treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

ULF WAKENIUS

Notes From The Heart: Performing The  Music Of Keith Jarrett

Sollte jemand Ulf Wakenius nicht kennen, dann ab in die Ecke. Nachsitzen !
Ab wann bezeichnet man jemanden als einen großen Gitarristen? Reicht es, wenn er mit Herbie Hancock, Randy Brecker oder Milt Jackson zusammengespielt hat, wenn er als Nachfolger von Herb Ellis und Joe Pass engagiert wurde - oder müssen sogar erst die größten Kollegen neidisch werden? Nun - bei Ulf Wakenius trifft dies jedenfalls alles zu.
Der schwedische Gitarrist hat mit vielen der wichtigen Größen des Jazz zusammengespielt, und ist seit 1997 der neue "vierte" Mann im Oscar Peterson Quartet. Sogar John McLaughlin attestiert ihm, er würde so genial spielen, als "wäre er schon mit der Gitarre in den Händen auf die Welt gekommen"

Der schwedische Gitarrist Ulf Wakenius (47), weltgereist und durch gemeinsame Arbeit mit Art Farmer, Toots Thielemans, Milt Jackson, Ray Brown, Joe Henderson, Pat Metheny und Herbie Hancock auch welterfahren, widmet sich auf seiner jüngsten CD  der Musik von Keith Jarrett. Er interpretiert ausschließlich Stücke, die Jarrett seit zum Teil mehr als 20 Jahren selbst nicht mehr in Konzerten spielt. Wakenius findet als Gitarrist einen sehr eigenen Zugang zu den Kompositionen des Pianisten, indem er sie nicht einfach für die Besetzung Gitarre, Bass und Schlagzeug transkribiert, sondern in seine Sprache übersetzt, mit seiner Handschrift neu definiert.
Nachdem er für Eric Clapton schwärmte, entdeckte er John McLaughlin, später Pat Metheny (mit dem er auch schon gemeinsam auf der Bühne stand). Seit acht Jahren ist Ulf Wakenius Gitarrist im Oscar Peterson Quartet und beerbt damit Barney Kessel, Herb Ellis und Joe Pass. Er beherrscht das Jazzvokabular von der Swing-Tradition bis zum Jazz-Rock.

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ULF WAKENIUS: NOTES FROM  THE HEART
Dezenter Feldzug gegen den Melodien-Mord: Ulf Wakenius Verbeugung vor Jarrett

Er hat sich stilistisch sehr breit aufgestellt”, übt sich der Waschzettel in modisch unerträglichem Neu(polit)sprech und bezieht diesen sprachlichen Lapsus auf einen Mann, der Besseres als Klischees verdient: den schwedischen Jazzgitarristen Ulf Wakenius (47).
Gerade war er noch mit Oscar Peterson auf Tour, nachdem er schon sechs Jahre mit dem kanadischen Piano- Proteus gespielt hatte; und Ulfs Name bleibt, mag er so breit aufgestellt sein, wie er selbst oder die Plattenfirma vermittelt haben will, nach wie vor und ziemlich eisern vor allem mit der klassischen Jazzgitarre-Moderne verbunden, also den großen amerikanischen Exponenten der ersten post-Christianschen Generation. Die schätzt er vor allem, und das hört man auch. Und wer sich ein bisschen mit dem Nicht-Gitarristen Keith Jarrett beschäftigt hat, der weiß natürlich auch, dass Ulfs “zweiter Gott des Klaviers” ja auch immer wieder unmittelbar im Spiel oder in Statements auf seine Roots verwiesen hat, eben dem pianistischen Pendant der Post- Christianer. Soll heißen: Widersprüche in den Neigungen sind nicht auszumachen, wenn der Schwede nun plötzlich mit einer Hommage an Jarrett in Albumformat aufwartet.
A propos “breit aufgestellt”: “Notes from the Heart” [ACT 9435-2] ist eine durchaus schlank aufgestellte Platte, was Instrumentarium und Besetzung angeht. Kein Untertitel weist auf den lebevollen Kotau vor Jarrett hin, wohl aber Ulfs Liner Notes. Dort macht er klar, worum es ihm bei der Platte ging: sich in einer Welt des Ex-und-Hopp, des schlechten oder fehlenden Geschmacks, des verloren gehenden Sinns für Schönheit und Melodie - alles das lässt sich trefflich zusammenfassen in dem Begriff Top Forty - auf die “außergewöhnliche Schönheit von Jarrett-Songs” zu konzentrieren.
Melodien: Wakenius musiziert durchweg akustisch auf seiner Godin  und naturgemäß vor allem als Linienspieler, und bei ihm sind Drummer Morten Lund und Multiinstrumentalist Lars Danielsson an Bass, Cello und auch Piano, und beide sind trotz aller gebotener Zurückhaltung doch erfreulich präsent. Ein bisschen Overdubbing darf's bei so viel schöner Melodik schon mal sein, mal eine unterlegte Rhythmusgitarre, mal Danielsson zugleich als Bassist und Piano-Mann. Und herausgekommen ist wirklich nicht weniger, als Wakenius sich gewünscht hatte. Annäherungen an Jarretts Ästhetik seien das allenfalls, die er da in elf Titeln praktiziere, schreibt er. Geworden aber ist es viel mehr: Es ist Wakenius at his best, eine ganz wunderschöne, hochsensible und auf alle Gags und Gimmicks verzichtende Platte des ehrfürchtigen, aber doch nicht defensiven Understatements: Alle drei Herren üben die meisterhafte Reduktion auf das Unerlässliche und bieten so eine Lektion wider die zeitgenössischhohle Geschwätzigkeit, eine Lektion, wie sie angenehmer zu verstehen kaum möglich sein dürfte - was hier nicht bedeutet, dass Understatement gleich Vereinfachung hieße, partout nicht. Man schließe beim Hören von "Innocence" die Augen; und der Abstand des Gehörten zu dem bewunderten Meister des Klaviers schrumpft erstaunlich. Dezent, das ist das Wort. Das mag ja vielerorts ein Euphemismus für Langeweile oder den Absturz ins Unterhaltungs-Genre sein. Hier aber entspricht es ganz seiner Bedeutung des guten, des exzellenten Geschmacks. Und auf seltsame, (noch) unerklärliche Weise ereignet sich hier, was Jazzgitarristen mindestens seit 1955/56 träumen: eine gelungene Symbiose zwischen Klavier und Gitarre. Man wüsste zu gern, was Mr Jarrett selbst zu dieser Hommage sagt.





