Karl“, der sich erinnert: „Wir haben nix g’habt. Aber davon vü. Bis der Haider kommen is’ …“
Werner Rosenberger, KURIER
„…Als roter Faden durch das rasante Stück zieht sich der Mord eine emotional überforderten Opernsängers an seinem Paartherapeuten, der auf der Flucht von Rubeys Taxi überfahren wird. In der Folge muss Rubey in einem Fiaker fliehen, um am Ende wieder am Anfang des Stücks zu landen. Wobei der Kabarettabend nicht von der großen Geschichte, sondern vielmehr von den vielen kleinen Gschichterln und, Sketches und Aphorismen der beiden lebt…Auch wenn es ersr das zweite gemeinsame Programm von Stipsits und Rubey ist, merkt man das die beiden nicht nur gut harmonieren, sondern einander auch die Pointen gekonnt und mit sichtbarem Vergnügen zuwerfen. Der Zuschauer bekommt hingegen nicht viel Zeit zum Ausrasten – die Gagfrequenz ist an diesem Abend deutlich höher als in vielen anderen Kabarettprogrammen…“
Martin Sattler, WIENER ZEITUNG
„Da haben sich zwei gefunden: Vier Jahre nach dem enorm erfolgreichen Debüt ‚Triest‘ ist mit ‚Gott&Söhne ein würdiger Nachfolger geglückt. In eine absurde Rahmenhandlung mit vielen Toten verpacken die Beiden gute Witze, hübsche Insidergags und jede Menge herrlichen Blödsinn. Für die Silvestervorstellung gibt es noch Karten. Davor ist alles ausverkauft.“
Wolfgang Kralicek, NEWS
„Ritt durch Absurdistan. Eine bizarre Spur der Gewalt, quer durch die sieben Todsünden – was wie die Beschreibung eines Hollywood-Slashermovies klingt ist das neue Programm ‚Gott&Söhne von Rubey und Stipsits. EIne Tour de Force durchs wilde Absurdistan, multistilistisch, komisch und fast so brilliant wie ‚Triest‘. Sie könnte es ja so einfach haben. Der exzellente Schauspieler und das mit komödiantischem Timing reich gesegnete Bühnentier Thomas Stipsits könnten einfach ihre Witze reißen. Die ersten fünf Minuten von ‚Gott&Söhne‘ haben eine Pointendichte, die andere Kabrettisten auf zwei Stunden zu verteilen hätten. Doch nicht die schnelle Gaudi steht im Mittelpunkt…Eine absurde, im Filmjargon würde man sagen atemlos geschnittene Geschichte samt widerwärtiger Taxifahrer, wollüstiger Postler, therapieresistenter Psychologen, voller bizarrer Unfälle, Gewalttaten und einer obskuren Firma im Hintergrund, deren Glücksversprechen an eine simple Unterschrift geknüpft ist…Im Publikum sitzt Alfred Dorfer und macht sich Notizen. Es ist ein wirrer, irrer Reigen aus Herr-Karl-Zitaten und ‚Stranger than Fiction Brüchen aus physischem Humor, Anspielungen, Selbstreflexion, Blödeleien, Parodien, Bei-Seite-Sprechen, Filmischem und Theatralischem – kurz ein deftiges Süppchen aus Stilen und Formen. Stipsits und Rubey wirken wie zwei Kleinkinder, die sich ungeniert im ästehtischen Arsenal der Postmoderne bedienen. Aber wie es so schön heißt, es sind Kleinkinder mit Riesenkräften. Unbedingt anschauen, wenn es wieder einmal Karten gibt. Den Rest besorgen Gott&Söhne versprochen.“
Martin Gasser, KRONENZEITUNG
„Tot, aber glücklich…Die Psychothrillerparodie verschwimmt im zweiten Teil des Programms zum Horrortrip. Eine Flucht über die von Italopopmusikern über die übersäte Mariahilferstrasse endet in einem weißen Luftballon, in dem der Herrgott selbst vor einem Laptop sitzt. Derlei psychodelische Maßlosigkeit (Todsünde!) schreit natürlich nach Bestrafung. Und so verenden auch Stipsit und Rubey im Kugelhagel. In dem von Alfred Dorfer inszenierten Programm gleiten die Kabarettisten in rasentem Tempo zwischen tragikkomischem und skurrilem Terrain hin und her, ohne den harten Boden der Realität aus den Augen zu verlieren. Gott&Söhne ist ein im besten Sinne verworrenes Stück, so abgrundtief komisch und böse, wie ein Harald-Sicheritz-Film…“
