treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

TRI CONTINENTAL

GITARRENKUNST IN PERFEKTION: Lester Quitzau, Bill Bourne und Madagascar Slim

Tri-Continental ist ein Seiteneinsteiger, ein Außenseiter, aber ein fantastisches Kleinod kanadischer Musikkultur.
(WOM Journal)
Bill Bourne, Lester Quitzau und Madagascar Slim spielen, was die Gitarrenkunst hergibt. Perfektes Zusammenspiel mit akustischen und elektrischen Gitarren, wunderschöne Läufe und stillvolles Slidegitarrenspiel und dazu noch der Gesang von Madagascar Slim, der zwischen Blues und der Musik seiner Heimat eine Brücke schlägt. (Akustik Gitarre)

TRI-CONTINENTAL sind :

Bill Bourne - Gesang, Akustikgitarre, Fiddle
Bill Bourne ist ein meisterlicher Gitarrist und Improvisator mit ausgesprochen intensiver stimmlicher Ausstrahlung. In Kanada auch als Solokünstler und Songwriter sehr geschätzt, kann er u.a. auf eine längere Zusammenarbeit mit der bekannten schottischen Folkband Tannahill Weavers zurückblicken. Auf mehreren Soloalben wie dem für einen JUNO (dem kanadischen Pendant zum US-Grammy) nomierten VICTORY TRAIN stellte er dem kanadischen Publikum seine persönliche und musikalische Individualität bereits wiederholt unter Beweis. Bourne ist außerdem ein Typ: der Zylinder auf dem Kopf gilt als sein Markenzeichen.

Lester Quitzau - Gesang, Slide-, elektrische und akustische Gitarren, Kalimba
Lester Quitzau stammt als Sohn einer niederländischen Mutter und eines dänischen Vaters - aus dem kanadischen Edmonton. Dort absolvierte er auch seine "Blues-Lehrjahre" in den Bars der North Side mit Bands wie den Slipping Lizards oder den Yard Dogs. Mit dem ebenfalls für einen JUNO-Award nominierten 1996er Album A BIG LOVE konnte er sich als Bluesmann von großem Einfühlungsvermögen und Musiker mit innovativem Potential profilieren. Quitzau ist kein Purist, sondern ein sensibler Typ, dessen Spiel Sinn für offene Räume, interessante Texturen und musikalischen Atem verrät. Inspiriert von der Ehrlichkeit des Blues, vermittelt Quitzau mit seinem Spiel keinen museal geprägten Ansatz, sondern versprüht Aktualität und Authentizität, Prägnanz und viel Gefühl.

Madagascar Slim - Gesang, akustische und elektrische Gitarren, Valiha
In alter Bluestradition gab sich dieser Mann aus Antananarivo/Madagaskar einen griffigen "Bluesnamen". Seit 1979 in der kanadischen Metropole Toronto ansässig, ist Randriamananjara Radofa Besata Jean Longin (so sein vollständiger Name) ein Beispiel für einen wahrhaft bi-kulturellen Musiker. Erst seit den Exkursionen der US-Amerikaner Henry Kaiser und David Lindley ist hierzulande bekannt geworden, welch großen Schatz die Musikwelt der ostafrikanischen Insel birgt. Madagascar Slim ist ein lebendes Beispiel dafür: Virtuose des "Salegy"-Tanzstils und gleichzeitig durch die musikalische Begegnung mit Jimi Hendrix vom Bluesvirus erfasst. Er selbst sprich von seiner Musik als "Malagasy Blues", wohl wissend um die Bedeutung einer griffigen Formel für die spezielle Verbindung aus Bluesriffs mit den kniffligen Rhythmen der Musik Madagaskars. Der Erfolg gab ihm Recht: für sein 99er Album OMNISOURCE erhielt er einen JUNO. Auf TRI-CONTINENTAL ist Madagascar Slim im übrigen auch an der Vahila, einer Bambus-Zither aus Madagascar, zu hören. Wie auch in der Gitarrenmusik aus Hawaii üblich, wird in der traditionellen Musik Madagaskars auf individuell sehr unterschiedliche Stimmungen der Saiteninstrumente zurückgegriffen.

