Die Instrumente (Gitarre = Viola und Laute = Guitarra Portuguesa) werden traditionell von Männern gespielt. Während sich der Gesang in touristisch geprägten Lokalen zumeist auf nur einen Gesangsdarbieter beschränkt, können in nicht-kommerziellen Fado-Zusammenkünften der Lissabonner sich bis zu einem Dutzend Anwesende spontan an einem Fado beteiligen. Dabei trägt jeder Sänger, gefolgt von einem Zwischenapplaus, inbrünstig eine Strophe mit seinem selbst ausgedachten Text bei. Es ist guter Umgangston im nicht-kommerziellen Fadolokal, dass nicht nur lobende Zwischenrufe den Fado begleiten, sondern ein virtuos vorgetragener Fado niemals enden sollte, ohne dass deutlich einige Sekunden zuvor der Applaus des Publikums einsetzt.
Filipa Cardoso ist eine der großen jungen Fadistas Lissabons, und auf dem Weg einer steilen internationalen Karriere. Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und einer sehr traditionellen Interpretation des Fado fesselte sie u.a. bereits ein tobendes Publikum in der ausverkauften New Yorker Carnegie Hall.
FILIPA CARDOSO wuchs in Alto do Pina, einem sehr traditionellen Bezirk Lissabons, unter vielen Fadistas auf. Sie begann selbst sehr früh zu singen, ihren ersten Auftritt hatte sie bereits mit 8 Jahren.
Von vielen älteren Fadistas wird Filipa schon früh als „auserwählte Eingeweihte” in den „inneren Kreis” aufgenommen.
2004 gewann sie die prestigeträchtige „Grande Noite do Fado” im Lissabonner Coliseum, ein Wettbewerb, der jährlich von der „Casa da Imprensa” ausgerichtet wird. Seitdem gastierte sie in allen wichtigen Konzertsälen und Fado-Häusern Portugals, und hatte auch als Schauspielerin in vielen Thatern Erfolg.
Ihr Debut-Album „Cumprir seu fado” wurde vom legendären Musiker/Komponisten/Sänger Jorge Fernando produziert, der auch für die ersten Alben von Mariza und Ana Moura verantwortlich zeichnet, und vor allem auch durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Amalia Rodrigues Kultstatus erlangte.
Filipa Cardoso tourte bereits sehr erfolgreich durch Frankreich, Holland, Belgien, Spanien und die USA, und gastierte im Jänner 2012 in der New Yorker Carnegie Hall.
CD Review:
"Those who listen closely to ‘Cumprir Seu Fado’ will understand that, more than just a Fado disc, it is Filipa Cardoso’s inevitable destiny. The voice and the soul were ready to be shared some time ago. And they are, in the most appealing way: whether she is singing about jealousy, disillusion, impossible love and maternal love, raw, poetic and obvious desire, or longing, Filipa Cardoso’s voice has the authentic ring. Argentina Santos, with whom she collaborates on “Fado da Herança”, has recognised that. What Filipa brings is not new, because that is not what is needed. It is the inheritance of change, a voice that harks back to all the fadistas and poets of the past to flow out in a soul that is uniquely hers. And listening to the first Fado, I assure you: it is also our soul. "
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„Fado ist die Kunst Stille mit Gesang auszudrücken”