Stefan Weiss, DER STANDARD
„Das Geschäft mit Glück
Manuel Rubey kann machen was er will, er ist immer smart. Gerne reicht er Pointen weiter und lässt „das Testosteronscheusal neben mir punkten“. Thomas Stipsits ätzt im Gegenzug über Rubey: „Der is nur schee, sunst nix.“ Und am schlimmsten, der Rubey trinkt kein Bier. Nur manchmal alkoholfreies, Stipsits: „Da könnt i mir gleich an Porno im Radio anhorchen.“ Blitzgescheit oder billiger Klamauk? Es dauert eine Weile, sich in den Rhythmus dieser eh sehr guten Freunde einzufinden. Doch irgendwann im Lauf des Abends funktioniert das hinterfotzige Spiel mit Erwartungen wie geschmiert. Was Kabarett zu sein hätte, was eine Geschichte. Das (wahre?) Klischee von der Rampensau Stipsits und Rubey, der seit seiner Filmrolle als Falco in Österreich ein Weltstar ist. Ohne Ende machen sich die beiden über sich selbst lustig („Sie haum doch den Elvis g’spüt?“), anarchistischer Spaß mit lässig angedeuteten Tiefgängen. „Gott und Söhne“ betiteln sie ihr Programm, vier Jahre nach dem gemeinsamen Bühnenerfolg „Triest“. OÖ-Premiere war Donnerstagabend im randvollen großen Saal des Linzer Posthofs. Religionskritik nur in sanften Dosen: „Ein Blitzableiter auf der Kirche ist das größtmögliche Misstrauensvotum gegen Gott.“ Aberwitzige Dialoge & absurdes Grusel-Theater. Der Spott von Rubey und Stipsits gilt Glücksversprechen in jeder Form. In der ersten Hälfte klingelt sich Rubey als Glücksbote Hermes von Tür zu Tür, Stipsits kann da seine parodistischen Neigungen ausspielen. Der vereinsamte Vielquassler, der tirolerfeindliche und somit blau wählende Türke, der Dativ-affine ORF-Chefanalytiker („dem Alaba is schwarz“). Erzählt werden sollte die Geschichte einer Firma, die seit Ewigkeiten groß im Geschäft mit Glück ist. Diese Geschichte, angeblich live auf der Bühne geschrieben, verfranst sich bald in die unmöglichsten Richtungen. Altmeister Alfred Dorfer hatte da als Regisseur wohl alle Hände voll zu tun. Leichen pflastern ihre Wege, der Mörder flieht mit dem Fiaker, drei Besucher haben die Sehenswürdigkeiten darzustellen. Aberwitzige Dialoge: „Was bist du vom Sternzeichen?“ — „Ich bin ausgetreten.“ Was ist Glück? Auf die Straße laufen und den Nächstbesten anbrüllen: „Gefällt mir!“ Facebook-Idiotie, das echte Leben spielt sich auf YouTube ab, in immer kürzeren Videoclips. Herrlich, wie Rubey und Stipsits im schnellen Vor- und Rücklauf zu Opfern der Computersimulation werden. Absurdes Grusel-Theater am Ende, die Geschichte frisst ihre Schöpfer. Sie werden auferstehen und weiterspielen, ein Glücksfall. Heftiger Applaus.“
Christian Pichler, NEUES VOLKSBLATT
„…albern..“
Peter Blau, FALTER
DIE JUBEL-PRESSE ZU "TRIEST"
Im Hafen von Triest sticht der Luxusdampfer „Bloody Mary“ Richtung Tunesien in See. Neben den gewöhnlichen Passagieren befindet sich auch ein Filmteam des ORF, mit dem Vorhaben, den Zweiteiler „Die letzten Sonnenstrahlen des Glücks“, mit Christiane Hörbiger, Harald Krassnitzer und Manuel Rubey zu drehen, an Bord. Da den Passgieren durch die Filmaufnahmen Unannehmlichkeiten entstehen könnten, kam dem Reiseveranstalter die Idee, zur allgemeinen Auflockerung, einen Kabarettisten als Mitternachtseinlage zu engagieren. Nachdem Lukas Resetarits und Josef Hader kein Interesse an dem Projekt zeigten, konnte man zumindest einen Teilerfolg verbuchen und das „ewige Talent“ Thomas Stipsits exklusiv verpflichten.
Oder war doch alles ganz anders?
