„Ich bin sehr glücklich mit dem, was die Flying Pickets aus Here Comes The Flood gemacht haben.“ (Peter Gabriel)
„Die pure Perfektion …“ (Westdeutsche Zeitung)
„Die Flying Pickets sind gesanglich noch immer das Maß aller Dinge im Popbereich. Mittlerweile wirken sie wie eine Boygroup mit unglaublich viel Niveau …“
(Hessisch Niedersächsische Allgemeine)
Für die Flying Pickets gibt es keine stilistischen Grenzen: Aus den Ingredienzien von Pop, Blues, Jazz, Gospel, Soul und Rock webt das Quintett seinen ganz und gar eigenen Sound. Und den serviert die A-cappella-Gruppe mit einer stimmlichen Perfektion, die ihresgleichen sucht. Da sitzt jeder Ton, trifft jeder Song mit einer beachtenswert zielsicheren Präzision das musikalische Herz. Alteingesessene US-Stars wie Al Jarreau, Bobby McFerrin, Manhattan Transfer oder Take 6 werden sich in Zukunft warm anziehen müssen, denn die neuen Flying Pickets sind weitaus mehr als nur eine europäische Alternative: Die Band ist jetzt noch moderner, flexibler, stilistisch vielseitiger und liefert mit dem aktuellen Album Everyday den Höhepunkt der bisherigen Karriere ab.
Vom Theater zur Konzertbühne
Angefangen hat alles mit einem alternativen Theaterensemble, welches 1982 dem tobenden Streik britischer Bergarbeiter das politisch ambitionierte Stück „One Big Blow“ widmete. In die Geschichte hatte der Regisseur auch einen kurzen A-cappella-Song eingebaut. Und der machte einigen Akteuren bald mehr Spaß als die Schauspielerei. Es dauerte nicht lange, dann tingelten sie mit einem Miniprogramm durch die Pubs und Clubs von London. Ein Bandname war schnell gefunden: The Flying Pickets, wie die Bergleute damals ihre mobilen Streikposten nannten. In der Szene machte der Name schnell die Runde und bereits Anfang 1983 erschien mit der selbst produzierten Scheibe „Live At The Albany Empire“ ein erstes Album.
Only You
Die Neugierde der Major Companys war geweckt, ein Plattenvertrag ruck-zuck unter Dach und Fach, und noch im gleichen Jahr kam die erste Single der Flying Pickets auf dem Markt. Die Coverversion des Yazoo-Titels „Only You“ schlug ein wie eine Bombe: Fünf Wochen lang führte der A-cappella-Hit die britischen Charts an, danach erreichte er in fast allen Ländern Westeuropas eine ähnliche Spitzenposition. Der Durchbruch war geschafft, der Name The Flying Pickets in aller Munde. Mit „The Lost Boys“ (1984), „Flying Pickets Live“ (1986) und „Waiting For Trains“ (1988) folgten drei weitere Alben, die allerdings nicht den kommerziellen Erfolg von „Only You“ wiederholen konnten.
Die neunziger Jahre
Szenen-Lieblinge blieben die Flying Pickets trotzdem. 1989 konzipierten sie im Auftrag des Londoner Theaters ‚Royal Stratford’ eine musikalische Revue, die vier Wochen lang vor ausverkauften Rängen lief. Danach klopfte die BBC an und engagierte die Sänger für den Soundtrack der TV-Serie „Porterhouse Blue“. Zwischendurch erschienen mit „Blue Money“ (1991) und „The Warning“ (1994) zwei weitere, von den Fans hoch geschätzte Alben.
The Next Generation
Die Silberscheiben „Politics Of Need“ (1996) und „Vox Pop“ (1998) gerieten zu mehr als bloßen Zwischenrufen. Und in wechselnden Besetzungen gaben die Flying Pickets weiterhin engagierte Konzerte. Dennoch sollten noch ein paar Jahre ins Land ziehen, bevor die Band wieder zur alten Größe zurückfand. Die CD „Next Generation – Live In Hamburg“ (2002) läutete den Prozess ein und mit dem brandaktuellen Album Everyday (2005) melden sich die Flying Pickets endgültig an der Spitze der A-cappella-Szene zurück. Die Band besteht jetzt aus:
Andrea Figallo
Ist für die stimmliche Umsetzung von Bass- und Percussionsparts zuständig. Der Italiener arrangiert, produzierte Everyday und liebt die Flying Pickets „…weil ich in der besten A-cappella-Band eine tragende Rolle spielen will … “.
Dylan Foster
singt Tenor und Bariton, übernimmt Rap- und Percussionsparts, komponiert und arrangiert. Der in Australien aufgewachsene Londoner ist seit 1998 mit von der Partie und liebt die Flying Pickets „…weil wir rocken!“.
Simon John Foster
singt Lead- und Backgroundvocals im mittleren und hohen Stimmbereich. Er komponiert, arrangiert und liebt die Flying Pickets „…weil es eine echte Herausforderung ist. Bei a-cappella kann sich niemand hinter einem anderen verstecken … “.
Andy Laycock
tritt als Lead- und Backgroundsänger auf und bezeichnet sich selbst als „Purple Picket“. Er schloss sich der Band 1999 an „…weil meine größte Liebe die Musik ist und die kann ich bei den Flying Pickets am intensivsten erleben … “.
Michael Henry
gibt als Lead- und Backgroundsänger den Latinlover der Band ab, er ist der, vor den Mütter ihre Töchter warnen. Der Sohn jamaikanischer Einwanderer liebt die Flying Pickets „…weil die Jungs einen wie mich nur alle zehn Jahre einmal finden … “.
Everday
Aufgenommen wurde Everyday in Italien und zwar im hauseigenen Studio des Bandmitglieds Andrea Figallo, der auch in die Rolle des Produzenten schlüpfte. Den finalen Mix erledigte der Amerikaner Bill Hare. Andrea Figallo: „Ich wollte damit einen Spezialisten beauftragen, der weder Italiener noch Engländer ist und auch mit den Flying Pickets noch nie etwas zu tun hatte.“
Eine weise Entscheidung, wie das Ergebnis eindrucksvoll unterstreicht: Everyday präsentiert sich vielschichtiger und frischer als alle Vorgänger. Was natürlich auch an der Auswahl der Songs liegt. Von den zwölf Stücken sind drei Nummern bemerkenswerte eigene Erfindungen der Band und den restlichen Coverversionen hört man an, dass sie wirklich ganz bewusst in Szene gesetzt sind. Das beste Beispiel ist der Titelsong. Andrea Figallo: „Die Sheryl-Crow-Nummer Everyday Is A Winding Road fand ich ok, aber als ich die Version von Prince hörte, da machte es Klick, da wusste ich, dass dies ein Stück für die Flying Pickets ist.“
Mit viel Emotionen und Herzblut bereiten die Flying Pickets auch Tracy Chapmans „Fast Car“ auf, „Love Rears Its Ugly Head“ von Living Colour, den Police-Ohrwurm „Roxanne“ oder Peter Gabriels „Here Comes The Flood“ – da konnte der berühmte Rockstar gar nicht anders, als in den höchsten Tönen zu loben. Die neuen Flying Pickets sind einfach schlicht und ergreifend die besten Flying Pickets, die es je gab. Mit ihrer improvisierten Pop-Kunst stürmen sie den A-cappella-Gipfel. Und mit spannenden Eigenkompositionen wie „Do It“ oder „Chapel On A Cloud“ haben sie die Weichen gesetzt, dass dies in Zukunft auch der Fall sein wird.