cross world music
Meditativ, anregend und phantasievoll ist die Musik von Comin' and Goin', ein weit gespannter Klangbogen für Körper, Geist und Seele. Wie die Instrumente, die aus allen Weltgegenden stammen, so sind auch die künstlerischen Wurzeln der sieben Musiker weit in verschiedenen Stilen und Zeiten verankert: Traditionelle asiatische, lateinamerikanische und afrikanische Perkussion verschmilzt mit dem Groove des Didgeridoos; elektronische Sounds (u. a. erzeugt vom EWI = Electric Wind Instrument) begegnen den Schwingungen der Sitar und Elementen/Instrumenten der Jazzmusik.
Der daraus sich ergebende harmonisch-dynamische Zusammenklang, den die Musiker seit der Gründung der Band 1996 entwickelt haben, ermöglicht es ihnen, musikalische Geschichten zu erzählen, die neue, vielfarbige Hörwelten entstehen lassen - tief berührend, umfassend und nicht zuletzt weltoffen im besten Sinne.
• Line-up
Alex Mayer - Didgeridoo
Paul Heis - Saxophone, EWI, Whistle, Bodhran
Klaus Falschlunger - Sitar, Obertongesang
Sani Kunchev - Cajon, Udu, Percussion
Gerald Rumpold - Six-String- und Fretless-Bass
Erwin Vindl - Surdo, Buk
Bernhard Noriller - Tschanggo, Berimbau, Small Percussion
Comin’ and Goin’
Comin and Goin, bestehend aus Alex Mayer, Bernhard Kowatsch, Klaus Falschlunger, Bernhard Noriller, Gösta Müller und Paul Heis, wurde im September 1996 gegründet. Die Musik von Comin’ and Goin’ ist einerseits geprägt von Naturton-instrumenten aus außereuropäischen Kulturen (Sitar - Indien, Didgeridoo - Australien, Tschanggo, Tsching - Korea, Berimbau - Angola, Brasilien), andererseits ergibt sich ein reizvoller Kontrast durch den Einsatz von Synthesizer-Gitarre, elektrischem und akustischen Kontrabass, Saxophon und EWI. Im Zusammenspiel dieser Instrumente konnte ein eigener musikalischer Ausdruck gefunden werden. Ausgehend von kompositorischen Ideen einzelner Musiker werden die Stücke meist kollektiv ausgearbeitet. Arrangierte Passagen wechseln mit Soloimprovisationen ab. Einige Songs basieren auf traditionellen koreanischen Rhythmen (z.B. Baoingo, Fünf Schlaglöcher in drei Minuten), andere ergeben sich aus Konzepten der klassischen indischen Musik (z.B. Sleep well, Omes!). Aber auch bluesige und jazzige Elemente haben Platz. Einen starken Einfluß auf die Musik von Comin’ and Goin’ üben die Erfahrungen von Bernhard Noriller mit dem TaKeTiNa®-Konzept des österreichischen Musikers und Komponisten Reinhard Flatischler aus, vor allem was die meditative und spirituelle Wirkung von Rhythmik und Komposition betrifft. Der Sound von Comin’ and Goin’ lädt ein, sich auf eine musikalische Reise zu begeben, auf der die Zuhörer durch eine multikulturelle und meditative Welt geführt werden.
Alex Mayer - Didgeridoo: geboren 1973 in Innsbruck (Österreich); ist nebenbei bei zahlreichen Veranstaltungen und TV-Aufzeichnungen in ganz Europa als Solo-Interpret wie auch mit Ensembles ein gefragter Live-Act (Rolling Stones-Konzert in Zeltweg; „East meets West"-Konzerte mit Shyam Kumar Mishra (Indien), Chester C. Washington (USA), Techno-Live-Acts, Brass-Quintett „Haller Stadtpfeifer", VIVA, ORF); weitere Solo- u. Duo-CDs: „Travellers Dream" und „Bola" - letztere zusammen mit der Sängerin Elmira Hanum aus Kokand/Usbekistan, „Flying Carpet" mit dem indischen Tablaspieler Shyam Kumar Mishra, die Solo-CD „Chill Out Zone" und „Adventure Club"
Bernhard Noriller - Percussion (Tschanggo, Berimbau, Small Percussion):geboren 1959 in Lienz/Osttirol (Österreich); wirkt seit 1975 in zahlreichen Bands (Tintenfisch, Supershuts, White Roots, The Moderate Sax & The Jazztetts usw.) als Gitarrist und Komponist; Tonträger (MC, LP) und Videoclips mit der Blues-Rock-Gruppe Tintenfisch.
