Paul Richards, Bert Lams und Hideyo Moriya: das orchester auf 18 saiten
Sie sind eine echte Institution: Paul Richards, Bert Lams und Hideyo Moriya, besser bekannt als das California Guitar Trio, zählen seit 15 Jahren zu den innovativsten und ungewöhnlichsten Bands der Welt. Ein Instrumental-Trio, das die transzendente Kraft der Gitarren-Saiten beschwört, internationale Erfolge feiert, bereits mehrfach für den Grammy nominiert wurde und Virtuosität keineswegs mit technischem Gefrickel verwechselt. Bei ihnen geht es immer um die Songs, die durch Intensität, Ideenreichtum und beinahe besinnlichen Charme glänzen.
Wohl kaum ein anderes Gitarrentrio versteht es derzeit so unterhaltsam, so virtuos, so humorvoll und so respektvoll (!) mit den verschiedensten Genres der Musik zu jonglieren.
"Pioneers of the New Acoustic Age...Worlds Best Acoustic Band" - Guitar Shop Magazine.
"Winning, energetic and highly accessible..." - Los Angeles Times
"Concert of the Year!" - Radio Alpha, Buenos Aires Argentina
"A California Guitar Trio performance is like a night at the theater: Drama, passion, humor, joy , pathos, it's all there." - New York Times
"Energetic. Eclectic. Frenectic. Dynamic. Guitar music has never sounded quite like this before." - Deseret News
"This group skips merrily among genres...the trio's tongue-in-cheek humour becomes full-blown when it bursts into Ventures-style surf music." - The New York Times
With a whirlwind of instrumental styles fusing classical, rock, blues, jazz, world music, progressive, as well as the quintessential California musical genre surf music, the California Guitar Trio's stunning virtuosity and sly sense of humor have earned them an enthusiastic following and wide notoriety, with significant crossover in the progressive, acoustic and classical music scenes.
Notably, CGT music was featured on the television coverage of the 1998, 2000, 2002 and 2004 Olympics, and also on CBS, NBC, CNN, and ESPN TV programs. The CGT performed on the 2003 Grammy Awards nominated track Apollo on Tony Levin's CD Pieces of the Sun; and CGT music was sent into outer space as wake up music for the crew aboard NASA's Space Shuttle Endeavor.
Over the past 14 years of nearly incessant touring, the California Guitar Trio has shared the stage with superb musicians and performers such as: King Crimson, Jon Anderson, Rick Wakeman, John McLaughlin, John Scofield, Tito Puente, Taj Mahal, Peter Rowan and Tony Rice, Dark Star Orchestra, Leftover Salmon, Sleepytime Gorilla Museum, Steve Lukather, Simon Phillips, David Sylvian, Adrian Legg, Kaki King, Monte Montgomery, Jake Shimabukuro and many more.
Paul Richards of Salt Lake City, Utah, Bert Lams of Brussels, Belgium, and Hideyo Moriya of Tokyo first met in England at one of Robert Fripp's Guitar Craft Courses in 1987. After completing several of these intensive courses, the three toured worldwide with Fripp's League of Crafty Guitarists. Wanting to continue working together after the League had run its course, Bert, Paul and Hideyo convened in Los Angeles and founded The California Guitar Trio in 1991, honing their intricate original compositions, surf covers, and classical re-workings.
Since their inception in 1991, the Trio has released 12 CDs: six studio CDs featuring original works from the CGT and a variety of classics such as Bach’s "Toccata and Fugue" and Beethoven's 5th Symphony. Four live releases that show the trio at their best onstage, and a Christmas CD with familiar and not-so familiar Christmas music, which continues to receive rave reviews.
In February of 2007, the CGT released Highlights, a brilliant musical anthology that showcases a career’s worth of flow and versatility. Each piece resonates with it’s own story, and each story contributes to the CGT’s 15-year journey of creative exploration, collaboration, and commitment to their craft.
