Seit fast 20 Jahren kommentieren maschek das politische Zeitgeschehen mit ihren Fakes, drehen dabei den Wichtigen den Ton ab und reden drüber. Doch was tun, wenn Satire und politische Realiät nicht mehr zweifelsfrei unterscheidbar sind? Wird der Fake zur bedrohlichen Wahrheit 2.0?
maschek lassen sich von der Realsatire nicht länger ins Handwerk pfuschen und schlagen zurück. In ihrem neuen Programm „FAKE! In Wahrheit falsch“ basteln sie uns einen Abend lang die Weltnachrichten zurecht.
Peter Hörmanseder und Robert Stachel wissen, wie es geht: Hinzufügen, Weglassen, Umdrehen. Mehr benötigt ein gut gemachter Fake nicht. In unseren Hochgeschwindigkeitszeiten findet sich garantiert jemand, der ohne kurz innezuhalten die momentane Empörung spontan mit der Umwelt teilen will, ja teilen muss. „OMG! – Das darf doch nicht wahr sein!“
Leonardo da Vinci hat die Wahrheit als eine Tochter der Zeit bezeichnet, wir nennen die Fälschung den mißratenen Sohn unserer Zeit. maschek versuchen mit „FAKE! In Wahrheit falsch“ eine Familienaufstellung von Wahrheit und Fälschung und lassen dabei in die eigene Fälscherwerkstatt blicken.
Quer durch die Fernsehsender und YouTube-Channels holen sich maschek den Rohstoff für einen ergebnisoffenen Abend mit Bewegtbildunterstützung. Synchronisiert. Improvisiert. Projiziert.
***
Die Vorgeschichte von maschek beginnt Mitte der 90er Jahre, als Peter Hörmanseder (*1970 in Wels), Ulrich Salamun (*1971 in Köln) und Robert Stachel (*1972 in Wiener Neustadt) beim Studium an der Universität Wien erste gemeinsame Ideen entwickeln und zusammen an einer satirischen Website unter dem Namen “die maschek.seite“ arbeiten.
Bühnendebut im Dezember 1998 im Wiener Wohnzimmerclub Hobbythek. Von März 1999 bis Mai 2000 treten maschek regelmäßig als Mitternachtseinlage bei Drehli Robniks Soft Egg Café im Wiener Flex auf und experimentieren bei der Moderation eines Abends zur Nationalratswahl 1999 erstmals mit TV-Live-Synchronisationen, die bald zum dominierenden Element der Auftritte von maschek werden.
maschek spielen in den folgenden Jahren unter anderem bei der Diagonale in Graz, in der Salzburger ARGE, in der Stadtwerkstatt Linz, im Hamburger Golden Pudel Klub, im Sprengel in Hannover, an der Volksbühne in Berlin, in der Poolbar Feldkirch oder in Wien im Schikaneder, im Rhiz, im Audimax, in der Arena und im Museumsquartier.
Der Found-Footage-Kurzfilm Der graue Star 2 – die Wehrmacht (1999) läuft dank des Vertriebs durch sixpackfilm auf zahlreichen Festivals (u.a. Diagonale Graz, Transmediale Berlin, Viper Basel, VideoEx Zürich, Cinematexas) und kommt im Jahr 2002 ins Finale des Internationalen Medienkunstpreis des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR).
2002 werden maschek im Wiener Rabenhof Theater sesshaft und gestalten unter dem Titel maschek.redet.drüber zwei Jahre lang einen monatlichen Rückblick auf das televisionäre Geschehen. Die Serie wird zusätzlich im Grazer Theater im Bahnhof gezeigt, maschek beteiligen sich auch an dessen Produktion Acconci an der Mur im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Graz 2003.
2004/05 produzieren maschek mit Regisseur Ed Hauswirth (Theater im Bahnhof) das Stück The Great Television Swindle. Das Rabenhof Theater erhält für diese und zwei weitere Produktionen der Spielzeit den Nestroy-Preis als bestes Off-Theater. Im Herbst 2005 wird die Rubrik maschek.redet.drüber zum festen Bestandteil der ORF-Sendung Dorfers Donnerstalk.