Klaus Falschlunger - Sitar: geboren 1969 in Innsbruck (Österreich); studierte drei Jahre bei zwei Sitarmeistern in Delhi und Benares in Indien; seit 1995 Unterricht in klassischer indischer Musik bei Daniel Bradley in Wien; CD-Produktionen mit der tibetischen Sängerin Dechen Shak-Dagsay („Dewa Che") und Gerhard Fankhauser („Seven Spheres").
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Schneeflocken im Juni - Weltmusik aus den Tiroler Bergen
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p r e s s e
concerto
Aus dem Großraum Innsbruck stammen die Mitglieder von Comin‘ and Goin‘, einer Band, die mit für Ötziland ungewöhnlichen Klängen mittlerweile längst nicht mehr nur die heimische Musiklandschaft bereichert.
"Weltmusik, wie sie die Musiker von Comin‘ and Goin‘ sehen, bedeutet die Auseinandersetzung mit fremden Kulturen, Musikstilen und Instrumenten, keine krampfhafte Fusion von möglichst vielen ethnischen Aspekten. Daher ist es sehr schwierig die lnnsbrucker Formation in eine Schublade einzuordnen. Bernhard Noriller stellt die Kreativität der Musik in den Vordergrund. So stammen alle Kompositionen sowohl der ersten CD “Baoingo” (1998) wie auch der 2001 erschienenen zweiten CD “Snowflakes In June” (beide auf Polyglobemusic) von den Bandmitgliedern und wurden auch im Kollektiv arrangiert. Die Musik von Comin‘ and Goin‘ ist demnach organisch gereift und frei von zeitgeistigen Blähungen. Selbst das zur Zeit so populäre Didgeridoo ist nur ein Instrument unter vielen und in den Bandkontext eingebunden, auch wenn es von einem international anerkannten Virtuosen wie Alex Mayer gespielt wird. Um dies zu erreichen, mussten in unzähligen Probestunden enorme technische Probleme gelöst werden, die auftreten, wenn beispielsweise so verschiedenartige Instrumente wie Tschanggo, Sitar, Kontrabass und Didgeridoo aufeinandertreffen.
Thematisch bedient sich die Band aus dem weiten Feld der Musik aus fünf Kontinenten und hat dennoch zu einem Personalstil gefunden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die stetig wachsende Fangemeinde von Comin & Goin‘ sowohl altersmäßig als auch von ihrer musikalischen Heimat her sehr breit gefächert ist. In den Konzerten von Comin‘ & Goin‘ treffen sich Klassikliebhaber mit Jazzfans, Rocker mit Indienfreaks und Sambaliebhaber mit Didgeridoo-Begeisterten. Diese seltene Konstellation spricht dafür, dass die Band dem Ideal einer musikalischen Universalsprache einen guten Schritt nähergekommen ist, ohne sich in künstlerischen Plattheiten zu verlieren. Alle Stücke sind Originale und jedes einzelne erzählt eine andere Geschichte mit immer wieder verschiedenen Ausdrucksmitteln, die garantiert keine Langeweile aufkommen lassen.
Werdenberger & Obertoggenburger Nachrichten
06. März 2003
Magie und Spiritualität
Welt-Musik im Werdenberger Kleintheater fabriggli in Buchs
Im Kleintheater fabriggli spielten und zauberten die Musiker der Band «Comin‘ and Goin‘». Unvergessliches Konzert ist keine Übertreibung. Doch es war auch ein etwas emotional gefährliches Konzert. Über allfällige Nebenwirkungen fragen Sie die Musiker.
Fasnachtszeit. Trotzdem fanden viele Zuhörer den Weg ins fabriggli in Buchs. Aus Österreich, vernahm man im Vorfeld, kommen die Musiker, und ein begnadeter Didgeridoospieler sei dabei.
