treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

MARILYN MAZUR

TROMMEL-WIRBEL-WIND -  das handwerk erlernt in diensten von  MILES DAVIS  & JAN GARBAREK

Das Publikum  auf der ganzen Welt kennt und liebt Marilyn Mazur als die grandiose Perkussionistin der Jan Garbarek Group.
Ihr neues eigenes Projekt:  PERCUSSION PARADISE:
Five women drumming (and singing)
MARILYN MAZUR
LISBETH DIERS
BIRGIT LOKKE LARSEN
JOSEFINE CRONHOLM
BENITA HAASTRUP
Marilyn Mazur liebt es, wenn Musik telepathisch, überraschend, emotional, warm und lebhaft ist, wenn sie sich vom sanftesten, lyrischen Hauch und mysteriösen Groove zur kraftvollen, wilden Energieentladung spannt. Marilyn Mazur ist u. a. als die grandiose Perkussionistin der Jan Garbarek Group und als Mitmusikerin von Miles Davis bekannt. Seit nunmehr zehn Jahren ist sie auch mit ihrer Band „Percussion Paradise“ in der Welt unterwegs.
Marilyn Mazurs Musik voller Assoziationen, Abenteuer, Bilder und Träume, die scheinbar aus geheimen Tiefen entspringen, kraftvolle Rhythmen führen durch einen inneren Ozean.
„Es ist nicht beabsichtigt, dass die Musik poliert, perfekt oder vollendet erscheint, sondern eher wie ein lebender Organismus, der sich durch Dramatik und unbekannte Wege ausdehnt in offenere Strukturen, die es den Musikern wie auch den Zuhörern erlauben, ihre eigenen Erfahrungen mit dem Labyrinth zu machen.“

Das Publikum kennt und liebt Marilyn Mazur als die grandiose Perkussionistin der Jan Garbarek Group. Seit über zwölf Jahren ist sie mit dieser Formation in den Konzerthallen der ganzen Welt unterwegs und begeistert die Zuhörer mit ihrem lebhaften, emotionalen Spiel. Daneben pflegt sie ihre eigene Band Future Song, die die in New York geborene Dänin gegründet hatte, nachdem sie vom Herbst 1985 bis zum Winter 1988 mit Miles Davis auf Tour gewesen war und nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht hatte. Im Jahr 2000 gründete sie eine neue Perkussionsformation, mit der sie an ihre Frauen-Musiktheaterformation Primi Band aus den 70er Jahren anknüpft. In Marilyn Mazur's Percussion Paradise mit den vier interessantesten dänischen Perkussionistinnen sowie der aus Schweden stammende Sängerin Josefine Cronholm vereinigen sich virtuose Perkussion und vokale Improvisation mit theatralischen und tänzerischen Elementen zu einer emotionalen, warmen, geheimnisvollen, zauberhaften und lebhaften Klangvielfalt, die für die Musik der Jazzpar-Preisträgerin Mazur charakteristisch ist.

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Mit "Five women drumming" lockt Marilyn Mazur´s "Percussion Paradise" die Fans der Schlagwerk-Kunst. Doch der Einmarsch der fünf Ladies bereitet die Zuhörer darauf vor, dass sie im Verlauf des Konzerts mehr erwarten dürfen, als die Teilung der Zeit in Rhythmus und Metrum. "Five women drumming" ist ein Gesamtkunstwerk aus vielfältigster Percussion, vokaler Akrobatik und harmonischer Choreografie.
Marilyn Mazur selbst hat es bereits in früheren und in gegenwärtig anderen Formationen nie hinter ihrem Percussionsinstrumentarium gehalten. Stets ist ihr Körper in tänzerischer Bewegung, nutzt sie die Bühne, um die Rhythmusfiguren körperlich zu untermalen. Wie Mazur ist auch die Musik stets im Bewegung. Selbst in den leisen und sanften Balladen, den nordischen Kantilenen, den gehauchten und gezeufzten Vokalisen der Sängerin Josefine Cronholm findet die musikalische Wellenbewegung keine Ruhe.