Eine zufällige Begegnung führt zu den wesentlichen Fragen…
Was ist der Unterschied zwischen Wirklichkeit und Realität?
Wo fängt Verrücktheit an?
Stimmt es, dass wir 200 mal pro Tag lügen?
Stellen wir uns nicht alle besser da als wir sind, weil wir geliebt werden wollen?
Hat es sich unsere Elterngeneration mit ihren Lebensweisheiten („ein echter Indianer kennt keinen Schmerz“ und ähnlichem) nicht doch zu einfach einfach gemacht? Ist nicht eigentlich alles etwas komplexer?
Was ist eine Freundschaft wert?
Zwei Männer auf der Rehling teilen ein Schicksal und müssen letztendlich feststellen:
Nichts ist lächerlicher als der Versuch der Kontrolle?
Und warum dieser rote Koffer?
Christiane Fasching – TIROLER TAGESZEITUNG
AUF DEM NARRENSCHIFF DES LEBENS
Thomas Stipsits und Manuel Rubey spielen sich in “Triest” um den Verstand. Innsbruck – Das Leben ist wie ein ÖVPler auf der Love Parade. Komisch. Oder wie Hodenkrebs mit 27. Gemein. Aber das Leben ist auch wie eine Wiese, die nach Kindheit riecht. Oder wie die Erinnerung an jene Nächte, in denen einen der Papa vor den Albtraum-Dämonen rettete. Zauberhaft und schön. Wenn Thomas Stipsits und Manuel Rubey in ihrem Zwei-Mann-Stück „Triest – Sehnsucht nach Florenz“ singend über den Sinn des Lebens fabulieren, dann liegen Lachen und Weinen ganz nah beieinander, dann gibt‘s kein Schwarz und kein Weiß, sondern nur die Kombination daraus. Und die ist nicht grau, sondern schlau.
Wie das kongeniale Kabarett-Debüt des Duos, das auf der Bühne mit seinen Schwächen spielt und seine Stärken durch den Kakao zieht. Oder ist‘s umgekehrt? Unklar bleibt auch, ob es das Kreuzfahrtschiff „Bloody Mary, auf das es Stipsits und Rubey verschlägt, überhaupt gibt. Realität und Fiktion verschwimmen zusehends, am Ende gibt‘s Valium statt Wellengang und Borderline statt Bordprogramm. Willkommen auf dem Narrenschiff, das sich Leben nennt. Doch bis beim durchgeknallten Finale niemand mehr bei Sinnen ist, beweisen sich „das ewige Talent“ (Stipsits) und „der Waldorf-Schüler, der mal Falco war“ (Rubey), als irre gute Schauspieler, die mühelos von einem Charakter in den nächsten switchen und sichtlich Spaß daran haben, ihrer schizophrenen Ader freien Lauf zu lassen. Nebenbei beweisen sie beim Recyceln alter Austro-Hadern echte Popstar-Qualitäten. Und wenn Josef Hader da aus dem Off „Danke“ tönt, möchte man sich nur anschließen und „Es war mir ein Volksfest“ brüllen. Lässt‘s dann aber doch bleiben und summt stattdessen Steffi Wergers Liebeskummer-Hymne „Sehnsucht nach Florenz“ mit.
Ach, Ricardo. Einen Wermutstropfen gibt‘s bei „Triest“ dann aber doch. In Tirol wird das kabarettistische Meisterwerk vorerst nicht mehr gezeigt. Schade – aber vielleicht strandet die „Bloody Mary“ ja doch mal wieder in der Gegend. Überbordende Freude wäre garantiert.
ANDREAS SCHÖBERL – Kleine Zeitung
Alles wird anders bleiben
(…) Thomas Stipsits und Manuel Rubey entkernen in ihrem neuen Kabarettprogramm „Triest“ das menschliche Wesen bis zur bloßen Nacktheit (…)
Stipsits und Rubey haben sich gefunden und sind kongeniale Bühnenpartner. Sie harmonieren perfekt und lassen schon zum Start ihres brandaktuellen Programms das fruchtbare Potenzial erahnen, das sie mit Sicherheit noch ernten werden. Sie sind herrlich respektlos, felsenfest zeitlos, mit ihrer eigenen Person gnadenlos, manchmal atemlos, aber niemals tonlos. Die musikalischen Dialoge sind eine
Wucht. Tosenden Applaus fuhren die beiden im Stadttheater ein – zu Recht.
