Der Schlagzeuger und Komponist aus Göteborg ist weniger Taktgeber als Klangmaler, und lebt dabei ebenso furchtlos wie überzeugend den Mut zur Melodie, nordisch folkloristische Einflüsse und seinen Hang zum leisen Schlagzeugspiel aus. Überzeugend unterstützt wird er dabei von seinem langjährigen Trio mit dem finnischen Pianisten und Komponisten Tuomas Turunen sowie dem Stockholmer Bassisten Max Thornberg. Turunen war und ist dabei eine Entdeckung für sich, klassisch geprägter Pianist, der mal perlend verspielt, mal zurückhaltend tupfend, markante Akzente zu setzen weiß.
Emil Brandqvist ist Drummer, Komponist und Bandleader. Er lebt in Göteborg, wo er die Academy of Music und Drama besuchte. Als Schlagzeuger und Kompnist wirkt und wirkte er an den verschiedensten Projekten mit. Brandqvist nennt die Natur Schwedens als Inspiration für seine Kompositionen, ein Bild, das beim Hören seiner Musik unausweichlich in den Sinn kommt. Auch wenn seine Stücke oft komplett arrangiert sind, ist es erst doch das Trio, das erst live die Kompositionen zur Perfektion bringt. Brandqvist komponiert außerdem Filmmusik und war am Soundtrack für vieler Filmprojekte beteiligt. Als Musiker sucht er ständig nach neuen Wegen, sich und seine Musik auszudrücken - und ist dabei auch offen für neue Kollaborationen und Projekte.
Um es vorweg zu nehmen, mit „Falling Crystals“ (SKP 9135) liefert das Emil Brandqvist Trio sein Meisterstück ab. Bereits in den letzten Jahren hat sich der Göteborger Schlagzeuger Emil Brandqvist auf vordere Ränge des europäischen Jazz gespielt, sein Trio steht für unaufgeregte, bildhafte und berührende Melodien und Sounds, die haften bleiben. Dabei gehört es zu den Markenzeichen des Trios mit dem finnischen Pianisten Tuomas Turunen und Max Thornberg aus Stockholm am Kontrabass, dass sich das multinationale skandinavische Ensemble gerne zur Vervollständigung ihrer Klangmalereien Gäste ins Studio holt, um ihre Musik noch vielschichtiger zu gestalten. War es beim ersten SKIP - Album - „Breathe Out“ (SKP 9115) 2013 das Göteborger Sjöströmska String Quartet, welches zusätzliche Akzente setzte, luden Emil Brandqvist und sein Trio für das Folgealbum „Seascapes“ (SKP 9128) eine Reihe von Bläsern ein, die mit Flöten, Klarinetten, Bass Klarinetten und Flügelhorn die atmosphärische Musik verdichteten. Dass das Album sich in den deutschen Jazzcharts auf Position 14 platzieren konnte, hatte sicherlich auch mit der Tatsache zu tun, dass das Trio einen ganzen Reigen von umjubelten Konzerten auf Festivals wie Palatia Jazz oder in Hamburg gab und damit unterstrich, dass das Trio live die hochgesetzten Erwartungen spielend einlösen konnte.
Konzertbesucher des letzten Jahres bekamen bereits eine Idee von der Entwicklung des Trios, „Falling Crystals“ erweitert den Klangkosmos um Stimmungen und Kompositionsstrukturen, die den Ausnahmestatus der drei Nordländer unterstreichen. Sensibel eingefangen hat die Sounds die schwedische Studiolegende Åke Linton, der in seiner Referenzliste bereits Bobo Stenson, Lars Danielsson, das Esbjörn Svensson Trio, Magnus Öström, Joakim Milder oder Dan Berglund stehen hat. Ist es in „The Sea Begins To Freeze“ ein jedem Film Noir gut zu Gesicht stehendes Eröffnungsthema, in dem Emil Brandqvist die Zusammenarbeit mit dem Sjöströmstra String Quartet wieder aufleben lässt, sind es in der Tuomas Turunen – Komposition „A Day In Memories“ besonders die Synthesizer Einschübe, mit denen der Göteborger Schlagzeuger verblüfft. „Longing“ bietet Bassist Max Thornberg Gelegenheit, seinem gestrichenen Bass eine nordafrikanische, sehnsuchtsvolle Färbung zu geben. Ebenso überraschend kommt der Titel „Shine“ daher, in dem das Trio zeigt, dass es allen nordischen Stimmungen zum Trotz auch die Jazzgeschichte großer amerikanischer Trios aufgesogen hat. Es sind die starken, haften bleibenden Kompositionen, die das Trio so herausragen lassen, und das ein ganzes Album hindurch. So können sich Konzertgänger in unseren Breiten 2016 über so viele Konzerte des Emil Brandqvist Trio wie noch nie freuen und vermutlich wird dann das federnde „Through The Forest“ so manchen begeisternden Abend beschließen.
Stern: "Wieder gelingt es den drei Musikern, ganz simple Ideen zu Stücken von zerbrechlicher Schönheit und Anmut zu formen."
Focus Online: "Dem Schlagzeuger Emil Brandqvist gelingt mit seinem Jazz-Trio nun bereits zum dritten Mal ein gar nicht mal so einfaches Kunststück: hinreißend schöne, cineastisch ausgreifende Melodien zu schreiben und zu spielen, ohne in den Kitsch-Abgrund zu stürzen."
Kulturnews: "Auch Picasso wäre begeistert."
Deutschlandradio Kultur: "In der Tat ist Emil Brandqvists Musik hell und licht, lebendig und aufgeweckt. Die Melodien sind meistens eingängig wie Volkslieder, lösen sich dann aber in kräftigen Improvisationen auf. [...] seine Musik lässt lächeln, macht gute Laune, so als ob die Sonne schiene. Perfekt für den Frühling."
Gong, HörZu: "Seine klnagmalerischen Landschaftsbilder entwickeln einen fast hypnotischen Sog."
Jazzpodium: "Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die mit überaus liedhaften Qualitäten ausgestatteten Grundmelodien der Stücke, die sich mit einer kunstvoll ziselierten Fell- und Beckenarbeit zu wahrhaft pittoresken Klangpoemen verschränken, nicht bewegen sollten. Ihnen wohnt eine ähnlich irisierende Kraft und Intensität inne, wie sie beispielsweise Erik Saties '3 Gymnopédies' oder Mauro Giullianis ''Pièces faciles et agréables' besitzen. Wundershöne freigeistliche und anrührende Musik und ein gewichtiges Plädoyer für eine sinnhafte Reduktion der Töne ohne damit einhergehenden Substanzverlust."
SWR2: "Die feinen Eiskristalle auf der Haut kann man schier körperlich spüren."
Westzeit: "[...] dieses Album unterstreicht die herausgehobene Rolle skanisnavischer Musiker im derzeitigen Jazz."
jazzdrummerworld.de: "Falling Crystals [...] darf als Meisterwerk betrachtet werden."