Schon der Anblick der ungezählten Percussionsinstrumente fasziniert. Glocken und Glöckchen, Holzrasseln, tibetanische Gongs, Becken, Trommeln, Congas, Basstrommel, Snares, Holztrommeln, Becken und Triangel – und die Aufzählung kann dennoch nicht vollständig sein. Ganz abgesehen davon, dass Mazur die Klangfarben des Balafons (eines hölzernen Xylophons mit Resonanzkörpern aus Flaschenkürbis) und des Tonkruges liebt, deren warme irdene Färbung so passend die afrikanischen und asiatischen Stimmungen viele ihrer Kompositionen unterstreicht. So umfassend wie das Instrumentarium ist auch die Mixtur der Stile. Jazzphrasen und –strukturen stehen neben afrikanischer Folklore, nordische Lieder neben fernöstlicher Exotik, komplexe Polyrhythmik neben schlichter Volksliedmelodik.

Für diese aufregende Performance hat die dänische Schlagwerkerin ebenbürtige Mitspielerinnen gewonnen. Lisbeth Diers, die den Congas mehr rhythmisches Feuer entlockt als manche afrokubanische Gruppe, Birgit Lokke, die ebenso intensiv auf die Pauke haut wie sie sensibel mit den Fingerspitzen die schwimmenden Tonkugeln klopft, und Benita Haastrup, die den Glocken und Gongs fernöstliche Reize entlockt. Stets tanzend und mit ihrer Stimme präsent im Vordergrund ist Josefine Cronholm, die mal in den höchsten Tönen jubiliert, aus tiefstem Herzen stöhnt, die scattet und schreit, schnalzt und pfeift – ihren Kehlkopf zum Percussionsinstrument werden lässt.
Gerade hat "Percussion Paradise" mit rhythmischen Trommelwirbeln in "Stafet/Relay" Assoziationen an afrikanische Tänze geweckt, da stockt der Fluss. Die Musikerinnen verharren wie erstarrt. Tanz und Choreografie sind wesentliche Bestandteile der Performance.
aus: Klaus Mümpfer  - www.jazzpages.com




MARILYN MAZUR - BIO



Geboren wurde Marilyn Mazur 1955 in New York. Seit ihrem sechsten Lebensjahr lebt sie jedoch in Dänemark. Erste Kontakte mit Musik hatte sie als Kind durch Ballett und klassisches Piano.

Ihre musikalische Karriere begann 1971 als Tänzerin in einem Kreativtanztheater. Als Komponistin und Pianistin formte sie 1973 ihre erste Band Zirenes. Ab 1975 arbeitete sie als Perkussionistin, Schlagzeugerin und Sängerin mit verschiedenen Gruppen, und wurde in der dänischen Musikszene bekannt als Perkussionistin und Komponistin von Six Winds mit Alex Riel und als Kopf der weiblichen Musiktheatergruppe Primi Band.

Ausgebildet wurde Marilyn Mazur am Royal Danish Conservatory, größtenteils ist sie jedoch Autodidakt, inspiriert von Musik aus der ganzen Welt. 1983 wurde ihr der Ben Webster Award verliehen. Im selben Jahr begann sie, mit dem Saxophonist Uffe Markussen innerhalb eines Jazz Quartetts zusammenzuarbeiten. Weiterhin entwickelte sie ihre sehr persönliche Form der musikalischen Kommunikation mit verschiedenen, größtenteils europäischen Künstlern.

Anfang des Jahres 1985 nahm sie bei den Aufnahmen zu Palle Mikkelborg’s Aura zusammen mit Miles Davis teil, der sie ein paar Monate später für seine Band anwarb. Mit dieser Band bereiste sie in langen Tourperioden die ganze Welt. Zusätzlich tourte sie 1986 mit dem Gil Evans Orchestra und ging 1987 auf Welttournee mit Wayne Shorter.

