treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DAAU die anarchistische abendunterhaltung

belgische pralinen - klassisch entgleist

"Wie ein Fahrzeug, das in alle vier Richtungen gleichzeitig fährt, sind wir klassisch entgleist und spielen mit einer Rock-Intention."
Eine virtuose Kombination aus Punk, Folk und Jazz voll Vielfalt und Energie. Ein Live-Act der Superlative.
Vor gut zehn Jahren fanden sich vier klassisch ausgebildete Schulfreunde im belgischen Antwerpen zusammen und gründeten ein Orchester mit ungewöhnlicher Besetzung: Violine, Cello, Klarinette und Akkordeon. Die Namensgebung DAAU-  Die Anarchistische Abendunterhaltung - bezieht sich auf ein Zitat aus Hermann Hesses Buch " Der Steppenwolf". Dieser Begriff könnte nicht besser passen, denn das Quartett schert sich nicht um Regeln und Grenzen des klassischen Musikbetriebs.
Das außergewöhnliche line-up trägt zur Entwicklung ihres einzigartigen Stils bei. Sie kombinieren die Energie, den Geist und die Simplizität des Punk mit der Virtuosität klassischer, der Tanzbarkeit folkloristischer Musik und der Vielfalt des Jazz. Das Ergebnis lässt sich als eine Mischung aus Vivaldi, osteuropäischer Musik und Frank Zappa beschreiben.
Sie covern Radiohead, dEUS und die Beatles und spielen zusammen mit Flamenco-Gruppen, Elektro-Dub-Bands, genauso wie mit Sinfonieorchestern. Die Anarchistische Abendunterhaltung ist vor allem eins - ein Liveact. Seit Jahren betourt die Band die Bühnen dieser Welt: Auftritte bei Folklore-, Jazzfestivals (u.a. 2x Montreux Jazz Festival, Texaco Jazz Festival NYC) oder Rockfestivals (Haldern 2004) und Toursupports für Björk, 16 Horsepower, dEUS oder Tortoise beweisen, dass DAAU ein veritabler Bühnenknüller ist. Wer das bereits live gesehen hat, wird es lebhaft bezeugen.



Mit Streichern, Akkordeon, Klarinette, Bass und Schlagzeug verquickt Die Anarchistische Abendunterhaltung (DAAU) Kammermusik, Rock, osteuropäische Folklore und Minimal Musik zu einem berauschenden Instrumentalereignis. DAAU wurde vor gut 10 Jahren von vier klassisch ausgebildeten Musikern in Antwerpen gegründet. Der seltsame Name ist ein Zitat aus Hermann Hesses Steppenwolf, und er passt überaus gut, denn auch und vor allem musikalisch pfeifen DAAU auf alle Regeln und Grenzen des klassischen Musikbetriebs. Sie selbst sagen: „Wir sind klassisch entgleist und spielen mit einer Rock-Intention“. Vergleichbar der Musik eines Michael Nyman oder des Balanescu Streichquartetts kombinieren DAAU die Energie, den Geist und die Simplizität des Punk mit der Virtuosität klassischer und der Tanzbarkeit folkloristischer Musik und der Vielfalt des Jazz.
Blues, Salsa, Jazz, Einflüsse des Pariser Swing der 30er Jahre ebenso wie Tom Waits und Hawksley Workman – alles ist in ihrer Musik zu finden.

Klarinette - Cello - Akkordeon - Violine - der musikalische Kosmos der klassisch ausgebildeten Belgier DAAU (remember Hesse: “Der Steppenwolf”?) lässt sich, bezogen auf die Instrumente, recht einfach umschreiben. Stilistische und inhaltliche Erklärungsansätze finden sich besonders bei der Klezmer-orientierten Klarinette, dem oft rockig, ja eigentlich punkig geschrubbten Cello sowie einem stimmungsvollen, folkloristisch bunt-gefärbten Zusammenspiel in dem das Quartett prächtig harmoniert. Gut gecovert wird Radioheads “2+2=5”; die beiden Ausflüge in seichtere Gesang-unterstützte Gefilde wollen wir dagegen geflissentlich übersehen. Wehe dem, der DAAU und Apocalyptica in einem Atemzug falsch vergleicht! Tolles Album!

DAAU klingen manchmal nach instrumentalem Bertolt Brecht. Benannt hat sich Die Anarchistische Abendunterhaltung jedoch nach einem anderen großen Literaturschaffenden: Der Name stammt von einem Zitat aus Hermann Hesses Steppenwolf. Dieses Buch war so etwas wie die Bibel der Hippie-Bewegung und kann daher für den musikalischen Horizont von "Tub Gurnard Goodness" stehen: Da sind vier klassisch ausgebildete Musiker aus Antwerpen auf Reisen. Ständig unterwegs wie der Klischee-Hippie der 60er-Jahre scheren sie sich um keinerlei Konventionen, kennen keine Grenzen und taumeln durch einen unendlichen musikalischen Rausch. Ein Album voll anarchistischer Wandlungen von höchst unterhaltsamen Wert, egal ob die Stücke abends oder zu anderen Tageszeiten abgespielt werden.

Das Album beginnt mit einem Song ("My Goodness! Poetry"), bei dem die ersten Takte an die minimalistischen, gläsernen Soundlandschaften von Philip Glass erinnert, bevor sich die vier Belgier mit Violine, Cello, Klarinette und Akkordeon in ein düsteres filmisches Lied stürzen, das nicht an Dramatik spart. Schließlich spielen DAAU eine ganze Reihe Tracks, die durch die Klarinette dominiert werden. Wie Yann Thiersen in Klezmer-Version klingt das oft. Etwas flotter vielleicht, etwas vertrackter. Hin und wieder übernimmt das Akkordeon und lässt einen an Tango denken, bis einem die Musiker wieder etwas anders hinter der eben verklungenen Akkord-Biegung erscheinen lassen.

Etwa eine Klezmer-Filmmusik-Version von Radioheads "2+2=5" oder gar ein komplett als klassische Band instrumentiertes Reaggae-Stück ("A Funny Little Feeling"), das mit dubbigen Effekten aufwartet und bei dem Angelique Willkie ansprechend singt. Dann zurück zu Kammermusik, zu Folklore, zu Jazz, zu düsterer, erzählender Filmmusik und zurück zu Klezmer. Live sind DAAU in der Vergangenheit oft mit 16 Horsepower, Tortoise, dEUS oder Björk aufgetreten und diese Bands und Musiker müssen Brüder und Schwestern im Geiste für diese großartige Band/dieses großartige Orchester sein.