Bereits als zwölfjähriger hörte er das erste Hendrix Album „Are You Experienced“. Sein Ehrgeiz sich Jimi´s außergewöhnliche Feedback-Sounds draufzuschaffen, sollte sein weiteres Leben bestimmen. Mittlerweile in den USA hinreichend bekannt, tourte er mit vielen bekannten Musikern und Bands. Francis Ford Copolla war so von ihm begeistert, dass er Randy´s staccatoartige Gitarrensounds und bombastische Klangexplosionen als Effektsounds in dem Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ einbaute. Sein überwältigendes Debut in Deutschland feierte Randy, als auch Uli John Roth von den Scorpions von Randy so begeistert war, dass er ihn für sein Konzert zu Ehren Jimi Hendrix engagierte, das in Köln im E-Werk stattfand und von WDR-TV aufgezeichnet wurde. („Tribute to Jimi Hendrix“). Es läuft immer wieder auf deutschenTV-Sendern.
Inzwischen hat Randy in Europa -Schottland, England, Finnland, Italien und insbesondere in „Good Old Germany“- diverse Fernsehshows sowie unzählige Live-Gigs mit seinen versierten Mitmusikern mehr als erfolgreich absolviert, und sich so eine feste Fangemeinde aufgebaut.
Randy Hansens Band besteht aus zwei großen Köpfen der Musikszene: die Drums werden von Manni v. Bohr (Ex-Birth Control, Chefredakteur der Zeitschrift Drums & Percussion) gespielt und komplettiert wird das Duo von UFO Walter, dem jahrelangen Bassisten von Marla Glen. Sowohl in den USA als auch in Europa ist er zu einer Kultfigur geworden. Seine Konzerte werden nicht nur von Hendrix Fans sehnsüchtig erwartet und frenetisch gefeiert.
In Europa sind bis heute vier CDs sowie ein Video-Livemitschnitt veröffentlicht. Zwei CDs beinhalten original Hendrix Songs („Classic Live“, Ananaz Records 1992 und „Hendrix by Hansen“, Affengeil Records 1993), die „Old Dogs New Tricks“ (Green Tree Records 1997) bringt eigene Kompositionen zu Gehör, bei denen Randy und seine Mitmusiker ihre Originalität und Professionalität auch bei eigenen Stücken unter Beweis stellen. 2000 veröffentlichte Randy Hansen seine CD „Tower Of Love“ (Manni V. Bohr, 2000), die von seinem Mitmusiker, Manager und Produzenten Manni von Bohr verwirklicht wurde und 2003 erschien „Good Intentions“ (Manni V. Bohr, 2003), auf der neben Hendrix´Song verstärkt eigene Stücke zu hören sind, die in gewohnter Hendrix`Manier interpretiert, aber doch das individuelle Songschreibergefühl von Randy Hansen zum Vorschein treten lässt.
Randy Hansen kam Jimi Hendrix erschreckend nah
Jimi Hendrix nachmachen, darf man das, ist das nicht peinlich? Es gibt Leute, die nehmen Randy Hansen übel, dass er spielt, singt, aussieht wie das vor 30 Jahren gestorbene Gitarren-Idol. Hansen selber hat sogar Verständnis dafür, wenn man ihn und seine Arbeit nicht mag. Man darf, kann, muss die Angelegenheit aber auch einmal so sehen: Für viele Musikfreunde war Jimi Hendrix und ist dessen Musik bis heute sehr wichtig. Und weil das Original nicht mehr zur Verfügung steht, muss man für jeden Musiker dankbar sein, der ihm nahe kommt. Gitarreros wie Buckethead und Slash sind ähnlich virtuos wie Hendrix, allerdings stilistisch anders, und werden dennoch gern als "Nachfahren" genannt. Keiner aber will und kann so nah am Vorbild sein wie Randy Hansen, der wie Hendrix aus Seattle/Washington kommt, sein Idol aber dennoch nie getroffen hat. Man kann nur spekulieren, was der als nicht immer ganz geschmacksfest geltende Hendrix heute treiben würde: Gitarrencomputer-Programmierer bei George Clinton? Bandleader bei Michael Jackson? Elektronik-Revoluzzer? Hansen tut so, als ob der Meister sich nicht wesentlich weiterentwickelt hätte, basta.
Das ging dann so weit, dass Hansen die Fender Stratocaster mit Zähnen und hinter dem Rücken bearbeitete. Allerdings zerschlug oder verbrannte er das Instrument nicht, was vor allem aus Kostengründen nahe lag und natürlich verziehen wurde. Aber ansonsten wirkte alles beinah so, als ob da der leibhaftige Hendrix einen ziemlich guten Tag gehabt hätte. Von den 500 Menschen in der Stadthalle dürften 490 mindestens höchst zufrieden gewesen sein, vielleicht sogar schwerst begeistert. Etliche weinten vor Rührung. Hansen, zum Glück ein Fliegengewicht, konnte es am Ende eines restlos gelungenen Konzertes sogar wagen, von der Bühne ins jubelnde Volk zu hüpfen. Er wurde von Dutzenden Händen aufgefangen, und auf dem Rücken liegend und herum gereicht werdend, spielte Hansen weiter die Gitarre, ließ sie singen, gackern, erzählen - mit einer sagenhaft anmutenden Spielfreude. Es war schlicht ergreifend
Saarbrücker Zeitung vom 10.04.02