treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

KRAAN

WIKIPEDIA: Kraan ist eine deutsche Rockband. Sie zählt zu den bekanntesten Vertretern des Krautrock. Ihr musikalischer Verdienst ist die Mischung von Jazz und Rock mit orientalischen und asiatischen Klängen.

Was wäre die Geschichte der Rockmusik ohne KRAAN?
Zweifelsohne nicht nur unvollständig, sondern vor allem um ein besonders buntes, höchst kreatives Kapitel ärmer. Nicht nur eingefleischten Fans des Krautrocks lieben den druckvolen Sound und Groove dieses Trios um den Ausnahme-Bassisten Hellmut Hattler. Ihre Fusion aus eigenwilligem Rock, Jazz und Ethno ist längst Kult und hat bis heute von seiner Frische nichts eingebüßt.
Im Gegenteil: Unaufhörlich nach vorn treibend zeigt KRAAN auch noch nach 40 Jahren Standvermögen. In der Urbesetzung Hattler, Jan Fride (drums) und Peter Wolbrandt (guitar, vocals) touren sie wieder und wissen nach wie vor mit unglaublicher Spielfreude zu überzeugen.

Kraan ist eine deutsche Rockband. Sie zählt zu den bekanntesten Vertretern des Krautrock. Ihr musikalischer Verdienst ist die Mischung von Jazz und Rock mit orientalischen und asiatischen Klängen.
Unter dem Prädikat handgemacht groovt der spezielle Kraan-Krautrock durch den Äther und besticht mit pulsierender Dynamik. Jazz, Rock, Fusion und Ethno verschmelzen zu eigensinnigen Melodien, raffiniert und entspannt haben die Auftritte der drei Deutsch-Rocker immer auch ein bisschen Jam-Session-Flair.


Kraan bildeten sich Ende 1970 in Ulm, nachdem die Brüder Jan Fride und Peter Wolbrandt bereits in diversen Jazzbands gespielt hatten, und 1968 Hellmut Hattler überreden konnten, mit ihnen die Band Inzest zu gründen. Johannes 'Alto' Pappert (Saxophon) war zu dieser Zeit mit einer Soul-Rockband unterwegs und stieß, auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen, 1971 dazu.
P. Wolbrandt hatte in Berlin ein Grafikstudium begonnen, J. Fride war für Fotografie eingeschrieben und Hattler stand kurz vor dem Abitur, als sich allen die Frage stellte, wie es mit der Musik weiter gehen sollte: Hobby oder Beruf. Vier Wochen vor der Abiturprüfung stellte Hattler alle schulischen Anstrengungen ein, P. Wolbrandt gab sein Grafik- und J. Fride sein Fotostudium auf, und aus der Hobbyband Inzest entstand "Kraan". Es wurden Musik- und Stilrichtungen genommen, vermischt, verändert und neu gespielt. Aus den weit gefächerten musikalischen Interessen aller Bandmitglieder – mit orientalischen Klängen, jazzigen Läufen und harten Beats – entstand ein zu dieser Zeit neuer Klang, der später das Etikett Jazzrock erhalten sollte.
Erste Konzerte stießen auf Interesse, und die Band beschloss, ihre Verbindungen in Berlin, unter anderem zu den Musikern von "Karthago" und zu einem Tonstudio, für gemeinsame Sitzungen und erste Aufnahmen zu nutzen. Nach einem halben Jahr und einigen wenigen, aber erfolgreichen Auftritten, kam es zu einer ersten Krise, und Hattler nahm das Angebot der schwäbischen Band „Erna Schmidt“ in Norddeutschland an. Schnell stellte sich heraus, dass er seine musikalischen Vorstellungen hier nicht verwirklichen konnte, und er holte den Rest der Gruppe nach. Eine Fusion der beiden Bands war geplant. Das Projekt überlebte das Heimweh der Schwäbisch Gmünder Musiker und das Jahresende nicht; Kraan wurde neu gegründet.
Auf der Suche nach einem neuen Domizil wurde man bei Graf Metternich fündig. Er stellte sein Gut Wintrup im Teutoburger Wald zur Verfügung. Die einsame Lage in einem Tal machte Proben rund um die Uhr möglich. Von den früheren Bewohnern war der Manager Walter Holzbaur verblieben, der sich umgehend an die Vermarktung der Band machte. Ein erstes Konzert in Detmold verlief für die Band vor über 400 Zuschauern erfolgreich. Weitere Konzerte folgten, am Ende des Jahres 1972 dann auch die erste Schallplatte, in zwei Tagen aufgenommen, an einem Tag gemixt und nicht allzu lange später erfolgreich an Intercord verkauft. Sie erhielt gute Kritiken, es folgte eine erste Tournee durch Deutschland, Ausflüge in die Schweiz und die Niederlande.
Auf der Bühne überzeugte die Band vor allem durch ihre Spielfreude und musikalische Professionalität. Weitere Platten folgten; vor allem die dritte, live aufgenommen in Berlin, erhielt gute Kritiken. Ein neuer Mann, Ingo Bischof (Keyboards) spielte bereits nebenbei mit und wurde 1975 offizielles Mitglied.
Doch es begannen wieder Spannungen unter den Musikern. Bischof stieg Anfang 1976 und Pappert im Spätsommer desselben Jahres aus. 1977 ging die Band nochmals mit Bischof auf Tournee, brachte eine Platte heraus, löste sich dann aber auf, nachdem auch Hattler wieder nach Ulm gezogen war. Es folgten erste Solo-Projekte. Das Comeback ließ nicht lange auf sich warten. Ende 1978 erschien eine neue Platte mit Hattler, P. Wolbrandt, Bischof und Udo Dahmen am Schlagzeug. Bis 1983 spielte Kraan unter wechselnder Besetzung. Von 1984 bis 1987 war wieder Pause, bevor Hattler, Wolbrandt und Fride und Joo Kraus ein neues Comeback starteten. Kraus und Hattler verstanden sich auf Anhieb so gut, dass sich 1990 Kraan zum dritten Mal trennte und Hattler und Kraus als Duo Tab Two gemeinsam auftraten.
2000 dann, nach fast 20 Jahren Abstinenz in der Kombination Hattler, Wolbrandt und Fride und Bischof und 10 Jahren Kraan-Abstinenz gelang ein erneutes Comeback mit einem Konzert in Ulm. 2001, zum dreißigjährigen Bestehen, folgte eine ausgedehnte Tournee und ein neues Live-Album. 2003 erschien das Kraan-Album Through, zuletzt dann am 23. März 2007 das Album Psychedelic Man (letzteres bei EMI auf dem "Harvest"-Label, auf dem bereits die Alben "Wiederhören", "Flyday” und "Tournee" veröffentlicht worden waren).