Ulf Wakenius has held what may be the most prestigious spot in jazz for a guitaristmembership in the legendary Oscar Peterson Quartet since 1997. His predecessors have been such greats as Barney Kessel, Herb Ellis, and Joe Pass. He has performed at classic jazz venues such as Carnegie Hall, the Hollywood Bowl, the Blue Notes, and recently played sold out shows with Oscar Peterson at the Royal Albert Hall, Chicago Symphony Hall, Palais des Congrès, Wiener Konzerthaus, Massey Hall, Teatro Colon-Buenos Aires, Stravinski Hall- Montreux and Tokyo International Forum Hall. The last year he performed in a highly successful duo concert with Pat Metheny in Germany. The concert was also broadcasted on German TV. His latest release was “A Night In Vienna” recorded with Oscar Peterson at the Wiener Konzerthaus on Verve. He has played and recorded with pre-eminent jazz musicians such as Oscar Peterson, Pat Metheny, Herbie Hancock, Ray Brown, Michael Brecker, Joe Henderson, Phil Woods, Clark Terry, Johnny Griffin, Toots Thielemans, Jack DeJohnette, Max Roach, Jim Hall, Art Farmer, Benny Golson, James Moody, Roy Hargrove and Michel Legrand. He has recorded two CDs, for Telarc with the great Ray Brown: "Seven Steps To Heaven" which reached number one in the U.S. jazz charts, and "Summertime" which was voted as one of the top ten albums of `98 in America. He has also toured with his own groups featuring Mike Brecker, Ray Brown and Joey Calderazzo a.o. Lately he has also been touring Europe with vocal star Viktoria Tolstoy. The beginning Ulf Wakenius was born in Halmstad, Sweden on April 16, 1958. He began playing the guitar at the age of 11, inspired by other guitarists in the neighbourhood of his new hometown, Gothenburg. After picking up the guitar Ulf never looked back. In the beginning he was inspired by virtuoso electric blues guitar players but soon moved to more jazz-oriented music. John McLaughlin became Ulf's new guitar hero. (John later wrote liner notes for one of Ulf's soloalbums). At the age of 17 Ulf was already established as a jazz musician playing with different Swedish groups. During the following years he toured all over Europe. At the beginning of the '80s Ulf founded the duo "Guitars Unlimited" together with Peter Almqvist. They toured in many parts of the world and appeared frequently on Swedish Television. The highlight in their career was a performance in the 1985 Melody Grand Prix, a historic event which was seen by 600 million viewers, (probably the largest audience a jazz-guitar duo has ever had). In the mid-'80s Ulf also had the opportunity to record a solo album in Rio De Janeiro, Brazil. He was fortunate to be able to gather together such fantastic musicians as Sivuca, Luizao, Paolo Braga (Elis Regina), Nico Assumpcao (Milton Nascimento) among others. The record became a hit in Sweden with considerable airplay. The "Brazil venture" was the beginning of a life-long love of the Brazilian culture. Later Ulf returned with Oscar Peterson and performed for 35,000 people in Sao Paolo. In the late '80s Ulf began playing with the late great Danish bass giant Niels-Henning Ørstedt-Pedersen. Their collaboration was very fruitful, resulting in concerts all over the globe and several recordings, playing for the President of the United States, Bill Clinton, and numerous international TV-shows. At the beginning of the '90s Ulf started to work in different projects together with American and European top musicians. The group Grafitti was formed with the rhythm section from the John Scofield group, the members being the phantom drummer Dennis Chambers (now with Santana), bassist Gary Grainger, Håkon Graf on keyboards and Ulf on guitar. They toured in the United States and Europe and recorded a CD which was very well received. He also started a project with the bass icon Ray Brown. Ulf has 10 solo albums to his name and has recorded several albums as a sideman together with many jazz legends.