Für das kabarettistische Puppentheater Bei Schüssels arbeiten maschek 2006 unter der Regie von Rabenhof-Direktor Thomas Gratzer mit dem Original Wiener Praterkasperl und dem Karikaturisten Gerhard Haderer zusammen. Der große Publikumserfolg wird im Jahr darauf mit Beim Gusenbauer fortgesetzt. Für dieses Stück erhalten maschek den Österreichischen Kabarettpreis 2007 und werden für den Nestroy-Spezialpreis nominiert. Bis Ende 2008 sehen in hundert Vorstellungen fast dreißigtausend Besucher die Puppen-Serie im Rabenhof, die ORF-Übertragung von Beim Gusenbauer erreicht knapp dreihunderttausend Zuschauer und einen Marktanteil von 21 Prozent, die DVD schafft es auf Platz 2 der Austria Top 40.
Im November 2007 hat Das maschek.Patent – Eine Weltidee Premiere im Rabenhof Theater, wieder unter der Regie von Ed Hauswirth. Im Herbst 2009 wird Bei Faymann als dritte Ausgabe der Puppenserie in zwei Monaten vor 60 mal ausverkauftem Haus gespielt, die Aufzeichnung erreicht auf ATV über zehn Prozent Marktanteil, für den Privatsender ein damals außergewöhnlicher Wert.
Ab dem Jahr 2008 erschließen sich maschek vermehrt das deutschsprachige Ausland, es folgen Auftritte im deutschen Fernsehen (“Alfons und Gäste” im SR, “Schmidt und Pocher” im Ersten, “Der Marker” auf zdf.kultur), das BKA-Theater in Berlin und das Lustspielhaus München werden zu weiteren festen Spielstätten. Zwischen 2009 und 2011 waren maschek regelmäßig Teil der Sendung Harald Schmidt in der ARD.
Von 2009 bis 2014 treten maschek. mit der dreiteiligen Programmserie Fernsehtage auf, wobei jeweils Fernsehaufnahmen eines einzelnen Tages als Rohmaterial für eine abendfüllende fiktionale Geschichte herangezogen werden: 090909 – ein katastrophaler Fernsehtag, 101010 – ein revolutionärer Fernsehtag sowie 111111 – ein phänomenaler Fernsehtag.
Seit Anfang 2012 sind maschek (in der Zweierbesetzung Peter Hörmanseder und Robert Stachel) wöchentlicher Bestandteil der ORF Late-Night-Show Willkommen Österreich mit Dirk Stermann und Christoph Grissemann. Bisher wurden rund 100 Clips zu aktuellen Themen produziert, einige davon erreichten auf YouTube und in der ORF TVThek Rekordwerte und konnten innerhalb einer Woche mehr Aufrufe verzeichnen als die Sendung auf ORF Zuschauer hatte.
In der Spielzeit 2013/14 wird mit Bye-Bye, Österreich! eine weitere Ausgabe der Puppenserie aufgelegt. Der Rabenhof verkauft über 30 Tausend Karten für die Show, die auch auf ORF eins gezeigt wird und auf DVD erscheint. Als mascheks Puppenkiste werden auch erstmals alle 4 Ausgaben der Serie in einer DVD-Box angeboten, darunter zum ersten Mal Bei Schüssels.
Seit 2008 spielen maschek jedes Jahr zu Silvester einen Jahresrückblick unter dem Titel Das war 20xx – maschek.redet.drüber. Aus einem Einzeltermin in Wien wird über die Jahre eine größere Tournee durch alle Bundesländer, die 2014 bereits von Ende November bis Anfang Februar dauert.
Mit den Fernsehsendungen eines einzigen Tages erzählen maschek in „101010 – Ein revolutionärer Fernsehtag“ die Geschichte einer globalen Revolution. Kein Stein bleibt auf dem anderen, kein Despot in seinem Palast, kein Quotenflop im Programm. Von wegen „The Revolution Will Not Be Televised“: Diese Revolution entsteht direkt aus dem Fernsehen und macht auch vor dem Fernsehen selbst nicht halt.
Im Vorgänger “090909 – Ein katastrophaler Fernsehtag” haben maschek die Fernsehsendungen des 9. September 2009 zu einer neuen abendfüllenden Geschichte über die Zerstörung der Erde verdichtet. Mit „101010 – Ein revolutionärer Fernsehtag“ gehen die „maschek.Fernsehtage“ in die zweite Runde. Und es wäre nicht verkehrt, die Ereignisse des 11. November 2011 als Grundlage des dritten Teils der Serie zu vermuten.
Jetzt wird aber erstmal revoltiert – wenn maschek in ihrem neuem Programm live übers Fernsehen drüber-reden, wird die ganze Medienwelt zu einem einzigen Tahrir-Platz.