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K R I T I K E N

Kritiken zu "Tri Continental Live"
Ein einzigartiger Zusammenklang von drei Gitarristen, wohltönend über Country, Folk und Blues hinweg. Nach einem sensationellen Debüt und einer Tour durch D-Land gibt’s einen Nachschlag, der sogar noch besser ist als das begeisternde erste Studio-Album. Auf Live sind alle Qualitäten des Trios – traumwandlerische Interaktion, gutes Songmaterial, famoses Musikantentum – so vortrefflich eingefangen, dass es für diese Doppel-CD die Auszeichnung von der Jury des Deutschen Schallplattenpreises gab. Verdient!! (JAZZTHETIK)

Ein Anwärter in der Kategorie "klangliche Delikatessen des Jahres" steht schon fest: Dieser Konzertmitschnitt des Virtuosen-Trios, der alle Versprechen ihres Studio-Debüts einlöst. Wenn man eines bedauert, dann, dass Madagascar Slim nur bei zwei Songs richtig ins Rampenlicht rückte. Aber auch manche der restlichen 14 dürften selbst den größten David-Lindley- und Ry-Cooder- Fans Tränen der Freude in die Augen treiben. Das hat etwas von der traumwandlerischen Harmonie der größten Kammermusik-Ensembles, mit der hier Folk- und Blues-Songs musiziert werden. (STEREO)

Zwei Stunden lang die vielleicht feinste Gitarrenarbeit, die derzeit zu hören ist, dazu sparsamer Einsatz von Harp und Fiddle. Das Programm besteht aus Blues-Klassikern wie "Rollin‘ And Tumblin" und "Worried Man", dazu selbst geschriebene Songs und gefühlvolle Balladen, die dennoch jede Sekunde Bluesfeeling atmen und vergessen lassen, dass auf den zwei CD’s gar keine Rhythmusgruppe beteiligt ist. (Blues Rhythm)




Kritiken zu "Lets Play"
Lester Quitzau profiliert sich bei seinen Beiträgen wieder als Großmeister des zeitgenössischen wie des ältesten Blues. Bill-Frisell-Fans dürfen ein wenig ins Grübeln kommen, wenn sie hören, was Madagascar Slim hier auf akustischen und verstärkten Gitarren zu zaubern versteht. Von den Saitenkünsten der beiden profitieren kräftig die Songs von Bill Bourne, der klar mehr Modernisierer als Traditionalist ist. Klangliche Delikatessen.
(Franz Schöler - Stereo März 2003)


Dabei sind Bill Bourne, Lester Quitzau und Madagascar Slim, allesamt Gitarristen, Sänger, Komponisten und Verwender diverser weiterer Zupfinstrumente, eigentlich eine kanadische Formation, die, personifiziert durch den Hadgini-Spieler Ramesh Shotham, nun gleich auch noch den Subkontinent Indien vereinnahmt. Allesamt höchst unterschiedliche Musikerpersönlichkeiten, die sich stets von Neuem von ihren eigenen Soloprojekten lösen und miteinander intensiv kommunizieren.
(Carina Prange -Jazzpodium April 2003)


Im interaktiven Zusammenspiel der drei Gitarristen werden nicht nur einzelne Songs zusammengefügt, nein, das Trio verschmilzt gar einzelne Musikstile zu einer eigenständigen Musik: typisch tri continental halt! Zu den afrikanischen, amerikanischen und britischen Elementen gesellt sich nun durch Hinzunahme des Perkussionisten Ramesh Shotham ein viertes Element: Shotham fügt sich wunderbar in das musikalische Konzept der Gruppe ein.
Ob mit einer Godin Nylon-String-Guitar, einer Dobro oder einer E-Gitarre, die drei Männer spielen so entspannt wie nur möglich, treffen sich im Harmony-Gesang, lassen die Blueslicks nur so perlen, um mit ihnen im Stil madegassischer Folklore ihr eigenes Songwritertum weiter auszuloten, um zum Schluss auf Flamenco-Terrain zu landen. (Akustik Gitarre Februar 2003)


Auf ihrer dritten gemeinsam als Tri Continental erarbeiteten Scheibe präsentieren sie sich als exzellente Akustikgitarren-Virtuosen, die zudem wunderschöne Songs schreiben, die sie auch noch sehr geschlossen, spielfreudig und gut aufeinander eingehend interpretieren. Dabei hat der erstmals einbezogene indische, in Köln lebende Perkussionist Ramesh Shotham den Sound um neue Klangfarben erweitert. LETS PLAY ist ein überaus gelungener, Stilgrenzen ignorierender musikalischer Spaziergang. Einen solchen Ideenreichtum wünscht man sich öffter.
(Good Times Januar 2003)