Kurz vor Konzertbeginn. Auf der Bühne liegen und stehen fremdartige Instrumente. Die Tschanggo, eine Trommel aus Korea, eine Berimbao aus Brasilien. Sie gehören dem Percussionisten Bernhard Noriller. Zuvorderst auf der Bühne liegen die verschiedenen Didgeridoos von Alex Mayer, dem studierten ehemaligen Strassenmusiker. Etwas rechts eine wunderschöne «vielsaitige» indische Sitar, die schon beim Betrachten anfängt zu spielen. Zum Leben bringt sie Klaus Falschlunger, der das Instrument in Delhi studiert hat. Rechts hinten steht angelehnt an einen Stuhl die sechssaitige elektrische Bassgitarre von Gerald Rumpold. Und etwas Im Hintergrund verschiedene Saxofone von Paul Heis. Und überall Kabel. Steckleisten für den Strom und Dinger, die aussehen wie weggeworfene Gegenstände aus der Müllhalde eines Elektrizitätswerkes. Alles zusammen ein etwas exotischer Anblick.
Die reale Welt ist passé — einfach weg
«Träum ich, ich wär ein Schmetterling oder bin ich ein Schmetterling, der träumt er sei ein Mensch?», «Snowflakes in June». Lyrische Saxofonklänge, rhythmisch dazu das Didgeridoo, tief, vibrierend. Ein Klang, der verborgene Tiefen der Seele öffnet, spürbare körperliche Schwingungen. Die Luft vibriert. Dazu gesellt sich der sphärenhafte Klang der Sitar, und der stumpfe Klang der Trommel scheint direkt aus der Erde zu kommen, Erde zu sein. Schwarzbraun, urige Töne. Irgendwo, noch von weiter unten, die eindrücklichen Melodien und Grundmuster des elektrischen Basses. Jazzige Klangfetzen des Gitarristen Bernhard Kowatsch, der das Klangmuster der Sitar übernimmt. Doch allmählich, fast unbemerkt, verändern sich die Klänge. Der Gitarrist steuert mit seinem Instrument einen Synthesizer an, erzeugt damit elektronische Effekte.
Klangbilder der Fantasien
Von irgendwoher schweben Klänge, Klangfiguren, musikalische Teppiche, nie zuvor gehörte Geräusche, die trotzdem vertraut sind. Wer von den Musikern sie erzeugt, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Von links, von der Mitte kommen sie, schweben über dem Publikum, kehren auf die Bühne zurück. Klangbilder, nach denen man sich immer gesehnt hat. Auch Klangbilder, die Angst machen.
Die Zeit teilt sich in immer kleinere Teile und manchmal steht sie still Sie wird zu Farbe, zu Bildern. Man schliesst die Augen, lässt sich tragen. Sind es wirklich Töne, von denen man sich tragen lässt oder sind es Illusionen, wie das Gesicht im Spiegel, das sich im nächsten Spiegel wieder spiegelt, und wieder im nächsten. Hundertfach, tausendfach wie in Mani Matters Lied vom Coiffeur? Metaphysisches Gruseln? Irgendwann ist das Stück zu Ende, das Konzert zu Ende. Man versucht, sich wieder aus dieser Musikwelt herauszufinden, herauszuschälen aus der Welt der Träume, die eine kurze Zeit zur Realität wurden. Über eines ist sich das Publikum einig. Diese Musiker sind Schamanen.
Und einer emotional aufgewühlten Zuhörerin im fabriggli entführt die Bemerkung, «und so was kommt aus Österreich», beisst sich aber nachher auf die Zunge.
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In memoriam Andreas Hackl (gest. 16.08.2001):
geboren 1970 in Zams (Österreich); Saxophonstudium bei Florian Bramböck, Abschluss am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck in Jazz und Popularmusik bei Stefan Costa; Workshops und weiterführende Studien bei Bob Minzer, Florian Bramböck, Charlie Augschöll und Fachakademie für Musik in München; von November 1997 bis zu seinem Tod Saxophonist und Komponist bei Comin' and Goin'
Mit Andreas Hackl verlieren wir nicht nur einen hervorragenden Saxophonisten, sondern auch einen einfühlsamen Musikerkollegen, der in der Zeit seines Mitwirkens bei Comin' and Goin' entscheidend zur Weiterentwicklung unseres Musikstils beigetragen hat. Es bleibt die Erinnerung an vier Jahre gemeinsamen Musizierens und Arbeitens. Sein musikalischer "spirit" wird in seinen Kompositionen weiterleben. Schade, dass er das Erscheinen der neuen CD "Snowflakes In June", an der er als Saxophonist und Komponist maßgeblich mitgewirkt hat, nicht mehr erleben durfte.
"Sometimes there are less than nine steps to heaven ..."