Der Name "Airy" stellt auf meisterhafte Weise die musikalischen und textlichen Weichen des zweiten Werkes in der Bedeutung von „sich treiben lassen“, bis hin zur oft angestrebten, aber selten erreichten Schwerelosigkeit. Abgelöst von Alltagsstress, Problemen und Erwartungen, oszilliert das Album zwischen der verzehrenden Sehnsucht nach Ruhe und Leichtigkeit sowie der sinnlichen Kunst, sich einzig und allein der Verführung des Moments hinzugeben, diesen bis zum allerletzten Ton auszukosten und sich in in luftigen Höhen treiben zu lassen. Allerdings ist dieser einzigartige Zustand keineswegs das einzige Thema des Albums, vielmehr wird auf zugleich nachdenkliche und kraftvolle Weise der oft mühsame und entbehrungsreiche Weg dorthin dargestellt, strahlend punktiert von jenen raren, motivierenden Augenblicken, die einen sensiblen und doch energetisch pulsierenden Einblick in das angestrebte Ziel gewähren, in den innigen Wunsch, sich wie eine von allen Grenzen freie, federleichte Wolke schwungvoll emporgehoben zu fühlen.
Um all dem die nötige Tiefe zu verleihen, wurden die Lyrics der Stücke so gestaltet, dass sie eine Betrachtung unter mehreren Gesichtspunkten ermöglichen, wodurch sich den Zuhörern eine Vielfalt an individuellen Interpretationsspielräumen eröffnet. Dies spiegelt sich auch in der Musik wider: Spannungsaufbauende Elemente verleihen einem vielleicht auf den ersten Blick einfachen, leicht verdaulich erscheinenden Text seine eigentliche Bedeutung. Sich einprägende Melodien werden stilsicher in ein jazzgeprägtes Gesamtbild und damit in fernab der sicheren Oberfläche liegende, grenzüberschreitende Tiefen integriert. All dies führt zur Entstehung einer außergewöhnlich spannenden, von der existentiellen Schwere des Alltags bis hin zu dessen kontrapunktischem Gegenpart, der beschwingten Leichtigkeit des Seins, durchzogenen Mischung, die sowohl den Jazzliebhaber als auch den Popmusikhörer erreicht. Unter diesem Aspekt schweben die von LANIA erschaffenen Kompositionen luftig über einer lyrisch dichten Noten- und Wortlandschaft von Eigenkompositionen, die ein akustisches Klangbild vom kaum hörbaren, zerbrechlichen Ton bis hin zur energiegeladenen Klangwolke abdecken, leidenschaftlich gespielt und gelebt von fünf charismatischen Musikern in einer klassischen Jazzbesetzung.
Stefanie Fettner – vocals
Bernd Haas – guitar
Alexander Goidinger – piano
Klaus Telfser – double bass
Florian Baumgartner - drums