VERONIKA SCHMIDT – Die Presse
Rasante Kreuzfahrt durch die österreichische Seele – Thomas Stipsits und Manuel Rubey toben sich im Kabarettprogramm „Triest“ vorbildlich aus: Schauspielkunst, gutes Timing und die richtige Chemie fügen sich zu einem herrlich verrückten Stück zusammen.
Und am Ende sitzt man baff da. Zwei Stunden, zwei Mann auf der Bühne, unzählige Wendungen der Geschichte (…) und am Ende würde man gerne alles nochmal von vorne sehen: Um zu kontrollieren,
ob tatsächlich alles so war, wie es am Schluss dargestellt wird. So ging es einem auch nach Filmen wie „Fight Club“ oder „The Sixth Sense“ (…) Doch das nur nebenbei, die eigentlichen Fragen dieses exzellenten Stücks sind: Wo liegt die Grenze zwischen Wahnsinn und Wirklichkeit? Wer sind die wirklichen Freunde? Leben Filmstars und Kleinkünstler tatsächlich in verschiedenen Welten? Beherrschen Gier und Gefallsucht die Welt?
Das Setting beginnt auf einem Kreuzfahrtschiff (nach bolivianischen Sicherheitsvorschriften), auf dem sich der gehetzte und zerrissene Filmschauspieler Rubey (ganz in schwarz) und der leicht zufrieden zu stellende Kabarettist Stipsits (ganz in weiß) eine enge Kabine teilen müssen; fast so wie Herr Müller-Lüdenscheidt und Dr. Klöbner ein Badezimmer in Loriots Fantasie. Was an der restlichen Geschichte Fantasie und was (gespielte) Wirklichkeit ist, bleibt oft dem Zuseher überlassen. (…)
Dabei zeigen Stipsits und Rubey ihre Wandlungsfähigkeit, klassische österreichische Charaktere werden durch Überzeichnung aufgeblattelt, sogar tiefe Wuchteln kommen charmant rüber. Auch das Zusammenspiel mit der Technik (Christian Stipsits) kann begeistern – und für Lacher sorgen: Jede pantomimisch geöffnete Türe wird akustisch untermalt; klappt es einmal nicht, wird ein Fake-Streit mit dem Techniker angezettelt. (…)
Gesang ist dem ehemaligen Bandmitglied von „Mondscheiner“ Rubey und dem stets mit Gitarre auftretenden Stipsits ohnehin wichtig, auch in allen musikalischen Einlagen ergänzen sich die zwei Burschen in „Triest“ vorbildlich (…) Der Jubel am Premierenabend war groß.
Bleibt nur noch eine Frage: “Was hat Stefanie Werger mit all dem zu tun?”
WOLFGANG HUBER-LANG – Austria Presse Agentur (APA)
(…) Das Leben ist nicht einfach Schwarz und Weiß – das zeigen Stipsits und Rubey nicht nur durch Wechsel ihrer Bühnenkleidung, die nach Schlusspfiff mit dem klassischen Leiberltausch abgekämpfter Fußballer gekrönt wird. Sie schlüpfen – durch präzise Toneinspielungen unterstützt – in eine Vielzahl von Rollen (…) zeigen zwei Himmelhunde im Show-Fegefeuer und nehmen dabei auch sich selbst auf die Schaufel (…)
Vor der Pause erinnert das gemeinsam geschriebene Programm an eine Verwechslungskomödie, die in einer bitterbösen Szene, in der ein Regisseur einen Kleindarsteller quält, ihren Höhepunkt findet. Danach wird “Triest” mehr zum klassischen Nummernprogramm. (…) Hier ist “Triest” Feelgood-Kabarett mit Tiefgang, weit weg von kritischem Zeitgeist-Kabarett der Marke “Wir wüssten ja wie’s geht, aber die bösen Spießer da draußen sind leider die Mehrheit”.
Großer Jubel und viel Applaus bei der gestrigen Premiere im Wiener Stadtsaal. Ein ganzes Jahr werden Thomas Stipsits und Manuel Rubey mit “Triest” und ihrem geheimnisvollen kleinen roten Koffer auf Tournee sein. Es dürfte ein erfolgreiches Jahr werden.
PETER BLAU – kabarett.at
Überraschungen sind doch das Schönste. Wenn ein Publikumsliebling unter den heimischen Kabarettisten aus Freundschaft und Freude zusammen mit einem bislang vorrangig als Schauspieler und Musiker in Erscheinung getretenen Falco-Film-Darsteller ein Programm mit dem ergebnisoffenen Titel „Triest“ schreibt und spielt, kann doch niemand ahnen, dass dabei ein ebenso spaßiges wie berührendes, sensationell gelungenes Stück Kleinkunstgeschichte herauskommt. Sehr super!