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California Guitar Trio
"The First Decade" (InsideOut Music 2003)
Akustik-Gitarren-Fans werden feuchte Augen bekommen. Andere werden sich fragen, ob denn ein ganzes Album mit akustischer Gitarrenmusik nicht zuviel des Guten sei. Sie werden staunen. Denn "The First Decade", das neue Album des Akustik-Gitarren Trios, ist kein Stück langweilig. Nicht die Stilvielfalt allein, die Blues, Country, harte Led Zeppelin´eske Motive, Klassik, Jazz, Folk, Surf und Rock bietet, vor allem die emotionale Seite ist erstaunlich ausgeprägt. Dynamische Rocker wechseln sich mit liedhaften Romanzen ab, aufgedrehte Vitalitäten treffen auf melancholische Seufzer. Über allem thront dieses unglaublich klare Klangbild wie ein Paradebeispiel für akustische Musik. Die Gitarren scheinen direkt hinter den Lamellen der Boxen zu sitzen, hell und sauber, frisch und lebendig ist der Klang. Hideyo Moriya aus Tokio, Japan, Paul Richards aus Salt Lake City, Utah und Bert Lams aus Brüssel, Belgien sind das California Guitar Trio. Die drei Gitarristen trafen sich einst in einem der Seminare von Robert Fripp. Sie tourten mit Fripp´s League of Crafty Guitarists und gründeten 1990 ihre eigene Band, ab 1991 arbeiten sie unter dem Namen California Guitar Trio. Nach etlichen Touren spielten sie 1993 ihr Debüt-Album "Yamanashi Blues" ein, das auf Robert Fripp´s Label Discipline Global Mobile erschien. 1995 folgte "Invitation", 1998 "Pathways". Mit Tony Levin und Pat Mastelotto von Fripp´s neuer King Crimson gaben sie Konzerte, die auf "Live at the Key Club" 2001 festgehalten wurden. Seit 2002 numehr ist das Trio bei InsideOut unter Vertrag. Seitdem erschienen 2002 die Alben "CG3+2" und "A Christmas Album". "The First Decade" nun ist die Best of der InsideOut - Jahre. Die 19 Songs sind technische Meisterleistungen, die flinken Fingern und einem ausgeprägten Sinn für Humor, Tiefgang und Dynamik zu danken sind. Dabei betreibt das Trio nicht nur Hochgeschwindigkeitsflitzereien, sondern entwirft zudem malerische Landschaften, die durchaus vitales Spiel in langsamen Tempo zulassen. Die komplexen Arrangements und die tonale Vielfalt und Schöngeistigkeit der Stücke sind beeindruckend. Trotzdem sind die Songs nicht zu komplex, eher höreinfach aufgebaut, lassen sich leicht, angenehm nachvollziehen und gehen überhaupt gut ins Ohr. Die Veröffentlichung ist eine herausragende Produktion, die gewiss großes Aufsehen erregen wird. Dafür sorgen schon die ab Oktober in Europa angesetzen Konzerte mit Spocks Beard und Enchant.
WHITEWATER
Wer beim California Guitar Trio nicht ins Sinnieren kommt, der hat noch nie geträumt. Ohne Gesang, ohne hämmernde Beats oder lärmende Turntables kommt das neue Werk der drei Musiker daher. Nicht aufdringlich durch immer weiter in die Höhe schnellende Soli oder Griffbrettgefummel, das haben Paul Richards, Bert Lams und Hideyo Moriya nicht nötig. Denn echte Virtuosen könnten auch anders.
Die zwölf Stücke auf dem mittlerweile elften Album des Trios sind eine gekonnte Mischung aus eindringlichen Pop-Folk-Balladen, leichten Songs für laue Sommernächte oder energiegeladenen, teilweise synkopisch arrangierten Rhythmusstücken. Das virtuose Spiel der Musiker auf ihren akustischen Gitarren wird gelegentlich durchbrochen durch den Klang von E-Gitarren, der gelegentlich auch ins Brachiale ausbricht (man höre sich nur den Track "Led Foot" an). Zuweilen bietet "Whitewater" auch avantgardistische Züge, futuristischer Gitarrensound überlappt sich in mehreren gegenläufig angelegten Saitenspielereien. Funk-Elemente finden sich ebenso ("Red Iguana") wie Country-Variationen bei "Ghost Riders On The Storm", eine Anlehnung an den The Doors-Klassiker, dessen Melodie Hauptbestandteil des Liedes ist. Auf dem 47 Minuten langen Werk findet sich so ziemlich jeder Stil, den akustische Gitarren vertonen können. Was soll man über ein solches Album sagen? Das California Guitar Trio bietet keinen Chartstürmer an, auch Freunde des Mainstream werden mit "Whitewater" im Konkreten und dem Trio im Allgemeinen nichts anfangen können. Es finden sich zwar auf allen Songs eingängige Themen und sich wiederholende Strukturen, so etwas wie ein Ohrwurm ist aber nicht auf dem Longplayer vorhanden. Das war bestimmt auch nicht der Anspruch des Trios, das seit nunmehr 13 Jahren zu den innovativsten und ungewöhnlichsten Bands der Musikbranche gehört.