“Eben im Rabenhof das neue maschek-Programm gesehen - Dringende Empfehlung! Ihr bestes Programm bisher.” (ArminWolf auf Twitter)
PRESSEZITATE
• Weltuntergang war noch selten so lustig. Grandios! (Der Standard )
• Doch das Lustige steckt nicht in der großen Story, sondern in den vielen Details, die vom kindischen Geblödel bis zum intelligenten Denkerschmäh reichen. (Die Presse )
• ein raffiniert und abwechslungsreich verschachteltes Weltuntergangs-Szenario, das Medienspott, Sozialkritik, Politsatire und puren Nonsens zu einem grotesk-schrägen und dabei hochintelligent-gewitzten Spaß vereint.” (Peter Blau auf Kabarett.at )
• Hingehen und anschauen. Und lachen. Ein großes, wenn auch flüchtiges Vergnügen. – 4,5 von 5 Punkte (Kurier )
• Original-Bilder in origineller Deutung. Der Spaß an dem Fake liegt nicht nur in der Erfindung absurdester Dialoge und Ansprachen, sondern auch in der Interpretation von Mimik und Nachdenkpausen. Man kann es nicht nacherzählen, man muss es erleben! (Wiener Zeitung )
• Pipifein! (Kleine Zeitung, Graz)
• Wenn Fernsehen die Frage war, dann sind maschek die Antwort. (Falter, Wien,)
• maschek sind vom Insidertipp zu einem Zentralgestirn intelligenter Unterhaltung avanciert. (Falter, Wien, 2007)
• An genialer Banalität nicht zu überbieten […] Maschek haben sich bewusst keine Mühe gegeben. Und darin besteht die Schärfe ihrer Kritik. (Die Presse, Wien)
• Entscheidend ist dabei allerdings, dass mascheks umdeutendes Drüber-Reden nicht aus der gesicherten Distanz satirischen Besserwissens erfolgt: Nicht aus einem aufgeklärten Außen heraus wird nachsynchronisiert, sondern durch Techniken des Hinein-Steigerns und Sich-Infizieren-Lassens. […] Keine satirischen Anführungszeichen (die sagen würden “Wir sind grundsätzlich schlauer als der Fernseh- und Polit-Irrsinn”) halten uns auf Distanz. Lachen und Differenzierung gibt es nur im Nahkampf, im ansteckenden Intimkontakt mit dem Fernsehbild. Und da geht es nicht um bloßes Versinken und Wohlfühlen im ORF; vielmehr geht das Sich-Hineinsteigern bei maschek immer in einen Gestus des Herausholens über.
Nur als genaues Gegenteil hat das mit dem zu tun, was in “TV Total” passiert: Stefan Raab behält sich eben sichere Kontrollpult-Distanz zum Material vor und beschränkt sich darauf, als derjenige, der schon weiß, uns bloß das zu zeigen, was wir sowieso im Fernsehen sehen hätten können.” (Filmwissenschaftler Drehli Robnik über maschek.)
• Meister der Live-Synchronisation (Münchner Merkur)
• vortreffliche Mischung aus Videokunst, Kabarett und Politsatire (Esslinger Zeitung)
• Mit diesem kritischen Element ihres Programms gelang es Maschek, einen neuen Aspekt in das Prinzip TV-Synchronisation zu transportieren. Denn die Idee selbst ist nicht neu. Schon in den achtziger Jahren hatte Rudi Carell mit seiner “Tagesshow” die Möglichkeit genutzt, Fernsehausschnitte mit eigenen Interpretationen humorvoll umzudeuten. Doch im Gegensatz dazu wird Maschek selbst Teil des Programms, das Trio distanziert sich nicht von den TV-Ausschnitten mit Kommentaren. Sie sind die TV-Ausschnitte.” (Süddeutsche Zeitung, 2008)
• spontaner Witz vorteilhaft verbunden mit einer genauen Beobachtungsgabe und einem augenfälligen schauspielerischen Talent (Falter, 1999)
• ein österreichisches Qualitätsprodukt, das am Küniglberg nie entstehen könnte (Der Standard, 1999)
• Bedeutungswörterbuch des österreichischen Fernsehens (Hermes, FM4)
• Über die Vorstellung sage ich nichts, ich könnte mich nur wiederholen. Ich bin fanatischer maschek-Verehrer. (Thomas Glavinic im KURIER, 2006)