(…) jede Menge Situationskomik und eine abwechslungsreiche Parade absurd-komischer Szenen und Charaktere, bei denen auch die Selbstironie und Insider-Anekdoten nicht zu kurz kommen. (…)
Aber sonst? Mit einer in der Kleinkunstszene eher unüblichen, ja fast schon unheimlichen Perfektion und Präzision setzen sie ihre Geschichte in Szene. Pointe für Pointe. Ganz locker. Da steckt so viel Arbeit dahinter!
(…) Und dann kommt noch das Finale. Und was für eines! Meine Herren! Über die Story der zweiten Halbzeit sollte ja eigentlich nichts verraten werden. Nur so viel vielleicht : Wann waren Sie im Kabarett das letzte Mal zu Tränen gerührt? Und kein einziger Ruf nach Zugabe. Jeder hat’s verstanden. Brillante Arbeit, große Kunst, beste Unterhaltung. Glückwunsch & Danke!
THOMAS TRENKLER – Der Standard
Wahnsinn auf dünnem Eis – Thomas Stipsits und Manuel Rubey brillieren mit ihrem Duo “Triest” Wien – 1991 träumten zwei junge Männer von Indien. Zwei Jahrzehnte später stechen zwei Nachfolger von Triest aus in See. Parallelen und Bezüge gibt es, abgesehen von Ortsangaben als Titel, zuhauf: Alfred Dorfer und Josef Hader verkörperten in Indien recht konträre Typen, die, zu einer Zwangsgemeinschaft verurteilt, allmählich engste Freunde werden. Was für die beiden das Auto war (Dorfer und Hader sitzen nebeneinander in der Fahrgastzelle und starren auf die Straße), ist für Thomas Stipsits und Manuel Rubey die ziemlich enge Schiffskabine: Sie müssen sich diese aus Platzmangel teilen. Und so sitzen sie, zunächst missmutig, nebeneinander auf dem Doppelbett.
Stipsits/Rubey erweisen Indien, mit dem Hader und Dorfer das Kabarett in Österreich erneuerten, gleich mehrfach ihre Reverenz: Irgendwann wird der klassische Dorfer-Spruch “Danke, ganz lieb” zitiert; und Hader höchstpersönlich spricht gegen Schluss hin einen wichtigen Part aus dem Off. Triest ist aber, auch wenn erneut die Themen Männerfreundschaft und Krankheit abgehandelt werden, keine Kopie: Vor allem mit den Mitteln des Slapstick und der Pantomime werden Maßstäbe in Bezug auf Tempo, Choreografie und Synchronisation gesetzt.
(…) man genießt den Wahnsinn, auf den sich Rubey/Stipsits einlassen. Immer wieder stellen sie Fallen – sich selbst und auch dem Publikum. Sie brechen mehrfach Grenzen auf, etwa wenn sie, überfordert von den Tonzuspielungen, zu denen sie agieren, den Techniker anschreien. Ist das Absicht? Oder Improvisation? Gehören die Hänger zur Dramaturgie? Realität und Fiktion vermischen sich gleich auf mehreren Ebenen.
(…) Stipsits/Rubey ist ein Wurf geglückt. Chapeau!
WERNER ROSENBERGER – Kurier
Kabarettist Thomas Stipsits und Schauspieler Manuel Rubey brillieren als Duo mit ihrem Programm “Triest” im Wiener Stadtsaal. Zum Tränen-Lachen: Thomas Stipsits und Manuel Rubey bei der Premiere von “Triest” Freitag im Stadtsaal. Beide sind an Bord des Luxusdampfers “Bloody Mary” ziemlich viele. (…) Da wimmelt es nur so von eigentümlichen Charakteren vom lispelnden Reiseleiter bis zum total exaltierten Fernsehregisseur
(…) Die zwei haben jedenfalls eines gemeinsam: Den Sinn für Komik. Viel G’fühl für Gaudi. Der Rest ist die sogenannte Chemie – und die stimmt hier sehr (…) Das alles hat Tempo und Charme. Beide hüpfen wie selbstverständlich in Sekundenschnelle von einer Rolle in die nächste, zeichnen akkurat die verschiedensten Typen. Dazu kommen Parodien, Mutterwitz und sonst Heiteres, Pantomime, Austropop und “die dümmsten Sprüche der Welt