Mulo Francel (Saxophone, Klarinetten) Evelyn Huber (Harfe)
Ein Abenteuer für unsere Hörgewohnheiten ist die Kombination Saxofon/Harfe. Auf der einen Seite das Sax, nicht erst seit Sade Synonym für klangliche Erotik, auf der anderen die unschuldige Harfe, das Instrument für Engel und Feen. Francel und Huber spielen mit diesen Vorurteilen und lassen das Saxofon brav wie einen Klosterschüler klingen, während die Konzertharfe den scharfzüngigen Oberlehrer gibt. Meistens aber sind beide auf Augenhöhe: Francel, man kennt ihn von den Ethnojazzern Quadro Nuevo, erfindet immer neue traumwandlerische Melodiewendungen, die Huber virtuos mit einem harmonischen und rhythmischen Gerüst unterfüttert. Ein lohnendes Abenteuer.
Mulo Francel von Quadro Nuevo und die virtuose Weltmusik-Harfenistin Evelyn Huber begeben sich auf eine märchenhafte Abenteuerreise. Zwei scheinbar so gegensätzliche Charaktere - Saxophon und Harfe - verschmelzen in ungeahnten Klangwelten:
Balladen und Bossa Nova, Tango und Valse, Improvisationen und Melodien aus dem alten Europa.
Saxophon und Harfe - zwei Instrumente, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Zwischen ihnen liegt die Spannung ewiger Dualismen:
Neu und alt, laut und leise, Hölle und Himmel, Teufel und Engel, Mann und Frau, hart und weich, nah und fern.
Spielt die Jahrtausende alte Harfe seit jeher eine wichtige Rolle im Musikgeschehen fast aller Kulturen, so fand das Saxophon erst im Jazz als Inbegriff individueller Ausdruckskraft seine Bedeutung. Erklingt das von Engelshänden zur Schwingung gerührte Saiteninstrument in berückender Zartheit, so weckt das laute und bisweilen ungestüme Holzblasinstrument spätestens seit Hermann Hesses Steppenwolf diabolische Assoziationen.
Mulo Francel und die virtuose Weltmusik-Harfenistin Evelyn Huber brechen seit nunmehr fast zehn Jahren mit den Klischees ihrer Instrumente und schöpfen aus deren Spannung. Ein verwegen melancholisch gehauchtes Saxophon paart sich mit rhythmisch temperamentvollen Harfenklängen zu unvergleichlicher Kammermusik. Fein gewobene Verästelungen reichen stürmischen Tonkaskaden die Hand, elegische Klanglandschaften wechseln mit intimen musikalischen Nahaufnahmen.
Nach Rendezvous und Tango Lyrico legt das extravagante Duo nun sein drittes Album vor:
Aventure - for saxophone and harp
Aventure war in der Welt des Mittelalters ein verheißungsvolles Wort. Aus ihm entwickelte sich der heutige Begriff Abenteuer. Ein Abenteuer kann ja schnell mal an einem Nachmittag oder in einer Nacht erlebt werden. Eine richtige Aventure hingegen bedeutet weit mehr: Eine Reise voller wundersamer Begegnungen, die den Helden durch fremde Lande und an verzauberte Orte führt.
Es gilt zahlreiche Aufgaben und Herausforderungen zu bestehen, an denen der Reisende wachsen wird. Diese abenteuerliche Fahrt kann Tage, Wochen, Jahre dauern. - In diesem Sinne verstehen Mulo Francel und Evelyn Huber ihr Zusammenwirken als Aventure.
• EVELYN HUBER
Evelyn Huber gab als Solistin zahlreiche Konzertreisen in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika, wo sie unter anderem mit Giora Feidmann und Mstislav Rostropovich zusammen arbeitete. Sie ist international eine der ganz wenigen jungen Musikerinnen, welche der großen Orchesterharfe auch andere Seiten abverlangen können. So gilt sie sowohl in der Jazz- als auch in der World Music-Szene als absolute Ausnahmeerscheinung. Neben ihrer ausgeprägten Konzerttätigkeit ist sie Lehrbeauftragte für Harfe an der Musikhochschule in München.
• MULO FRANCEL
Mulo Francel tourt mit seinem Ensemble Quadro Nuevo 200 Abende im Jahr quer durch die Welt. Seine Musik wurde mehrfach mit dem Deutschen Jazz Award und dem Europäischen Impala ausgezeichnet, seine CDs stürmten auf die ersten Plätze der Jazz-, Weltmusik- und Pop-Charts. Die Kulturnews bezeichnen sein Spiel als „derzeit sinnlichsten Saxofon-Ton Europas“.
geb.1967 in München, studierte Saxophon und Komposition in Linz, München und New York. Mit seiner extravaganten Spielweise lotet er die Grenzbereiche zwischen Jazz, Klassik, Tango und World Music aus. Mit eigenen Formationen wie Quadro Nuevo, Mind Games, Trio Obscur und Duo Rendezvous unternahm er weltweite Konzerttourneen und veröffentlichte zahlreiche CDs. Im Sommer 2005 wurde sein Ensemble Quadro Nuevo in Paris mit dem Europäischen Phono-Preis Impala ausgezeichnet.
Im Herbst 2005 bekommt der renommierte Saxophonist bereits zum achten Mal den begehrten und selten vergebenen Jazz-Award von der Deutschen Phonogesellschaft verliehen. Mit den Veröffentlichungen von Quadro Nuevo kletterte Mulo Francel in die TopTen der internationalen Jazz-Charts.
Er spielte u.a. mit Claudio Roditi, Charly Antolini, Philip Catherine und als Solist mit dem Bayerischen Rundfunkorchester. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Kompositionen für Theater, Film und Tonträger.