Österreich-Premiere des Jazz-Vocal Shooting Stars. Dee Dee Bridgewaters Tochter singt einen grandiosen Tribut an Dinah Washington
China Moses ist Sängerin, Entertainerin, Songwriterin und Produzentin. Ihre Kindheit waren Musik und Theater: ihre fantastische Mutter heißt Dee Dee Bridgewater, ihr Vater, Gilbert Moses, war ein erfolgreicher Film- und Fernsehregisseur („Roots“, „Willy Dynamite“). China moderierte bei MTV, und nun präsentiert sie sich mit This One’s For Dinah als Jazz- und Rhythm&Blues-Interpretin. Die von hinten bis vorne traditionelle Produktion erinnert an starken Vokaljazz der 40er Jahre. Jeder Ton charmant, nie zu perfekt, man hört die Instrumente klar und ohne Puffer, mit allen Details, trocken, kratzig, und dennoch klanglich schön, vollkommen ausgewogen. Klassiker wie „Teach Me Tonight“, „Cry Me A River“ oder „What A Difference A Day Makes“ erheben sich kompromisslos authentisch. Noch erdiger als Diana Krall trifft China den alten Stil, die Band ist zu hundert Prozent R&B-, Bebop- und Balladengeeicht. This One’s For Dinah klingt saftig wie vor 60 Jahren. Jeder Anschlag, jede Schwingung kommt von innen.
China Moses (voice)
Raphael Lemonnier (piano)
Patricia Lebeugle (upright)
François Laudet (drums)
François Biensan (trompet)
Mit China Moses wird einer der Shootingstars der aktuellen Vocal-Jazz-Szene im Treibhaus ihr Österreich-Debut feiern.
Mit ihrem im Frühjahr 2009 erschienenen Blue-Note-Debüt „This One’s For Dinah“, einem Tribute-Album zu Ehren von Dinah Washington, das sie gemeinsam mit dem französischen Jazzpianisten Raphaël Lemonnier aufgenommen hat, ist sie eine der Überraschungen der Saison.
„Sie singt die Lieder, als seien es ihre eigenen“, stellt Christian Broecking auf ZEIT Online fest, „das klingt richtig gut, weil sie erst gar nicht erst versucht, ihr Vorbild zu übertreffen“. Ihr lässiger Ansatz gefällt auf ganzer Linie: „Das Ergebnis ist faszinierend: China Moses gelingt es mit ihrer Powerstimme, Energie, Verve und Witz von Washingtons Songs rüberzubringen, ohne in platte Imitation zu verfallen. Sie entstaubt Klassiker... und steuert mit ’Dinah’s Blues’ und ’Gardenias For Dinah’ zwei Eigenkompositionen bei. Schön, dass China Moses und Raphael Lemonnier sich gefunden haben“, meldet Focus Online begeistert. „Ein großes Live-Studio-Album, das durch die heutige Technik umso lebendiger klingt und das, um das Wort zu strapazieren, ein würdiges ’Tribut’ an die große Dinah Washington darstellt“, ist bei Jazzdimensions über „This One’s For Dinah“ zu lesen. China Moses ist die Tochter des 1995 verstorbenen Film- und Fernsehregisseurs Gilbert Moses, eines erfolgreichen Film- und Fernsehregisseurs, der unter anderem für die TV-Serie „Roots“ verantwortlich zeichnete und auch den Kultfilm „Willy Dynamite“ gedreht hat, und der stimmgewaltigen Jazzdiva Dee Dee Bridgewater. Ihre ersten Schritte jedoch waren keineswegs vom Jazz bestimmt: „Ich bin vom Soul geprägt, ich liebe Rhythm ’n’ Blues", sagt China Moses. Ihren ersten Vertrag erhielt sie als Teenager; das Singen war ihr damals wichtiger als die Schule. Mittlerweile, drei Alben später, ist sie eher zufällig durch die Begegnung mit dem französischen Jazzpianisten Raphaël Lemonnier zum Jazz gekommen. „Ich hatte gar nicht vor, ein Jazz-Album zu machen", bestätigt China Moses Zum Glück hat sie, denn mit „This One’s For Dinah“ beschenkt die knapp Dreißigjährige uns mit einem authentischen Jazzalbum und einer klaren Mission: „Ich bin angetreten, um den Rock ’n’ Roll-Aspekt wieder in den Jazz zurück zu bringen“. Denn eines möchte China Moses unbedingt vermeiden: auf eine Rolle als Jazzsängerin reduziert zu werden. In ihrer Wahlheimat Paris steht sie täglich für MTV News vor der Kamera, zudem hat sie R&B-, Soul- und Rock-Projekte. Sie verkörpert den Prototyp einer amerikanischen Entertainerin und hat schon mit einer Reihe von renommierten Künstlern wie Me'Shell NdegéOcello, Etienne de Crécy, Guru, Camille, Diam’s und DJ Mehdi zusammengearbeitet. Sowohl die Stimme als auch die Ausstrahlung als Jazz-Performerin hat sie von ihrer Mutter geerbt. Wenn sie auf „This One’s For Dinah“, das an drei Tagen live im Studio eingespielt wurde und nahezu ausschließlich aus ’First Takes’ besteht, den Blues singt, bringt sie ihn in Eigenkompositionen wie der Hommage „Dinah’s Blues“ ebenso zum Glühen wie in ihren Interpretationen von „Mad About The Boy“, „Fat Daddy“, „Evil Gal Blues“ oder „What A Difference A Day Makes“. Die Arrangements der Stücke rücken ihre Stimme, die sie enorm kraftvoll und dennoch mit präziser Sensitivität einsetzt, in den Mittelpunkt der Songs. Schon vor der Veröffentlichung des Albums war das Medieninteresse enorm. Neben CD-Besprechungen und Portraits in hochkarätigen Magazinen wie Jazz thing und Kulturnews war sie mit einem dreiseitigen Feature in der Jazzthetik und auf zweiseitigen Storys im JAZZ PODIUM und in der Jazzzeit zu bewundern. In Frankreich hat sie soeben eine Tour mit Raul Midón absolviert und gilt dort bereits als feste Größe in der Jazz-Szene. Mit ihrem Auftritt bei den BW-Bank jazzopen stuttgart wird sie durch ihre ausdrucksstarke Performance, ihr Temperament und ihre enormen Stimme erstmals auch ein deutschsprachiges Publikum überzeugen. „Die Musik von China Moses klingt so traditionell, dass man fast meinen könnte, sie sei in einem Jazz-Club der 50er- oder 60er-Jahre aufgenommen worden“, schwärmte Sarah Seidel auf hr2-kultur. Und das Süddeutsche Zeitung Magazin bringt die Faszination der Musik von China Moses so auf den Punkt: „Jede einzelne Silbe klingt sexy“.
