Was Anja Lechners Spiel auszeichnet, ist neben technischer Perfektion und musikalischer Tiefe ihre Vielseitigkeit. Ungeachtet ihrer klassischen Ausbildung verfügt die Cellistin über außergewöhnliche Fähigkeiten zur Improvisation. Früh hat Anja Lechner dieses Talent zum freien Spiel entdeckt, ihr Repertoire umfasst längst nicht mehr nur klassische Kammermusik. Die Neugierde der Cellistin, dem Fremden, Unsagbaren in der Musik nachzuspüren, macht sie zur Forscherin im Grenzbereich von notierter und improvisierter Musik, lässt sie die unterschiedlichsten Kulturen und Regionen der Welt musikalisch erkunden. Eine Vielzahl verschiedener Kooperationen und Projekte spiegelt Anja Lechners Talent zu einfühlsamer Interpretation und Improvisation in unterschiedlichen Klangwelten wieder, ihr eigener, unverwechselbarer, warmer, klarer Ton bleibt dabei stets spürbar.
Einem breiten Publikum bekannt wurde Anja Lechner als Gründungsmitglied des Rosamunde Quartetts, das von 1991 bis zu seiner Auflösung 2009 zu den gefragtesten und innovativsten Streichquartetten in der internationalen Musikszene zählte. Die zahlreichen Einspielungen für ECM Records wurden von der Kritik hoch gelobt und mehrfach ausgezeichnet (u.a. zweimal Preis der deutschen Schallplattenkritik, Grammy- Nominierung). Das Quartett gastierte bei internationalen Festivals und Konzerten u. a. im Amsterdamer Concertgebouw, der Londoner Wigmore Hall, dem Megaron in Athen oder der Berliner Philharmonie.
Das Spektrum von Anja Lechners musikalischer Arbeit reicht von regelmäßigen solistischen Auftritten mit Orchestern wie dem Münchner Kammerorchester, der Amsterdam Sinfonietta, dem Tallinn Chamber Orchestra oder dem Armenian Philharmonic Orchestra über Uraufführungen eigens für sie komponierter Werke von Komponisten wie Tigran Mansurian, Valentin Silvestrov, Zad Moultaka, Alexandra Filonenko oder Annette Focks, bis hin zu Projekten im Grenzbereich der Kulturen, Genres und Stile. Ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem argentinischen Bandoneon-Meister Dino Saluzzi (“As close to perfection as any music-making I can recently recall” Richard Cook, Jazz Review ), wurde 2011 von dem Filmemacher Norbert Wiedmer (Sounds and Silence) in dem umfassenden Portrait „El Encuentro ein Film für Bandoneon und Violoncello“ dokumentiert. In kammermusikalischen Ensembles musiziert sie mit Künstlern wie, Alexej Lubimov, Kirill Gerstein, Patricia Kopatchinskaja, Pablo Márquez, Reto Bieri und Agnès Vesterman, oder mit improvisierenden Musikern wie François Couturier, Vassilis Tsabropoulos, Maria Pia de Vito, Eivind Aarset und Michele Rabbia .
Seit 1996 entstanden bei ECM Records eine Reihe herausragender Aufnahmen, die die Cellistin als unverwechselbare Stimme international bekannt gemacht haben. Geboren in Kassel, wuchs Anja Lechner in Neubeuern am Inn auf und studierte bei Heinrich Schiff in Köln und Basel. Ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ermöglichte ihr einen Aufenthalt in Bloomington/USA, wo sie bei Janos Starker weitere Anregungen erhielt.
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MODERATO CANTABILE
Anja Lechner (cello)
Duo Francois Couturier (piano) –
Francois Couturier, geboren 1950, gilt als Frankreichs derzeit interessantester Pianist im Grenzbereich zwischen zeitgenössischem Jazz und Neuer Musik. Er startete seine internationale Karriere 1980 als Mitglied von John McLaughlins „The Translators“, machte sich dann durch seine Zusammenarbeit mit dem Oudspieler Anouar Brahem sowie Geiger Dominique Pifarély einen Namen. Daneben Auftritte und CD-Einspielungen mit Louis Sclavis, Daniel Humair, Michel Godard u. a. Aufsehen erregte er mit seinem jüngsten Projekt „Nostalghia“, einer Hommage an den russischen Filmemache Andrzej Tarkovsky, das er zusammen mit dem Sopransaxophonisten Jean-Marc Larché, dem Akkordeonisten Jean-Louis Matinier und der Münchner Cellistin Anja Lechner realisierte (auf ECM Records). Inzwischen sind, ebenfalls auf ECM, der zweite und der dritte Teil seiner Tarkovsky-Trilogie erschienen: die vom Kritiker Karl Lippegaus als „meisterhaft“ würdigte Soloeinspielung „Un Jour si blanc“, und das wiederum in Quartettbesetzung aufgenommene dritte Album. In seinem jüngsten Projekt verdichtet Couturier die Musik seines Quartetts zu einer intimen Zweierbeziehung mit der Münchner Cellistin Anja Lechner (neue CD „Modrato Cantabile“ auf ECM-Records).