Hier einige der vielen Musiker, mit denen Marilyn Mazur im Laufe der Jahre zusammen-gearbeitet hat: Bobo Stensson / Rena Rama, John Tchicai, Pierre DÆ rge / New Jungle Orchestra, Thomas Clausen, Niels Henning Æ rsted Pedersen, Jon Balke, Palle Mikkelborg & Dino Saluzzi, Kenneth Knudsen, Irene Schweizer, Lindsay Cooper, Peter Kowald, Arild Andersen, Andreas Vollenweider, Christy Doran, Charlie Mariano & Jasper van’t Hof, Rita Marcotulli, Lena Willemark, Maria Joâo, Don Alias, Marilyn Crispell, Elaine Elias und Marc Johnsson.

Als Komponistin wurde Marilyn Mazur regelmäßig von der dänischen National Art Foundation unterstützt. Desweiteren erhielt sie Preise und Stipendien von verschiedenen, anderen Organisationen.

Im Jahre 1989 entschied sich Marilyn Mazur die Miles Davis-Band zu verlassen, um sich mehr auf die eigene Musik, kreative Konzepte, und das siebenköpfige internationale Orchester Future Song zu konzentrieren, das mittlerweile ihre Hauptband ist. Diese Gruppe macht viele spezielle Projekte, zum Beispiel mit Tänzern und Chor, zeichnet sich aber besonders durch lebhafte Konzerte aus.

Das Jahr 1990 war für Marilyn Mazur besonders wichtig. Sie gebar ihren Sohn Fabian.

Im darauffolgenden Jahr trat sie der Jan Garbarek Group bei, mit der sie seither auf vielen Tourneen durch die Welt reist.

Neben der Jan Garbarek Group und Future Song ist sie weiterhin eine aktive Komponistin und verwirklicht viele eigene Projekte. Zum Beispiel schrieb und dirigierte sie die 60minütige Suite City Dance für ein vierzigköpfiges, gemischtes Orchester bei dem Kopenhagener Jazzfestival 1989. Einige Ihrer anderen Projekte waren: das neunköpfige Ensemble Pulse Unit, formiert für die Jazzpar-prize Konzerte 1994; Sofia’s Stemmer, ein Kirchenkonzert für drei Stimmen, Kinderchor, Perkussion und Orgel für Kopenhagen-Kultur-Stadt 1996; Dirigieren ihrer neuen Musik mit Brande International Music Workshop 96/97, wovon die Suite A Story Of Multiplicity für den Nordic Music Award 1998 nominiert wurde; Magic Konzerte für Kinder.

Im Jahre 1999 spielte sie auf der Biennale de Percussions in Conakry, Guinea, zusammen mit Mitgliedern des nationalen Balletts Joliba. Im selben Jahr schrieb sie die Suite Den kuglerunde Jord, die von circa 200 Kindern und ihr selbst bei dem kulturellen Freundschaftsfestival in ihrem Heimatort Hvidovre aufgeführt wurde.

Marilyns Komposition Jordesange für Chor und Big Band erschien auf CD im März 2000. In naher Zukunft wird auch ihre Magic Music für Kinder auf CD erscheinen. Letztes Jahr hat sie unter anderem als Solokünstlerin und mit ihrer neuen Perkussionsgruppe Percussion Paradise auf der Expo 2000 in Hannover gespielt. Mit ihrem Nordic-Song-Project Stemmernes Skygge trat sie beim Molde Festival auf und war Gast in Bologna 2000.

In den Jahren 1989/ 90/ 95/ 97 und 98 wählte sie das amerikanische DOWN BEAT Magazin in seinen Kritikerumfragen zum Perkussion-"talent deserving wider recognition". Marilyn Mazur ist Gewinnerin des Jazzpar-prize des Jahres 2001. Fortsetzung folgt...