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Bei Kindern berühmter Eltern stellt sich immer wieder die Frage: name-drop or not? Aber es hilft ja nichts. Wenn man die Tochter von Dee Dee Bridgewater ist, führt kein Weg an der Nennung der prominenten Mama vorbei.
Doch China Moses ist als individuelle Künstlerin bei weitem mehr als die Tochter einer berühmten Mutter. Ihre Professionen werden mit Sängerin, Autorin, Songwriterin, Produzentin und Moderatorin umschrieben. Im Grunde aber ist sie Entertainerin im besten Wortsinne: in der Tradition von Frank Sinatra, Dean Martin, Elvis Presley & Barbra Streisand, und eine der neuen Generation neben Robbie Williams, Jamie Cullum, Michael Bublé und Tom Gaebel.
Ihr Vater, Gilbert Moses, der seine Karriere in den 70ern als Regisseur bekannter und kultverdächtiger Filme wie "Roots" (1977) und "Willy Dynamite" (1974) beginnt, stirbt 1995, hinterlässt seiner Tochter aber die Prophezeiung, sie würde eines Tages bei Virgin einen Plattendeal erhalten. Ein Jahr nach seinem Tod veröffentlicht China bei Source, einem französischen Virgin-Ableger, ihre erste Single: "Time".
1997 steht "China", ihr erster Longplayer, in den vornehmlich französischen Regalen. Ihre Kreativität, ihr interpretatorisches Können und ihr Feeling für modernen, jazzinspirierten Rhythm'n'Blues (nicht R'n'B!), lässt nicht nur das Publikum aufhorchen. Auch Musikkollegen klopfen mit der Bitte um eine Kooperation an ihre Tür. Mit von der Partie: Meshell Ndegeocello, Guru, Etienne de Crécy, DJ Mehdi und Diam.
Auf der Karriereleiter klettert China Moses mit "On Tourne On Rond" (2000) und "Good Lovin'" (2004) beständig gen Norden und ihre ausdrucksstarke Art, Jazz, Blues, Swing & Rhythm'n'Blues neues Leben einzuhauchen, differenziert sich von mal zu mal mehr. Das erkennt auch der französiche Pianist Raphaël Lemonnier, der China bei einem ihrer Gigs von der Bühne weg für das erfolgreiche Showprojekt "Dancing" engagiert.
Ihre berufliche und private Freundschaft wächst schnell und so berichtet die Legende, dass sie bei einer gemeinsamen Autofahrt durch die wunderschöne Camargue, dort wo Flamingos und Wasserbüffel sich Gute Nacht sagen, im Radio gemeinsam einen Song von Dinah Washington hören. Sie nutzen die günstige Gelegenheit und gestehen sich gegenseitig ihre durchdringende Liebe zur Grande Dame des Blues- und Jazzgesangs.
Aus der Idee wird zunächst die Show "Gardenias For Dinah", die mit Schauspiel, Videoprojektion und Musik an den Start geht. Der musikalische Teil der multimedialen Performance entwickelt jedoch schnell ein Eigenleben, das sich kurz darauf im Vorprogramm von Dee Dee Bridgewaters Frankreich-Tournee wiederfindet.
Nach einigen vielversprechenden Support-Shows steht die finale Umsetzung der gemeinsamen Dinah-Liebe an: Das Tribute-Album "This One's For Dinah" erscheint 2009 und enthält, bis auf die Hommage "Dinah's Blues", nur Washington-Songs. Raphaël Lemonnier übernimmt dabei die gesamte Orchestrierung, während China Moses es 'wagt', in die Fußstapfen einer der ganz Großen zu treten - immerhin handelt es sich bei Dinah Washington um die "Königin des Blues", eine der "bedeutendsten Sängerinnen der 50er und 60er" und um Moses' erklärtes Idol.