Was Anja Lechners Spiel auszeichnet, ist neben technischer Perfektion und musikalischer Tiefe seine Vielseitigkeit. Ungeachtet ihrer klassischen Ausbildung verfügt die Cellistin über außergewöhnliche Fähigkeiten zur Improvisation. Früh hat Anja Lechner dieses Talent zum freien Spiel entdeckt, ihr Repertoire umfasst längst nicht mehr nur klassische Kammermusik. Die Neugierde der Cellistin, dem Fremden, Unsagbaren in der Musik nachzuspüren, macht sie zur Forscherin im Grenzbereich von notierter und improvisierter Musik, lässt sie die unterschiedlichsten Kulturen und Regionen der Welt musikalisch erkunden. Eine Vielzahl verschiedener Kooperationen und Projekte spiegelt Anja Lechners Talent zu einfühlsamer Interpretation und Improvisation in unterschiedlichen Klangwelten wieder, ihr eigener, unverwechselbarer, warmer, klarer Ton bleibt dabei stets spürbar.
Einem breiten Publikum bekannt wurde Anja Lechner als Gründungsmitglied des Rosamunde Quartetts, das von 1991 bis zu seiner Auflösung 2009 zu den gefragtesten und innovativsten Streichquartetten in der internationalen Musikszene zählte. Das Quartett gastierte bei internationalen Festivals und Konzerten u. a. im Amsterdamer Concertgebouw, der Londoner Wigmore Hall, dem Megaron in Athen oder der Berliner Philharmonie.
Das Spektrum von Anja Lechners musikalischer Arbeit reicht von regelmäßigen solistischen Auftritten mit Orchestern wie dem Münchner Kammerorchester, der Amsterdam Sinfonietta, dem Tallinn Chamber Orchestra oder dem Armenian Philharmonic Orchestra über Uraufführungen eigens für sie komponierter Werke von Komponisten wie Tigran Mansurian, Valentin Silvestrov, Zad Moultaka, Alexandra Filonenko oder Annette Focks bis hin zu Projekten im Grenzbereich der Kulturen, Genres und Stile. Ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem argentinischen Bandoneon-Meister Dino Saluzzi wurde 2011 von dem Filmemacher Norbert Wiedmer in dem umfassenden Portrait „El Encuentro. Ein Film für Bandoneon und Violoncello“ dokumentiert. In kammermusikalischen Ensembles musiziert sie mit Künstlern wie Alexej Lubimov, Kirill Gerstein, Patricia Kopatchinskaja, Pablo Márquez, Reto Bieri und Agnès Vesterman, oder mit improvisierenden Musikern wie François Couturier, Vassilis Tsabropoulos, Maria Pia de Vito, Eivind Aarset und Michele Rabbia .
Seit 1996 entstanden bei ECM Records eine Reihe herausragender Aufnahmen, die die Cellistin als unverwechselbare Stimme international bekannt gemacht haben. Geboren in Kassel, wuchs Anja Lechner in Neubeuern am Inn auf und studierte bei Heinrich Schiff in Köln und Basel. Ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ermöglichte ihr einen Aufenthalt in Bloomington/USA, wo sie bei Janos Starker weitere Anregungen erhielt.
Mit ihrem Duoprojekt „Moderato Cantabile „ mit Kompositionen von G.I. Gurdjieff, Frederic Mompou und Anouar Brahem, aber auch eigene Kompositionen Couturiers setzen Francois Couturier und Anja Lechner ihre Zusammenarbeit nun mit einer künstlerischen Stellungnahme fort, die beide - François Couturier wie Anja Lechner - als Magier des Melos präsentiert, als Klangfarbenmaler mit dem Gespür für die Feinheiten des intuitiven Gestaltens. Neue Arrangements, freie Interpretation und Improvisation zeichnen ihre Ergründung eines Repertoires aus, das metaphorisch aber auch musikgeschichtlich beim Aufeinandertreffen von Orient und Okzident ansetzt. Die Musik des Katalanen Mompou war immer wieder von französischem Impressionismus beeinflusst, sowie von Naturklängen und der mystischen Dichtung von San Juan de la Cruz. Der griechisch-armenische Philosoph und geistige Lehrer Gurdjieff komponierte Musik unter dem Einfluss seiner Reisen durch den Kaukasus und Kleinasien, indem er althergebrachtes Gedankengut in seinen Adaptionen weltlicher Musik und sakraler Tänze einfließen ließ. Anouar Brahem, Meister der tunesischen Oud-Tradition, schreibt Musik, die sowohl aus östlichen als auch westlichen Quellen schöpft.