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Ein 12-Song-Parcours zeitlos-schöner Instrumentalmusik, der an sich nicht vieler Worte bedarf. Ganz einfach, weil Melodien die Bildsprache an sich reißen, den Hörer packen und in immer neue Klanglandschaften katapultieren. Sei es mit den warmen, sphärischen Klängen des Openers ???The Marsh“ (als Multimedia-Bonus auch in einer Video-Liveversion auf dem Album enthalten), der so harmonisch und beruhigend anmutet, dass er beinahe etwas Meditatives hat. Oder mit mystischen Songs wie ???Atlantis“, ???Prelude Circulation BVW 988“, ???Cosmo Calypso“ oder ???Cantharsis“ – Musik zum Eintauchen, Tagträumen, Chillen und Schwelgen, die eine unglaubliche suggestive Kraft besitzt, bei der man lediglich die Augen schließen muss, um sich im Handumdrehen mitten in ???Whitewater“ wiederzufinden – einer verwunschenen Idylle fernab jeglicher Zivilisation und aller mit ihr verbundenen Probleme. ???Whitewater“ ist das Paradies im Kopf des Hörers, das er selbst gestaltet, wohin er sich jederzeit zurückziehen kann, und zu dem CGT lediglich den Weg weisen.
Und das mit dem unglaublich vielfältigen Sound von 18 Saiten oder drei Gitarren, der durch viele überraschende Momente wie verspielte Tempo- oder Melodienwechsel besticht und mit jeder noch so ausgefallenen Spielart aufwartet. Von den klassischen Fingerübungen auf Prelude Circulation BVW 988“ über den feurigen Flamenco-Sound von Cantharsis“, das Easy listening-artige Cosmo Calypso“ bis hin zum spacigen Relative Illusion“ und dem funkigen Red Iguana“: Beim CGT gleicht kein Stück dem anderen, alles ist frisch, vital und aufregend anders und begeistert durch ausgefallene Effekte und gekonnte Klangspielereien.
All das gehört bei den drei gestandenen Herren aus den USA, Belgien und Japan zum Konzept – und hat längst Tradition. Seit 13 Jahren und sieben Alben sind die einstigen Schüler Robert Fripps (King Crimson), die auch in dessen 20köpfiger League Of Craft Guitarists“ spielten, schon als Trio unterwegs, begeistern ein ständig wachsendes Publikum auf der ganzen Welt, haben mit King Crimson, John McLaughlin oder auch David Sylvian getourt und sich mit Spielwitz und Virtuosität einen Namen gemacht. Tugenden, die Lams, Moriya und Richards auf Whitewater“ weiter eindrucksvoll pflegen. Und dies nicht nur im finalen Ghost Riders On The Storm“, das sich als gekonnte Überarbeitung des Doors-Klassikers Riders On The Storm“ erweist.
Produziert wurde das Werk einmal mehr von ihrem Freund und Fan Tony Levin. Der kahlköpfige Bassist von Peter Gabriel und King Crimson bediente allerdings nicht nur die Regler im New Yorker Make Believe Ballroom Studio“, er lässt es sich auch nicht nehmen, die Drei livehaftig zu begleiten. So ist er bei zahlreichen Gigs der Ende August startenden US-Tournee mit von der Partie und wird wohl auch CGT-Gast bei der europäischen Fortsetzung Anfang nächsten Jahres sein. Eine Konzertreise, auf die man sich schon jetzt freuen darf. Genau wie auf eines der besten, weil unkonventionellen Instrumentalalben des Jahres. CGT haben es wieder einmal geschafft – unprätentiös, charmant und mit unschlagbaren Waffen: 18 Saiten, die wie eine ganze Gitarren-Armee klingen. Und irgendwie sind die Drei das ja auch.